Montag, 26. September 2022

Dracula von Bram Stoker - Meinung

Jonathan Harker ist ein junger Londoner Rechtsanwalt. Dieser soll auf Wunsch eines Grafen nach Siebenbürgen reisen, da dieser in London ein Haus erworben hat und nun seinen 'Umzug' nach London und die dazugehörigen Formalitäten klären lassen will. Auf seiner Reise zur Burg des rätselhaften Grafen Dracula kommt der junge Anwalt mit ein paar Bewohnern der Region in Kontakt, die alle recht besorgt sind. Eine Dame schenkt Harker sogar einen Rosenkranz. Angekommen auf der Burg, bemerkt er schnell, dass etwas nicht stimmt, doch für eine Rückkehr ist es längst zu spät und der Horror nimmt seinen Lauf.

Das Buch hat keinen „Erzähler", als Leser erfahren wir die Geschichte anhand von Telegrammen, Briefen, Tagebucheintragungen und Zeitungsartikeln. Dies macht die Geschichte äußerst greifbar, fast sogar ein wenig real. Wer Dracula lesen will, sollte zu einer möglichst originalgetreuen Übersetzung greifen, da der Charme der „alten“ Sprache dazu beiträgt, dass dieses Buch der Klassiker wurde, der er ist.

Die Figur des Dracula hat angeblich ein historisches Vorbild, Vlad III. Drăculea soll Bram Stoker inspiriert haben. Vlad war kein einfacher Zeitgenosse. Das Foltern und Töten seiner Feinde soll ihm ein sadistisches Vergnügen bereitet haben. Besonders das Pfählen war eine seiner bevorzugten Tötungsmethoden. Ob von hier auch die Idee kommt, Vampire ein Pfahl durch das Herz zu treiben ?





Donnerstag, 22. September 2022

Die heile Bookstagram Welt

Willkommen im Bookstagram Paradies! Hier haben wir uns alle lieb und sind alle gleich, große Accounts, kleine Accounts, Buchblogger, Bookstagramer, Witzbolde, Verlagsautoren und Selfpublisher. Deine Followerzahl völlig egal, wir sind eine große Familie, aber du musst eine Regel beachten: Niemand hat das Recht diesen heiligen Ort mit Kritik zu beschmutzen, niemand und ich meine niemand hat das Recht diesen Ort zu entweihen. Kritik ist unerwünscht. Wagst du dennoch Kritik zu äußern, kommt die Bookstagram Polizei. Bookstagram ein Ort der Glückseligkeit?

Nein! Ein Ort, wo Kritik nicht erwünscht ist, wo man für seine kritische Haltung an einem virtuellen Pranger gestellt wird, ist alles andere als das Paradies, es ist die Hölle! Ein Buch, was wirklich jeder mag, musst auch du mögen, wenn nicht wird deine Intelligenz und deine Daseinsberechtigung auf dieser Plattform in Frage gestellt. Doch auch die heillgen großen Accounts darf man nicht kritisieren, sie müssen ja alles richtig machen, weil sonst hätten sie nicht so viele Follower. Teilweise nimmt diese Art der Followerschaft gottesähnliche Ausmaße an. Wenn der heilige große Account sagt, ein Buch ist gut und man muss es gelesen haben, dann muss man es auch lesen. Wenn der große Account zu einer Challenge aufruft, dann hast du gefälligst mitzumachen und vergesse nicht meine heiligen Worte in deiner Story zu teilen, auf das mein Glanz weitere Nutzer erreicht.
Sind also alle auf Bookstagram gleich? Nein, liest du kein Mainstream, hast du es nicht leicht, gehörst du der falschen oder keiner Bubble an, dann hast du Pech. Und wenn du dich kritisch äußerst, pass auf, dass die Bookstagram Polizei dich nicht erwischt.
Befreit euch! Buchblogger dieser Welt vereinigt euch (sorry für die kommunistisch angehauchte Sprache) Seid kritisch, steht zu eurer Meinung, steht dafür ein, verteidigt sie und lasst euch niemals unterkriegen, lest was ihr wirklich wollt. Glaubt nicht alles was ihr auf Bookstagram seht und wenn doch mal eine Diskussion zu heftig wird, denkt dran: Bookstagram ist eine Scheinwelt mit ein paar Göttern, die sich oft zu wichtig nehmen.

Freitag, 16. September 2022

Ist Social Media zu klein für Literatur?

Alles muss immer schneller werden, ausführliche Buchbesprechungen finden gar nicht mehr statt. Was früher der Feuilleton Teil der Tageszeitung war, ist heute der Social Media Account. Begrenzt auf 2.200 Zeichen sollen wir über ein Buch schreiben, unsere Gedanken den Lesern mitteilen, Werke, die tiefgründig sind, werden komprimiert auf wenige Zeichen. Dieses Problem betrifft Klassiker ebenso wie Gegenwartsliteratur. Stephen King, der gerne ausführlich schreibt, bekommt im besten Fall nur 2.200 Zeichen, dabei sind seine Werke oft gesellschaftskritisch und ausführlich. Buchkritiken brauchen Platz, doch in einer Zeit, in der Zeit immer kostbarer wird, kommt es auf den Inhalt gar nicht mehr an. Bücher werden in die Kamera gehalten, es wird ein Foto gemacht, der Klappentext runtergeschrieben, zwei Sätze zur eigenen Meinung, das wars, die Zukunft sieht aber nicht besser aus, kurze Videos sollen den Inhalt gar nicht mehr präsentieren, es wird gezeigt, dass man Bücher besitzt am besten noch irgendwie "lustig" verpackt das wars. 5 Videos weiter wissen wir gar nicht mehr welches Buch präsentiert wurde. Wir Social Media Nutzer wollen immer und immer mehr konsumieren, da noch ein Reel, da noch ein Short, da noch ein TikTok Video, Hauptsache schnelle Unterhaltung, der Inhalt ist fast egal, das nächste Video wartet schon. Wir sind gefangen in unserem eigenen Nutzungsverhalten.
Einer der Auswege aus der Misere können Podcast oder Booktube sein, doch nicht jeder traut sich vor die Kamera oder vors Mikro und die Konsumenten brauchen Zeit die Folgen zu hören (was man prima nebenbei machen kann). Ein weiterer Ausweg wären die guten alten, in Vergessenheit geratenen Blogs. Hier ist die Anzahl der Zeichen völlig egal, hier kann man näher auf ein Werk eingehen und schreiben, was die Tastatur hergibt.

Ich hoffe auf einer Zeit, in der der Inhalt wieder mehr zählt als schnelle Unterhaltung. Ja Social Media ist in meinen Augen zu klein für Literatur.

Donnerstag, 15. September 2022

Zähne putzen, Pipi machen / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.52 von Frauke Nahrgang - Meinung

Die Kinder-Sachbuchreihe "Wieso? Weshalb? Warum? junior" beantwortet die wichtigsten Fragen unserer Kinder leicht und verständlich. Im bereits 52. Band der Reihe geht es nicht nur um das Thema Zähne putzen und Pipi machen, sondern auch um das Thema Körperpflege im Allgemeinen. Die Abbildungen sind liebevoll und detailreich, kleine Klappen (ideal für große und kleine Hände) laden Kinder dazu ein, das Badezimmer zu erkunden und so manches Geheimnis zu endecken. Das Buch besteht aus einer robusten Spiralbindung.


Altersempfehlung laut Verlag: 2 bis 4 Jahre



Mittwoch, 14. September 2022

Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner - Hörspiel Teil 4 Götterdämmerung – Meinung

Der Drache Fafner sei tot, Wotan hat einen Großteil seiner Macht eingebüßt. Die Welt hat sich weitergedreht. Siegfried der strahlende Held macht sich auf zu neuen Abenteuern, als Zeichen seiner Liebe und Treue lässt er den legendären Ring bei seiner Liebsten Brünnhilde.

Bei seiner Reise kommt Siegfried an den Hof der Gibichungen, nichts ahnend, dass er sich dort in großer Gefahr begibt, denn mächtige Feinde wollen ihm an den Kragen und ein alter Bekannter will „seinen“ Ring zurück. Doch auch Brünnhilde muss weitreichende Entscheidungen treffen.

„Götterdämmerung“ ist der vierte und letzte Teil der Hörspielreihe, "Der Ring des Nibelungen" von Richard Wagner, herausgegeben vom Rundfunk Berlin-Brandenburg. Wie bereits in den Teilen zuvor, schaffen es die Sprecher an der richtigen Stelle Spannung zu erzeugen. Die Sprecher sind authentisch und passen zu ihren Rollen, wobei ich  (wie bereits im Teil davor) die Stimme von Siegfried nicht passend finde und mir eine andere gewünscht hätte.

Die musikalische Untermalung kommt leider erneut etwas zu kurz, aber der Teil fügt sich ebenfalls perfekt in diese wunderbare Hörspiel-Reihe ein.

Fazit: Wagners berühmte Oper findet hier eine gelungene Neuinterpretation und einen gelungenen Abschluss. Die Teile lassen sich wunderbar voneinander unabhängig hören. 


Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner - Hörspiel Teil 4 Götterdämmerung – Meinung


Dienstag, 13. September 2022

Schlafen gehen von Kathrin Lena Orso und Jens Ohrenblicker - Meinung

Für gute Laune am Abend sorgt dieses wunderschön gestaltete Buch vom Ravensburger Verlag. In lustiger Reimform wird das Zubettgehen der einzelnen Tiere beschrieben, wie z.b. sich der Löwe Lockenwickler in die Haare dreht, ein Bär so laut schnacht, dass seine Nachbarn nicht schlafen können oder der niedliche Koala, der noch im Schlaf weiter isst und schmatzt. 

Die Illustratorin Sonja Bougaeva hat wunderschöne und passende Illustrationen für die Reime entwickelt und macht das Buch somit zur perfekten Zubettgeh-Lektüre für kleine Kinder, an dem auch Eltern ihre Freude haben.

Altersempfehlung laut Verlag: ab 2 Jahre




Montag, 12. September 2022

Der Würfler von Luke Rhinehart - Rezension

Luke Rhinehart ist ein erfolgreicher Psychoanalytiker, sein Leben langweilt ihn bis er eines Tages einen Würfel bei sich entdeckt. Von nun an lässt er bei allem, was er tut den Würfel entscheiden und entdeckt so die vielen Facetten seiner Persönlichkeit und die dunkelsten Ecken seiner Seele. Sein neuestes Motto heißt: „Würfeln heißt glauben“.

Das Buch „ Der Würfler“ erzählt in der Ich-Perspektive, die Geschichte von Luke Rhinehart. Luke lässt anfangs nur Dinge seines Alltags erwürfeln  z.b die Behandlungsformen seiner Patienten, Kindererziehung oder auch in welche Stellung er und seine Frau Sex haben. Ich finde die Theorie, einen Würfel für sich entscheiden zu lassen ziemlich faszinierend und das ist beim Lesen des Buches auch wichtig, man muss offen sein für Neues, um in die Geschichte einzutauchen. Das Buch lässt sich mehr oder weniger flüssig lesen, was aber bei der komplexen Thematik völlig in Ordnung ist. Luke Rhinehart entwickelt die Theorie, dass jeder Mensch eine Art "multiple Persönlichkeit" besitzt und auch das Buch lässt sich nicht einfach in ein Genre einordnen. Die Story kritisiert unsere Gesellschaft und sprengt sämtliche gesellschaftliche Normen auf. Auch der den Beruf der Psychoanalytiker und Psychologen kommt hier nicht gut weg.

Als Leser bekommen wir den „Zerfall“ von Lukes Persönlichkeit hautnah mit. Ein negativer Punkt wäre vielleicht, dass die Geschichte stellenweise doch zu lang gezogen wirkt.

Eigentlich bin ich kein großer Freund von Trigger Warnungen, aber dieses Buch sollte mit Vorsicht genossen werden. Ich habe es mal getestet bei Entscheidungen den Würfel zu befragen und es war/ist eine sehr interessante Erfahrung.
 
Fazit:  Wer Lust auf ein Buch hat, welches nicht alltäglich ist, oder einfach Lust auf ein Experiment hat, ist hier genau richtig.

Sterne erwürfelt: 1

Persönliche Meinung: 4,9 von 5 Sterne

Vielleicht kann ja bei der Wahl des nächsten Buches der Würfel helfen. Wer würde sich trauen, Entscheidungen zu er würfeln, wenn mehrere Möglichkeiten zur Auswahl stehen.





Donnerstag, 8. September 2022

Schafe für die Wölfe von Thomas Müller - Rezensionsexemplar

Was haben ein Inuit und ein französisches Rentnerpaar gemeinsam? Beide wurden Opfer von skrupellosen Investmentberatern, die keine Spur von Reue zeigen, für sie zählt nur der Spaß und das schnelle Geld. Als 2007 das Banken- und Finanzsystem kurz vor dem Kollabieren war, treffen Politiker und Bänker verhängnisvolle Entscheidungen, die 10 Jahre später zu einem Gerichtsprozess führen, auf den die ganze Welt schaut. Haben Ethik und Anstand in einer Welt, wo nur das schnelle Geld zählt überhaupt eine Chance?

Das Buch "Schafe für die Wölfe" von Thomas Müller ist ein spannender Wirtschaftsroman, der uns Leser einen tiefen Einblick in die Finanzwelt und deren Verknüpfungen gibt. Der Roman ist spannend geschrieben und das Personenregister am Ende des Buches hilft uns die vielen Protagonisten zuzuordnen, dies hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, somit lässt sich das Buch gut lesen, auch weil immer wiederkehrende Bezeichnungen wie z.B. Premierminister mit durch PM ersetzt werden. Ein paar Handlungsstränge sind aber für meinen Geschmack zu ausführlich beschrieben. Auch mit einem digitalen Avatar konnte ich mich nicht anfreunden, da er zu futuristisch ist für den Zeitraum, in dem die Handlung spielt.

Fazit: Eine schonungslose Abrechnung mit dem Banken- und Finanzsystem.



Mittwoch, 24. August 2022

Die Hüterin der Adler von Uta Pfützner - Rezensionsexemplar

Julia und ihre Großmutter sind unzertrennlich, beide sind nicht nur verwandtschaftlich sondern auch durch Jahrhundert alte Geheimnis miteinander verbunden. Je mehr Zeit Julia bei ihrer Großmutter verbringt, desto mehr vertieft Julia ihre Bindung zur Natur. Mit der Zeit lernt Julia die Riesenseeadler kennen und lieben. Von Ihrer Großmutter erfährt sie, dass die Adler seit Jahren auf eine neue Hüterin warten. Jahre später widmet Julia ihr gesamtes Leben der Arterhaltung dieser Tiere; doch Korruption, Vetternwirtschaft und dunkle Magie machen ihr das Leben schwer und versuchen das, was Julia sich aufgebaut hat zu zerstören. Was hat der Geschäftsführer der großen Lachsfarm mit all dem zutun und wie kann Julia ihre Tochter Erina vor all dem beschützen?
 
Wir leben in einer Zeit, wo alte Legenden und Mythen immer weniger Platz in unserem täglichen Leben finden. Die Autorin Uta Pfützner schafft es in ihrem Buch „Die Hüterin der Adler“, uns ein paar dieser Legenden näher zu bringen. Doch als Leser lernen wir nicht nur etwas über Schamanismus im alten Russland, sondern auch über das Leben in der ehemaligen Sowjetunion und wie Menschen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Denkweise verfolgt und bedroht wurden. Und genau hier liegt die Stärke in diesem Buch. Die Autorin schafft den Spagat zwischen Magie und Realität. Beim Lesen hätte ich mir eine Russland-Karte gewünscht, um besser verstehen zu können, in welchem Teil vom Russland die Geschichte spielt und welche Entfernungen die Protagonisten überbrücken und wie weit das die Geschichte von der Hauptstadt Moskau entfernt spielt. Ich muss zugeben, vom Osten des Landes habe ich null Ahnung.
 
Fazit: Vielleicht ist die Geschichte stellenweise etwas zu lang, aber ich habe mich die meiste Zeit in der und mit der Geschichte wohl gefühlt. Gerne hätte ich mehr über den Schamanismus erfahren und wie es zu der Verbindung mit den Adlern gekommen ist. Planwirtschaft und Kontrolle trifft auf Natur und Freiheit. Wer würde nach dem Lesen nicht gerne wie ein Adler fliegen.
 
3,9 von 5 Adler



Dienstag, 23. August 2022

Moderne Zensur?

Der Ravensburger Verlag hat beschlossen, die Auslieferung zweier "Winnetou" Bücher zu stoppen und das nur, wegen der vielen negativen Rückmeldungen wegen angeblicher "kultureller Aneignung". Ich frage mich ernsthaft, wohin die Buchwelt zusteuert. Wenn eine Buchreihe für Freundschaft, für Austausch der Kulturen, für Vielfalt steht, dann ist es die Buchreihe von Karl May. Wer fordert, "schwierige" Bücher vom Markt zu nehmen, begeht eine moderne Buchverbrennung und Zensur. 

Wo ist das Problem, wenn Bücher erscheinen, die manch einer kritisch sieht und wir als Eltern, als Leser, als Blogger unseren Kindern, uns und unseren Lesern klar machen, dass Bücher immer in ihrem historischen Kontext gelesen und verstanden werden müssen und bestimmte Menschen und deren Gefühle verletzen können.

Auch mit dem Begriff " kulturelle Aneignung" kann ich nicht viel anfangen, wann eigne ich mir eine Kultur an? Wenn ich mir daheim eine Pizza mache, oder ich eine fremde Sprache lerne, oder wenn ich ein Buch lese, was in die deutsche Sprache übersetzt wurde? 

Ich finde Bücher sind die beste Gelegenheit Kulturen, Völker, Religionen, Menschen miteinander zu verbinden. Wer hat das Recht zu entscheiden, was Verlage oder Autoren publizieren dürfen und was nicht.




Dienstag, 9. August 2022

Tag der Buchliebhaber - KLOSTER SCHUSSENRIED

Der 9. August ist ist unser Tag, der Tag der Buchliebhaber. Deswegen möchte ich euch heute das Kloster Schussenried an der oberschwäbischen Barockstraße vorstellen. Das Kloster besitzt den wohl schönsten barocken Bibliothekssaal Süddeutschlands, ein kleines Paradies für Bücherfreunde.

Die reichverzierten Säulen tragen die Galerie des zweigeschossigen Saals. Die fein gearbeitete Skulpturen bevölkern den hellen, lichtdurchfluteten Raum.Riesige Bücherschränke säumen die Wände und laden zum Verweilen ein.


Lust bekommen diesen im wundervollen Ort zu erkunden?

www.kloster-schussenried.de

Die Öffnungszeiten sind:

1. April bis 31. Oktober

Dienstag bis Freitag 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Samstag, Sonntag und Feiertag 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr.



Die Bildrechte liegen bei den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Mittwoch, 3. August 2022

Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner - Hörspiel Teil 3 "Siegfried" – Meinung

Siegfried wird von Mime großgezogen, einem Zwerg vom Volk der Nibelungen. Diesem hat Siegfrieds sterbende Mutter das Versprechen abgenommen, sich um ihn zu kümmern. Als Mime aber durch einen mysteriösen Wanderer erfährt, welche Macht in Siegfried steckt, will er seinen Adoptivsohn für seine eigenen Zwecke ausnutzen. Siegfried soll seinen Mut unter Beweis stellen und Fafner töten, eine ehemaligen Riesen, der sich in einem Drachen verwandelt hat. Doch dies gelingt Siegfried nur mit den Resten eines magischen Schwerts, welches neu geschmiedet werden muss. Aus der Ferne beobachten Wotan und sein alter Feind Alberich das Geschehen. Beide haben es auf den magischen Ring abgesehen, der von Drachen bewacht wird. Wird es Siegfried gelingen, den Drachen zu besiegen und was hat es mit den mysteriösen Wanderer auf sich?

Der dritten Teil des Hörspiels, "Der Ring des Nibelungen – Siegfried“ von Richard Wagner, herausgegeben vom Rundfunk Berlin-Brandenburg, erzählt die Geschichte Siegfrieds. Wie bereits im zweiten Teil des Hörspiels schaffen es die Sprecher an der richtigen Stelle Spannung zu erzeugen. Die Sprecher sind authentisch und passen zu ihren Rollen, wobei ich mir für Siegfried eine andere, markantere Stimme gewünscht hätte. In diesem Teil kommt die musikalische Untermalung leider etwas kurz, aber der Teil fügt sich perfekt in diese wunderbaren Hörspiel-Reihe ein.

Fazit: Teil 3 der Reihe kommt leider nicht an die Stärken des ersten Teils heran, steht aber seinem direkten Vorgänger in nichts nach. Eine tolle und interessante Neuinterpretation von Richard Wagners Bühnenkunstwerk.



Dienstag, 2. August 2022

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach von Julia Mattera - Rezension

Der beschauliche Gasthof von Elsa und Robert Walch ist weit über die Grenzen des Elsass bekannt. Während Elsa sich um die Gäste kümmert, verbringt ihr eigensinniger Bruder Robert seine Zeit am liebsten am Herd und in seinem prächtigen Gemüsegarten. Dort spricht und kümmert er sich rührend um seine Möhren und das restliche Obst und Gemüse, denn für Robert sind das nicht nur Erzeugnisse von Mutter Natur, sondern auch seine engsten Vertrauten. Und genau hier liegt das Erfolgsrezept für die leckeren Gerichte. Eines Tages taucht Maggie auf dem Gasthof auf und das Leben von Robert beginnt sich für immer zu verändern.


Das Buch "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera ist eine Hommage an das Essen, die Natur und ans wunderschöne Elsass. Wobei letzteres kaum erwähnt wird, was ich etwas schade fand, aber die leckeren Gerichte sind meistens typisch Elsässisch. Das Buch lässt sich wunderbar und einfach lesen, es weckt die Lust, raus in die Natur zu fahren. Das Buch sollte man auf keinen Fall mit leerem Magen lesen, da die Gerichte die Robert zubereitet und die Liebe, die er reinsteckt, lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen. Es ist ein typischer Wohlfühl-Sommer-Roman, ideal für den Urlaub bei dem man nichts falsch machen kann .Wie bereits oben erwähnt, finde ich es ein wenig schade, dass nicht mehr über das Elsass erzählt wird.

Am Ende des Buches erwarten dem Leser leckere Rezepte direkt aus Roberts Küche

Fazit: Eine kulinarische Reise ins traumhafte Elsass, die uns zeigt, dass Essen nicht gleich Essen ist. Es müsste mehr Menschen wie Robert geben.
 
3,5 von 5 Möhren

Mittwoch, 27. Juli 2022

Die Stimme des Wahns von Ethan Cross - Rezension

In einem Hochsicherheitsgefängnis in den Rocky Mountains sitzt Demon, einer der gefährlichsten Verbrecher der Welt ein, oder doch nicht? Zusammen mit seiner Partnerin Nadia Shirazi findet Francis Ackerman Jr. heraus, dass Ackerman und sein Bruder damals einen Doppelgänger von Demon eingesperrt haben, der echte Serienkiller ist noch auf freiem Fuß und plant seine Rache und dieser kennt Ackermanns Schwachstellen ganz genau.

"Die Stimme des Wahns" von Ethan Cross  ist der dritte Band der Ackerman & Shirazi-Reihe, zwar kommt die Reihe nicht ganz an die Vorgänger Bände (Ich bin die Nacht, ich bin die Angst etc.) heran, aber die Reihe hat ihren eignen Charme. Im aktuellen Buch muss Ackerman einen Fehler gerade bügeln, den er und sein Bruder Marcus bei der Jagd auf den Serienkiller Demon begangen haben. Ich finde die Entwicklung von Francis Ackerman Jr extrem interessant. Aus dem eiskalten Killer wird ein Gesetzeshüter, der keine Reue kennt, sich aber sich immer mehr mit seinen Handlungen auseinander setzt und dies geschieht auch in diesem Buch. Zwar ist die Rahmenhandlung erneut ziemlich überspitzt, aber genau das gehört dazu und bringt Tempo in die Geschichte. Als Leser dürfen wir uns auch über ein Wiedersehen mit Markus und seinem Sohn freuen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ist aber etwas schwächer als seine Vorgänger, da ein Handlungsstrang, der in meinen Augen extrem interessant war, hört mittendrin auf. Auch das Ende kommt ziemlich überraschend, hält aber einen Cliffhanger bereit, den ich so nicht erwartet habe und Lust auf mehr macht.

Fazit: Der Serienmörder Francis Ackerman Jr wird „menschlich“. Ich bin gespannt, wie sich der Charakter weiter entwickelt. Ein Vorwissen ist nicht nötig, aber Ackerman ist ein extrem komplexer und interessanter Charakter, dass es Spass macht seine Entwicklung zu verfolgen.

4 von 5 Serienkiller




Freitag, 8. Juli 2022

Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald - Meinung

New York in den goldenen Zwanziger des letzten Jahrhunderts: Rauschende Partys, Champagner ohne Ende und eine Gesellschaft voller Oberflächlichkeiten. Mitten drinnen der junge Millionär Jay Gatsby, der jedes Wochenende auf seinem Anwesen Partys veranstaltet, die weit über die Grenzen von West Egg (New York) bekannt sind. Auf Gatsbys Partys ist jeder willkommen, aber kaum einer kennt den mysteriösen Gastgeber, um den so viele Gerüchte im Umlauf sind. Was ist der Sinn dieser Partys, und welches Geheimnis verbirgt Mr. Gatsby ?

Die Geschichte wird aus der Sicht von von Nick Carraway erzählt, einem jungen Mann der als Wertpapierhändler in New York arbeitet und in direkter Nachbarschaft zu Jay Gatsbys imposanten Anwesen ein Haus bezieht. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Als Leser sind wir anfangs, wie die Gäste von Gatsby ahnungslos, wer Mr Gatsby eigentlich ist. Nach und nach schauen wir hinter der Fassade von Gatsby und erkennen seine Einsamkeit. Das Buch setzt sich mit den Ausschweifungen und der Dekadenz der  goldenen Zwanziger („Roaring Twenties“ ) sowie den sozialen Umbrüchen auseinander. Anfangs hatte ich Probleme mit den vielen Namen, dies hat sich aber im Laufe der Geschichte verändert. Es war teils erschreckend zu lesen, wie oberflächlich die Gesellschaft vom Autor beschrieben wird. Das Ende passt wunderbar zur Geschichte.

Fazit: Ein zeitloser Klassiker, der heute (leider) wieder aktuell ist. In einer oberflächlichen Welt sollten wir uns die Zeit hinter der Fassade von Menschen zu blicken. Niemand sollte eine Rolle spielen, es sollte jeder so sein und akzeptiert werden wie er ist.