Dienstag, 5. Oktober 2021

Das Festmahl der Eroberer. Eine Geschichte der Entdeckungen in zwölf Zutaten - Rezensionsexemplar

Von unseren Esstischen sind sie kaum wegzudenken, Kartoffeln, Tomaten, Mais und Kakao und doch kaum jemand kennt die Geschichte hinter diesen leckeren Produkten. Als Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, gab es einen regelrechten Austausch von Nahrungsmitteln. Von der „alten“ Welt gelangten Reis, Blumenkohl, Wein und Zucker in die „neue“ Welt und im Gegenzug Kartoffeln, Tomaten, Mais und Kakao in die „alte“. Diese jeweils neuen Nahrungsmitteln verursachten eine regelrechte Essensrevolution. Doch viele dieser neuen Produkten wurden erstmal skeptisch betrachtete. Der Autor Drew Smith nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte, anhand von 12 Zutaten beschreibt er, wie diese den Lauf der Geschichte und unsere heutigen Essgewohnheiten geprägt haben. Das Buch lässt sich flüssig lesen, dennoch muss ich eine Warnung aussprechen: Nicht lesen, wenn man Hunger hat! Mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders die „historischen“ originalen Rezepten, die einfach Lust aufs Kochen und ausprobieren machen. Die liebevoll illustrierten Bilder runden das Buch meisterlich ab.

Fazit

Ein literarisches 12 Gänge Menü, das für jeden Geschmack etwas bietet, den Lesen macht hungrig.




Sonntag, 19. September 2021

That’s me!: Wie Sie Purpose als Kompass zum Erfolg nutzen - Rezensionsexemplar

Stellen wir uns vor, wir fragen das Buch, "Wer bist du?" Die Antwort könnte lauten: "Ich bin das Buch „That’s me!: Wie Sie Purpose als Kompass zum Erfolg nutzen“" von Thomas Pyczak ODER Ich bin mehr als ein einfacher Ratgeber zum Thema: „finde deine Bestimmung“, ich helfe dir DEINE Purpose zu finden und zeige dir, wie du sie lebst und was echte Purpose von gespielter Purpose unterscheidet.

Das Buch gibt praktische Beispiele, wie Purpose funktionieren kann und wie Unternehmen, Teams und Selbstständige dies bereits nutzen. Aber ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass das Buch eigentlich für jeden ist, der etwas in seinem Leben verändern will, wir alle haben eine Bestimmung, ein Ziel. Besonders haben mir die philosophischen Aspekte gefallen wie z.B Frag nicht was die Welt für dich, sondern was du für sie tun kannst. Ein weiterer Pluspunkt ist die kurze Zusammenfassung am Ende eines jeden Kapitels, sowie die kleinen Take aways, die das Gelesene kurz zusammenfassen.

Das Buch hat 376 Seiten und lässt sich in 3 Teile aufteilen.

- Purpose aus der Sicht der Augen von Psychologen, Philosophen, Soziologen, Gehirnforscher oder Investoren.

- Modelle und Tools für Unternehmen, Abteilungen oder auch für sich selbst.

- Beispiele von Menschen und Unternehmen, die Purpose nicht nur leben, sondern auch ausstrahlen.

Ein kleines Learning, was ich für mich mitgenommen habe, ist die Frage nach dem „WARUM“. Hier geht es darum, sein wahres Ziel bzw. Wünsche zu erfahren. Wenn man sich die Frage nach dem Warum mehrmals immer wieder aufs Neue stellt und vor allem nachbohrt und die Antworten erneut mit einem Warum in Frage stellte, erhält man einen ganz neunen Blickwinkel.

Fazit: Was ist deine Bestimmung, was dein Ziel, Was treibt dich an? Diese und weitere Fragen werden im Buch zwar nicht beantwortete, aber es gibt uns Hilfsmittel an die Hand, damit dies jeder für sich herauszufinden kann.




Dienstag, 14. September 2021

Die dunkle Seite des Mondes von Martin Suter - Rezension

Urs Blank ist ein angesehener Wirtschaftsanwalt für den Bereich Fusionsverhandlungen und Firmenübernahmen. Sein Leben könnte nicht besser laufen, er trägt teure Designerkleidung, fährt ein teures Auto, ist Partner in der Kanzlei, in der er arbeitet, hat eine gebildete Frau an seiner Seite und seine Gefühle hat er völlig im Griff. Als er eines Tages beschließt halluzinogene Pilzen zu sich zu nehmen, führt dies zu einer gefährlichen Persönlichkeitsveränderung. Niemand kann Urs helfen die Wirkung umzudrehen. Als er beschließt in den Wald zu fliehen, stellt er fest, dass es für ihn nur eine einzige Möglichkeit gibt diesen Alptraum zu entfliehen.

Das Buch „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter hat ein interessantes Setting, ein Staranwalt auf einem Drogentrip, allerdings hätte ich mir mehr „Einblick“ in die Gedanken von Urs Blank gewünscht. Das Buch lässt sich flüssig lesen, manche Passagen sind aber zu langatmig und langweilig, insbesondere die nach Urs Flucht in den Wald. Mir persönlich fehlt der entscheidende Punkt, der den Leser abschreckt, Drogen/Pilze zu konsumieren. Es kommt beim Lesen teilweise so rüber als wäre ein Drogentrip/Pilz-Trip nichts schlimmes, solange man sich an ein paar Regeln hält.

Das Ende kommt zu plötzlich, am Ende des Buches hatte ich noch ein paar offene Fragen, die leider nicht beantwortet wurden.

Fazit

Ein Buch über Drogen, einen schlechten Trip und ganz viel Natur, vielleicht hätte etwas weniger Natur dem Buch ganz gut getan.

3,5 von 5 Pilzen




Samstag, 28. August 2021

Das letzte Spiel von Gero Pfeiffer - Rezensionsexemplar

Philipp Wendelstein ist ein erfolgreicher Rechtsanwalt und führt ein beschauliches, zuweilen auch langweiliges Leben, in Bad Grünau. Gerne würde er etwas in seinem Leben ändern, egal ob es die Beziehung zu seiner Freundin, der stressige Beruf, oder die Routinen seines Alltags sind, leider fehlt ihm hierzu der Mut. Einzig die Liebschaft zu Viola ist ein Lichtblick in seinem Leben. Eines Abends beim Joggen im Wald entdeckt er einen verborgenen Schachplatz mit einem im Boden eingelassenen Schachspiel mit einer unfertigen Partie. Aus einem Impuls heraus bewegt Philipp eine der weißen Figuren und gelangt so in einen unkontrollierten Strudel der Gewalt.

Im Buch „Das letzte Spiel“ von Gero Pfeiffer dreht sich alles um ein Schachspiel, anfangs hatte ich Bedenken, dass ich ein Vorwissen zum Thema Schach benötige, dies war zum Glück nicht der Fall, Begriffe zum Thema werden im Kontext sehr gut erklärt. Besonders gut haben mir die philosophischen Passagen gefallen (z.b im Prolog). Der Hauptprotagonist Phillip war mir anfangs sehr sympathisch, leider hat sich meine Haltung im Laufe der Geschichte verändert, was aber nicht primär an der Geschichte, sondern an Phillip direkt lag (gerne hätte ich ihn ein paar mal feste geschüttelt). Stellenweise dümpelt die Geschichte vor sich hin und es dauert ein wenig bis Spannung aufkam, aber im Gesamtkontext passt es zum Buch. Das Ende war okay, ich hätte mir hier ein etwas ausführlicheres Ende gewünscht. Am Ende blieben bei mir noch ein paar offene Fragen, deren Antwort ich aber auch überlesen haben könnte.

Fazit: Ein Buch, wie eine spannende Partie Schach

3,5 von 5 Schachfiguren




Freitag, 27. August 2021

Billy Summers von Stephen King - Rezensionsexemplar/Rezension

Billy ist ein amerikanischer Kriegsveteran und ein hervorragender Scharfschütze. Nach seinem Einsatz im Irak hat er das Militär verlassen und verdient nun sein Geld als Auftragskiller. Sein neuster Job ist so lukrativ, dass er danach ausgesorgt hat und ein neues Leben beginnen will. Geblendet vom vielen Geld lässt sich Billy auf diesen letzten Auftrag ein und gerät selbst ins Fadenkreuz mächtiger Hintermänner. Auf seiner Flucht lernt er die junge Alice kennen, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde. Wie geht Billy mit dieser für ihn neuen Situation um? Rache oder Gerechtigkeit, welchen Weg wird Billy einschlagen? 

Dieses Buch von Stephen King ist anders als alles, was er zuvor geschrieben hat. Das Buch kommt (fast) ohne Horror, Mystery oder Übernatürlichem aus. Besonders hat mir die Entwicklung von Billy und seine vielen Rollen, in die er während der Geschichte schlüpft, gefallen. Billy ist kein „stupider“ Auftragskiller, er tötet „nur“ schlechte Menschen. Geprägt von seinen Erfahrungen aus den Irak Krieg und einem Verlust, den er in seiner Jugend erfahren musste, hat er ein feines Gespür für Ungerechtigkeit entwickelt, welches ihn bei seiner Begegnung mit Alice und seinen Aufträgen zugutekommt. Billy Summers ist für mich einer der sympathischsten Auftragskiller in der modernen Literatur. Er liebt Bücher/Comics und versucht sich selber als Autor seiner Lebensgeschichte, bei der Realität und Fiktion verschwimmen und so ein neues Werk erschaffen. Mit seinen 720 Seiten ist das Buch ziemlich dick, und hätte sicherlich mit weniger Seiten auskommen können, aber Geschichte und die Erlebnisse von Billy müssen erzählt werden um einen „Rundumblick“ auf den Charakter werfen zu können.

Fazit

Stephen King beweist, dass er nicht nur Horror kann. Das Buch „Billy Summers“ ist eine Hommage ans Schreiben. Es ist vielleicht kein typischer King, aber mir hat das Buch gefallen, weil es eben „anders“ ist und King hier beweist, dass er einer der größten Autoren unserer Zeit ist. Einzig das Ende hat mich gestört. Fans von seinen älteren Werken werden die Verknüpfungen zu anderen King-Werken erkennen.


4,5 von 5 Sternen




Donnerstag, 19. August 2021

Das geheime Leben der Bäume: Was sie fühlen, wie sie kommunizieren - die Entdeckung einer verborgenen Welt von Peter Wohlleben - Hörbuch

Beschreibung: Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren. Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen. Bäume, die Empfindungen haben, Gefühle, ein Gedächtnis.

Unglaublich? Aber wahr! Der Förster Peter Wohlleben erzählt faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Dazu zieht er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie seine eigenen unmittelbaren Erfahrungen mit dem Wald und schafft so eine aufregend neue Begegnung für die Leser: Wir schließen Bekanntschaft mit einem Lebewesen, das uns vertraut schien, uns aber hier erstmals in seiner ganzen Lebendigkeit vor Augen tritt. Und wir betreten eine völlig neue Welt...

Meinung: Bäume sind mehr als „nur“ Holz Lieferanten. Sie fühlen und kommunizieren, sie sorgen nicht nur dafür, dass wir Menschen einen Ort zum entspannen und wohlfühlen haben, sondern auch für die Luft, die wir atmen. Das (Hör) Buch macht uns deutlich, dass wir unser Leben mit Bäumen und dem Wald überdenken müssen. Fachwörter kommen kaum bis wenig vor und wenn dann werden sie direkt erklärt. Ein wenig hat mich gestört, dass man nicht erfährt was Lehrbuch und was die Meinung des Autors ist.

Sprecher: Roman Roth liest das Hörbuch mit kaum einer Emotion herunter, was stellenweise etwas „monoton“ sein kann aber zum Tenus eines Sachbuchs passt. Ich habe das Hörbuch bei meinem täglichen Waldspaziergang gehört, so dass keine Langeweile aufkam.

Fazit: Das Buch hat mir bewusst gemacht, dass Bäume und Wälder nicht selbstverständlich sind und nicht Wälder ein eigener Mikrokosmos an Leben bieten, sondern jeder einzelne Baum. Das Buch macht Lust unsere Wälder neu zu erkunden und beim nächsten Mal genau hinzuhören.




Donnerstag, 12. August 2021

"Gute Laune ist ein Kriegsartikel" Deutsche und amerikanische Trickfilme, Comics und Cartoons als Mittel der Propaganda während des Zweiten Weltkrieges von Niels Schröder - MEINUNG

Klappentext:

Im Zweiten Weltkrieg existierte neben der militärischen Konfrontation auch ein »gezeichneter Kriegsschauplatz«: Anhand der Bereiche Comic, Cartoon und Trickfilm untersucht Niels Schröder die zeichnerischen Frontverläufe der sich bekriegenden Humorkulturen in den USA und in Deutschland.

Die USA waren Anfang der 1930er Jahre sowohl im Zeichentrickfilm als auch im Genre der Comic-Hefte federführend. Auf deutscher Seite war die nationalsozialistische Führung bestrebt, eine eigene Humorindustrie aufzubauen. Hitler war bekanntlich ein Bewunderer Walt Disneys, und Propagandaminister Joseph Goebbels versuchte nach 1939, aus den von Deutschland besetzten Ländern talentierte Zeichner anzuwerben. Unter dem Druck des Krieges entstanden so einige beachtenswerte deutsche Zeichentrickfilme.

Meinung: Niels Schröder beschreibt in seinem Buch „Gute Laune ist ein Kriegsartikel“ die Geschichte des „Humors“ von der Weimarer Republik bis hin zur NS Zeit und vergleicht amerikanische mit deutscher Zeichentrickfilmkultur, hebt die Unterschiede aber auch die Gemeinsamkeiten hervor. Für das Deutsche Reich war es wichtig die Moral an der Heimatfront hochzuhalten und ein wenig von den Verlusten und verlorenen Schlachten abzulenken. Für Walt Disney und anderen Zeichentrickzeichnern aus den USA war es nicht nur wichtig die Soldaten an der Front zu unterhalten, sondern auch ihren Vorsprung im Sachen Comics weiter auszubauen.

Fazit: Humor ist wahrscheinlich genauso wichtig dafür einen Krieg zu gewinnen wie Waffen und Munition.  Der Versuch des NS Regimes die Humorkultur zu beschneiden und in Ketten zu legen, ist zum Glück gescheitert. Das Buch ist eine interessante Lektüre für Comic Fans und allen denen Humor wichtig ist, egal wie dunkle die Zeiten sind, man darf nie seinen Humor verlieren.




Freitag, 6. August 2021

Das Vermächtnis der Orphans (Evan Smoak 5) von Gregg Hurwitz - Rezension

Orphan X war wahrscheinlich, bis zu seinem Ausstieg, der besten Killer, der jemals für die US-Regierung gearbeitet, doch in diesem Job kann man nicht so einfach aussteigen, also musste er untertauchen. Doch sein Gewissen ließ ihm keine Ruhe, um seine früheren Taten zu sühnen, setzt er als »Nowhere Man« seine Fähigkeiten dazu ein den Menschen zu helfen, die keinen Ausweg mehr kennen. Evan ist der Meinung, es sei an der Zeit seine Dienste als »Nowhere Man« einzustellen, doch das alltägliche Leben bereitet Evan große Sorgen, wie gut, dass ein letzter Auftrag auf ihn wartet und dieser verlang ihm einiges ab.

Der „Nowhere Man“ auf einer letzten Mission. Schade, denn ich liebe die Reihe um den sympathischen Evan Smoak, mich fasziniert seine „Hilflosigkeit“ in alltäglichen Dingen, wie Small Talk halten, flirten, oder Häppchen für die Eigentümergemeinschaft zuzubereiten. Aber nun zum letzten Auftrag für den  »Nowhere Man« . Das Buch „Das Vermächtnis der Orphans“ ist inzwischen der 5. Band der Reihe. Evan musste schon viel einstecken, aber diesmal scheint seine Lage völlig aussichtslos. Als Max Merriweather Evan um Hilfe bittet, weiß dieser nicht, wie umfangreich sein Auftrag diesmal wird. Doch nicht nur gegen einen Geldwäschering muss Evan vorgehen, sondern auch gegen eine Verletzung, die er sich dabei zuzieht, aber mehr wird hier nicht verraten. Das Buch ist spannend geschrieben, es macht einfach Spaß zu lesen, kurze Kapitel mit einprägsamen Überschriften lassen den Leser schnell in der Geschichte voranschreiten. Ein Vorwissen aus älteren Bücher ist nicht notwendig.

Fazit: Spannend und voller Action, eine Ära geht für mich zu Ende, aber vielleicht ist es kein Abschied auf Dauer…

Tschüss Nowhere Man!

5 Sterne




Mittwoch, 4. August 2021

GOTT: Ein Theaterstück von Ferdinand von Schirach - Rezension

Richard Gärtner ist 78 Jahre jung, geistig und körperlich fit und hat nur einen Wunsch, er will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das sein Leben auf humane Art beendet, doch dürfen Ärzte ihm bei seinem Suizid helfen? Eine Ethikkommission wird einberufen, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.  Jeder Mensch hat das Recht, so zu Leben wie er will, aber darf man auch sterben wie man will? Der Autor Ferdinand von Schirach geht dieser Frage auf den Grund und schafft so eine wichtige Diskussionsgrundlage zum Thema Suizid und Suizidhilfe. Mit ca. 160 Seiten ist das Buch recht dünn, aber es reicht um die verschiedensten Aspekte des Themas kurz anzuschneiden. Was mich an diesem Buch gestört hat, ist das der Autor der Kirche einen zu großen Platz einräumt und die Meinung der Kirche einen zu großen Anteil in diesem Buch hat. Das Buch ist wie ein Theaterstück aufgebaut und wir befinden uns zu Beginn direkt im „Verhandlungssaal“. Das Ende ist offen und der Leser muss für sich selber die Frage beantworten: Dürfen Ärzte ihm bei seinem Suizid helfen? 

 4 von 5 Sternen



Donnerstag, 29. Juli 2021

Der Buchspazierer von Carsten Henn - Rezension

 Carl Kollhoff ist ein 70 Jahre alter Buchhändler aus Leidenschaft. Abends nach Geschäftsschluss bringt Carl die bestellten Bücher seiner Kunden zu ihnen nach Hause. Für Carl sind seine Kunden sowas wie seine Freunde und auch Carl ist für sie sowas wie ein Freund oder Kumpel. Als ein Schicksalsschlag Carl ereilt, stellt sich die Frage, ob die Macht der Bücher ausreicht sein Glück wiederzufinden. Oder braucht es dazu ebenso ein neunjähriges, kluges, neugieriges und ebenso bücherliebendes Mädchen wie die junge „Schascha“?

Es gibt Bücher wie „Der Buchspazierer“ von Carsten Henn, die uns beim Lesen daran erinnern, wie schön unser Leben als Buchliebhaber doch ist, das Buch hat mich zum schmunzeln, lachen und weinen gebracht, für jeden Bücherfreund und jeden der es werden will, ist es ein Muss dieses Buch lesen. Aber was macht dieses Buch so besonders? Das besondere an diesem Buch ist quasi die Liebe, die Carl für das gedruckte Wort empfindet. Man spürt es auf jeder einzelne Seite, Carl ist irgendwie aus der Zeit gefallen und lebt sein Leben vor sich hin, mit Handys und neumodischen Zeugs kann er nicht viel anfangen und doch ist er der heimliche Held der engen Gassen „seiner“ Stadt. Das Buch lässt sich flüssig lesen.

Fazit: Das Buch zeigt uns nicht nur die Magie der Bücher und des Lesens, sondern auch wie wichtig Freundschaften sind.


5 von 5 Buchbestellungen




Montag, 19. Juli 2021

Wir Verlorenen von Jana Taysen - Rezension

Die „Plage“ hat die Menschheit merklich dezimiert, Recht und Ordnung existieren nicht mehr, es herrscht das Recht des Stärkeren. In dieser Welt ohne Skrupel führ Smilla ein tristes Leben mitten in der Eifel. Eine der größten Gefahren geht von einer Gruppe aus, die von allen nur die "Verlorenen Jungs“ genannt werden. Als Smilla ihren einstigen Nachbarn Falk wieder trifft, scheint es, als gäbe es für sie einen Hoffnungsschimmer, doch in einer Welt, wo Liebe und Glück keinen Platz mehr haben, ist die Grenze zwischen Verrat, Lügen, und Vertrauen oft nicht erkennbar. Kann Smilla ihren ehemaligen Nachbarn vertrauen?

Das Buch „Wir Verlorenen“ von Jana Taysen ist ein dystopischer Jugendroman, der sich mit nicht nur mit dem Ende der Welt, sondern auch das Thema Liebe thematisiert. Smilla hat mir gleich vom Anfang an gefallen, sie bemüht sich als eine der wenigen ihre Menschlichkeit zu bewahren und doch muss sie erkennen, dass ihre „jugendliche“ Unbekümmertheit ihre Gruppe in Gefahr bringt. Einen dicken Pluspunkt bekommt das Buch, weil es mal nicht in den USA spielt sondern in der Eifel. Als Leser hätte ich mir aber gewünscht, mehr über die die „Plage“ und den Zusammenbruch der Zivilisation zu erfahren. Das Ende schreit quasi nach einer Fortsetzung, die wir auch bekommen werden.

Fazit: Eine spannende Dystopie "Made in Germany", ohne Zombies dafür mit einer Menge realem Horror.

4,5 Sterne

Mehr über Jana Taysen

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Mittwoch, 7. Juli 2021

Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann - Meinung

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Visionäre an die Vermessung der Welt. Carl Friedrich Gauß in Deutschland und Alexander von Humboldt im Rest der Welt.

Gauß beschäftigt sich mit Mathematik und Astronomie und schreckt auch nicht davor zurück in der Hochzeitsnacht aus dem Bett zu springen, um eine Formel zu notieren. Alexander von Humboldt kämpft sich durch die Steppe, erklimmt jeden Berg und kriecht in jedes Erdloch. Als sich beide Forscher 1828 in Berlin treffen um sich auszutauschen merken beide schnell wie ähnlich und doch verschieden sie sind. Zwischen beiden Männern entsteht eine tiefe Freundschaft.

Das Leben der beiden großen Denker wird kapitelweise abwechselnd und chronologisch wieder gegeben. Als Leser wechseln wir zwischen Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß hin und her und erfahren, was diese beiden Menschen so großartig aber auch „seltsam“ macht. Ab dem 11. Kapitel setzt die Handlung wieder am Anfang ein und bei den Treffen der beiden an. Was mich ein wenig gestört hat, war der Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren, ich persönlich hätte lieber erstmal über das Leben von Alexander von Humboldt und dann das von Carl Friedrich Gauß gelesen. Der Autor schafft es geschichtliche Fakten und Fiktionen gekonnt zu vermischen.

Fazit: Geschichte und die Naturwissenschaften müssen nicht langweilig sein. 



Donnerstag, 1. Juli 2021

Meine Geschichte: 50 Erinnerungen aus fünfzig Jahren im Dienste der Nation von Mohammed bin Rashid Al Maktoum - Meinung

Klappentext:

Ich habe die Meilensteine aus meinem Leben für mein Volk aufgezeichnet. Wenn ich die Zeit fand, habe ich mich an Ereignisse zurückerinnert, Erinnerungen an vergangene Jahre festgehalten und die herausragenden Momente von unserem Zusammenleben, dem Aufbau unserer Nation und dem Geschmack des süßen Erfolgs hier notiert. Dies ist nur ein Teil der Geschichte unserer geliebten Nation. In der Zukunft werden Emiratis jedoch in diesen Seiten ein Zeugnis davon finden, wer wir früher waren und wo wir arbeiteten, lachten und liebten, als wir unsere Nation formten. Ich hoffe, dass wir -während wir unsere Zukunft gestalten -auch von den Erinnerungen an unsere Vergangenheit lernen können. Krisen und Hindernisse werden uns nicht aufhalten oder bremsen Wir werden nicht zögern oder uns durch Zweifel aufhalten lassen. Anhand dieser Erinnerungen wird man erkennen, wie wir eine Nation aufgebaut haben. Mit diesen einfachen Worten hoffe ich, dass man ein wenig Weisheit und ein Spiegelbild meiner Liebe für unsere Nation und unser Volk erkennen kann.Ich teile diese Worte in der Hoffnung, dass sie vielleicht unseren jungen Menschen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in der gesamten arabischen Welt sowie all denen, die ihre Nationen aufbauen und Hoffnung für die Zukunft und die Zukunft ihrer Völker verbreiten möchten, als Inspiration, Hilfe und Lehre dienen können. Mohammed bin Rashid Al Maktoum

Das Buch " Meine Geschichte: 50 Erinnerungen aus fünfzig Jahren im Dienste der Nation" von Mohammed bin Rashid Al Maktoum Ist keine typische Biografie, es ist eher eine bedeutende Sammlung von Anekdoten und Erinnerungen aus dem Leben des Mannes der seine Visionen und seine Träume wahr werden lässt und nur das Beste für sein Volk und seine Mitmenschen will. Die Geschichte von Mohammed bin Rashid Al Maktoum ist eng mit der Geschichte Dubais und der Vereinigten Arabischen Emirate verknüpft. Als Leser erfahren wir nicht nur geschichtliches rund um Dubai, sondern auch Weisheiten, die jeder für sich anwenden kann, um seine Träume zu verwirklichen.

Fazit: Ohne Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum wäre Dubai und die VAR (Vereinigte Arabische Emirate) nicht das, was sie heute sind. Ich empfehle jedem das Buch vor oder bei seinem Dubai Urlaub zu lesen. Ein tolles Buch und ein Vorbild für uns alle.



Dienstag, 29. Juni 2021

Das Killer-Kollektiv von Barry Eisler - Rezension

Detective Livia Lone vom Seattle Police Department hat mächtige Feinde. Als sie gegen einen Kinderpornoring in den höchsten Regierungskreisen ermittelt, muss sie um ihr Leben fürchten. Als sie knapp einem Anschlag entkommt und sich nicht sicher sein kann, wem sie noch trauen kann, nimmt Livia Kontakt mit Dox auf, einem ehemaligen Scharfschützen und dem Besten seines Faches. Doch Dox wird schnell bewusst, dass sie zu zweit keine große Chance haben, also trommelt er ein knallhartes Team aus ehemaligen Geheimdienstagenten zusammen, u.a John Rain, einem Spezialisten für „natürliche Todesfälle“, seine Ex-Geliebte Delilah vom Mossad und drei weitere Agenten, die keine Sekunde zögern Livia im Kampf gegen Ihre Gegner zu unterstützen und den Kinderpornoring auffliegen zu lassen.

Ich war richtig gespannt auf das Buch, als Leser kommt man zwar sehr leicht in die Geschichte rein, aber es passiert nicht soviel wie erhofft. Mir hat ein wenig die „Action“ gefehlt. „Der Schlachtplan“ war gut ausgearbeitet und der Autor beschreibt genau, auf welche Details es ankommt, damit so ein Plan funktionieren kann. Leider sind die „Helden“ in diesem Buch den Gegnern völlig überlegen, hier hätte ich mir mehr „Duelle auf Augenhöhe“ gewünscht. Das Buch ist wohl das neueste aus einer Reihe von Agententhrillern, es lässt sich ohne Vorwissen gut lesen, aber es gibt bessere aus dem Genre. 

Von mir gibt es

2,5 von 5 Sternen



Freitag, 18. Juni 2021

Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers von Bill Bryson - Meinung Hörbuch

Wer Bill Bryson kennt weiß, dass er keine halben Sachen macht. In seinem neuen Buch geht es um das Wunderwerk des menschlichen Körpers und dabei lässt der Autor nichts aus. Von den Haarwurzeln bis zu den Zehen, von der Geburt bis zum Tod ist alles dabei und das sachlich mit einer gesunden Prise Zynismus und ganz wichtig mit viel Humor. Leider konzentriert sich Bill Bryson zu sehr auf den angelsächsischen Raum und lässt ein wenig den Rest der Welt außen vor. Das (Hör)buch schafft es, dass medizinisches Wissen verständlich und lebensnah vermittelt wird.

Sprecher: Wunderbare, verständliche Aussprache. Oliver Rohrbeck trägt das Hörbuch spannend und interessant vor. 

Fazit: Niemand schafft es trockene Themen so humorvoll und doch lehrreich zu übermitteln. Bill Bryson hat an alles gedacht.