Dienstag, 15. Juni 2021

Die Wächter - Licht und Dunkelheit von Sergej Lukianenko und Arkadi Schuschpanow - Rezension

Dmitri Drejer ist Lehrer und Magier an einer Schule für „Die Anderen“. Er unterrichtete dort dunkle und lichte Vampire, Magier, Hexen und Gestaltwandler. Sein Alltag gerät aus den Fugen als eine junge lichte Dschinn die Schule besucht. Schnell freundet sie sich mit anderen an und sie nennen sich “Der Club der toten Dichter“. Dmitri Drejer entdeckt eines Tages seltsame Vorgänge auf dem Schulhof und denkt zunächst an einen harmlosen Streich seiner Schüler, doch schnell entpuppt sich dieser „Streich“ sich als gewaltige Verschwörung, die das sensible Gleichgewicht zwischen Tagwache, Nachtwache und der Inquisition für immer zerstören könnte.

Das Wichtigste zuerst, dieses Buch hat Sergej Lukianenko NICHT alleine geschrieben. Zwar taucht der Name des Co-Autors Arkadi Schuschpanow auf dem Cover nicht auf, aber ein Blick in das Copyright verrät uns das hier Sergej Lukianenko und Arkadi Schuschpanow zusammengearbeitet haben. Dies merkt man an der Art und Weise, wie die Geschichte(n) aufgebaut sind, mir persönlich fehlt ein wenig der Humor und die Einzigartigkeit der „älteren“ Wächter Bücher.

Das Buch „Die Wächter - Licht und Dunkelheit“ ist der Beginn einer neuen Reihe um die Abenteuer der „Anderen“. Teilweise ist das Buch sehr gesellschaftskritisch, die Jugend, die alte Regeln nicht anerkennen will und sich berufen fühlt, die Welt zu verändern, ein Lehrer gefangen zwischen Tradition und Moderne und die Inquisition (bestehend nur aus den alten Anderen), die den Status Quo aufrecht erhalten will und jegliche Veränderung ablehnt.  Im Buch werden einige andere Autoren genannt (u.a. Stephen King) den Zusammenhang möchte ich nicht verraten, aber es würde erklären, woher King seine Inspirationen bekommt.

Es ist zwar kein Vorwissen aus den älteren Wächter Büchern notwendig, aber um in die Welt der Anderen und des Zwielichts einzutauchen, eignet sich die „alte Wächter Reihe“ eher.

Fazit: Die Schule der „Anderen“ ist zwar kein Hogwarts, aber es ist interessant die Entwicklung der Schüler und der Lehrkraft Dmitri Drejer zu beobachten. Das Buch ist schlechter als seine Vorgänger aber dennoch interessant.

3,5 von 5 Artefakte



Freitag, 11. Juni 2021

Buchblogger Leseempfehlung: Deutsche Buchblogger

Ist man auf der Suche nach neuen Blogs, trifft man oftmals auf die bekannten durch Ranking begünstigten Blogs. Meine Idee, lasst uns ein Netzwerk von deutschen Blogs unabhängig von Followerzahlen aufbauen. Interesse? 

Schaut vorbei:

Deutschebuchblogger.blogspot.com/

Mittwoch, 9. Juni 2021

Einen Scheiß muss ich: Das Manifest gegen das schlechte Gewissen von Sean Brummel aus dem Amerikanischen erfunden von Tommy Jaud - Rezension HÖRBUCH

Klappentext: Müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint? "Nein!", sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud (Vollidiot, Hummeldumm), "einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben."

Meinung: Ich muss mehr Sport machen, abnehmen, den Haushalt machen, weniger trinken, mehr schlafen...wirklich? MUSS ich das wirklich alles machen? Das Buch „Einen Scheiss muss ich“ von Sean Brummel alias Tommy Jaud geht diesen und weiteren Fragen auf den Grund.Das (Hör)Buch ist eine Mischung aus Unterhaltung und Ratgeber und wenn man die Themen, die angesprochen werden, nicht allzu ernst nimmt, kann man sehr viel aus diesem Buch mitnehmen. Es ist gut zu wissen, was man alles NICHT muss. Das Hörbuch macht jedenfalls unglaublich gute Laune.

Sprecher: Der Sprecher hat eine tolle sympathische Stimme, bei der man gerne zuhört. Tommy Jaud schafft es den Hörer zu unterhalten, kurze Einspielungen anderer Stimmen wie von Sean Brummels Hausarzt oder seinen Freunden runden das Hörerlebnis ab.

Fazit: Ich mache mir erstmal ein Brummelbock auf – Prost!

Ich muss Sterne vergeben? Einen Scheiss muss ich!



Dienstag, 8. Juni 2021

Fight Club von Chuck Palahniuk - Rezension

Der an chronischen Schlafstörungen und Langeweile leidende namenlose Protagonist lernt den eigenwilligen und doch charismatischen Seifenverkäufer Tyler Durden kennen. Diese Begegnung setzt eine Spirale der Gewalt in Gang, denn Tyler glaubt, dass nur Selbstzerstörung das Leben lebenswert macht. Nach einer Sauftour fangen beide an, sich gegenseitig zu verprügeln, der Fight Club ist geboren. Dieser „geheime“ Club findet schnell Anhänger in ganz Amerika. Die Regeln sind einfach,

1. Ihr verliert kein Wort über den Fight Club.

2. Ihr verliert KEIN WORT über den Fight Club.

3. Wenn jemand „Stop“ ruft, schlappmacht oder abklopft, ist der Kampf vorbei.

4. Es kämpfen immer nur zwei.

5. Nur ein Kampf auf einmal.

6. Keine Hemden, keine Schuhe.

7. Die Kämpfe dauern genau solange, wie sie dauern.

8. Wer neu ist im Fight Club, muss kämpfen!

Schnell reichen die Kämpfe Tyler Durden nicht mehr, er will die Welt ins Chaos stürzen. Jeder Mensch soll von neuem beginnen können, doch bald drohen Tylers terroristische Pläne außer Kontrolle zu geraten.


Meinung: Ein Buch so heftig wie ein Schlag ins Gesicht. Der Autor Chuck Palahniuk knallt uns einfache, ungeschönte Worte mitten ins Gesicht, auch vor der Beschreibung krasser Szenen schreckt Chuck Palahniuk nicht zurück. Das Buch „Fight Club“ ist nicht nur ein Ausrufezeichen gegen eine oberflächliche und konsumgesteuerte Gesellschaft, sondern auch ein Meisterwerk der Spiritualität. Was wenn Tyler Durden recht hat mit „Erst wenn Du alles verloren hast, hast Du die Freiheit alles zu tun"? Das Buch hat viele solcher „Ideen“.

Fazit: Ein klasse Buch, welches der Verfilmung in nichts nachsteht und nun heißt es: Die erste Regel des Fight Clubs lautet: Ihr verliert kein Wort über den Fight Club.



Freitag, 28. Mai 2021

Der Zorn, der dich trifft von Kristin Lukas - Rezensionsexemplar/ Rezension

Ein Jahr ist es her, seit die IT-Beraterin Marie Wagenfeld fast von einer okkulten Gruppe rund um ihren eigenen Bruder ermordet wurde. Die Ereignisse von damals verfolgen Marie bis heute. Da wird in Hamburg eine brutal zugerichtete Leiche gefunden, die den Schriftzug „Wagenfeld“ im Unterarm eingeritzt hat. Kommissar Kellermann tritt an Marie heran, er will Marie erneut in die Ermittlungen einbeziehen, diese willigt, doch plötzlich wird Marie verfolgt und bedroht. Ist ein Mitglied der okkulten Gruppe noch auf freiem Fuß oder handelt es sich hierbei um Trittbrettfahrer? Marie Wagenfeld ist zurück. „Der Zorn, der dich trifft“ ist der zweite Band um die IT-Beraterin und Kommissar Kellermann. Wieder geht es um „Kunst“, wieder geht es um Symbolik. Aber auch Themen wie z.B Cliquenbildung von Jugendlichen oder Mobbing und damit daraus resultierenden Folgen. Die Autorin schafft es wieder durch ein hervorragendes Lokalkolorit die Orte Berlin, Frankfurt, Hamburg und das „alte Land“ lebhaft und authentisch darzustellen. Zwar ist Band 2 nicht so langatmig wie Band 1 (Das Letzte, was du siehst) aber dennoch stellenweise etwas zäh.

Mir hat besonders die „Beziehung“ zwischen Marie und Kellermann gefallen. Das Zusammenspiel passt besser als im ersten Band, ich bin gespannt wie sich die Beziehung der beiden weiterentwickelt. Ein Vorwissen aus Band 1 ist nur bedingt nötig. Zwar lässt sich die Geschichte ohne Vorwissen lesen, aber um das Schicksal und die letztendlichen Konsequenzen für Marie zu verstehen, wäre es ratsam vorher Band 1 zu lesen.

Fazit:  eine klare Steigerung zum 1.Band

3 Sterne




zu Band 1 (https://thorti1984.blogspot.com/2021/04/rezensionsexemplar-rezension-das-letzte.html)

Mittwoch, 19. Mai 2021

70/71. Preußens Triumph über das Kaiserreich Frankreich und die Folgen von Klaus-Jürgen Bremm - Meinung

Es muss ein unglaublicher Triumph für Preußen gewesen sein: Bei Sedan wird der französische Kaiser Napoleon III. gefangen genommen, die deutschen Truppen marschieren auf die französische Hauptstadt und am 18. Januar 1871 wird Wilhelm I. in Versailles zum Herrscher des neuen, Zweiten Kaiserreichs gekrönt. Was aber bedeuteten der Deutsch-Französische Krieg und die Reichsgründung für die weitere Geschichte Europas? Klaus-Jürgen Bremm schreibt die erste umfassende Gesamtdarstellung des Deutsch-Französischen Krieges eit langem. Zum 150. Jahrestag erklärt er die Gründe für diesen ersten modernen Krieg, kenntnisreich erzählt er den Verlauf des Waffengangs, schildert Schlachten, Waffentechnik und Strategie. Und er macht verständlich,wie dieser Krieg vor der Mentalität der Zeit, dem wachsenden Nationalstolz, zu verstehen ist und was er für die weitere Entwicklung Europas bedeutete.

Meinung:

Das Buch „70/71 – Preußen Triumph über Frankreich und die Folgen“ ist ziemlich detailreich was die militärischen Operationen betrifft, ich hatte mir erhofft, mehr über die politischen und zivilen Folgen des Krieges zu erfahren. Ein weiteres Manko ist das Fehlen von Karten, dies hätte das Buch etwas aufgelockert und man hätte sofort gewusst, wo wir uns befinden, und was die Ausgangssituation ist. Für Militärhistorische begeisterte Menschen ist das Buch sicher gut, für Leser, die mehr über die gesellschaftlichen Folgen erfahren wollen werden sicher enttäuscht sein. Die politischen Folgen für die anderen Europäischen Mächte wird leider nur am Rande beleuchtet.

Fazit: 

Zwar braucht man zum Lesen des Buches kein geschichtliches Vorwissen, weil anfangs alles genau erklärt wird, aber dies schwenkt sehr schnell ins militärische ab. Für Militärhistoriker oder Militär interessierte Leser sicher ein gelungenes Buch, da auch die einzelnen Vor- bzw. Nachteile der Waffenentwicklung beschrieben wird (z.b deutsche Artillerie gegen französisches Chasepott-Gewehr)




Montag, 17. Mai 2021

Hello World: Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern von Hannah Fry - Hörbuch - MEINUNG

Wir alle nutzen sie, doch kaum einer kennt die Funktionsweise! Algorithmen bestimmen unser Leben, sei es beim Bücherkauf, der Musik- oder Filmauswahl, bei der Recherche im Internet, quasi überall. Das Buch „Hello World: Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern“ von Hannah Fry zeigt uns auf, was Algorithmen sind, was sie können bzw. noch nicht können und wo wir Menschen sich Gedanken machen sollten, ob wir bestimmte Bereiche wirklich von Algorithmen bestimmen lassen sollten. Erschreckt hat mich, wie voreingenommen und teils rassistisch Algorithmen sein können, denn wird ein Algorithmus mit falschen, veralteten Daten gefüttert, können bestimmte Bevölkerungsgruppen z.b bei der Verbrechensbekämpfung oder Rechtsprechung stark benachteiligt werden. Ein weiterer Punkt zeigt auf, was passieren kann, wenn wir uns bereits jetzt zu sehr auf Algorithmen verlassen. Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen, realen oder fiktionalen Geschichte. Das Buch behandelt folgende Themen: Macht, Daten, Medizin, Autos, Kriminalität, Kunst (Musik, Filme, Kunst). Über das Thema Algorithmen in der Kunst hätte ich gerne noch mehr gehört,

Sprecherin: die Stimme von  Katrin Heß passt wunderbar zu diesem Hörbuch,

Fazit die Autorin und die Sprecherin schaffen es, trotz des manchmal trockenen Themas den Hörer zu fesseln. Für Einsteiger in die Thematik ist das (Hör)Buch genau richtig, Wer bereits Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz/ Machine Learning/ Algorithmen hat könnte Stellenweise etwas enttäuscht werden.


Freitag, 14. Mai 2021

Bücherliebe - Was Bücherregale über uns verraten von Annie Austen - Meinung

Klappentext: Ob wir unsere Bücher nun alphabetisch nach Autoren, nach Genres oder (Himmel bewahre!) nach Farben sortieren – Bücherregale sind die heimlichen Stars unter den Wohnzimmermöbeln. Doch neben vielgeliebten Bücherschätzen bergen sie so manches Geheimnis: Haben wir unsere Sammlung mit der unseres Partners vereint? Behalten wir alle Bücher, die wir gelesen haben?

Annie Austen geht den wirklich wichtigen Fragen des Lebens nach: Wie bringe ich Ordnung in mein Bücherregal? Warum sind Shelfies noch immer besser als Selfies? Muss man Bücher unbedingt zu Ende lesen? Und ganz wichtig: Wie überwinde ich die Angst, ein Buch zu verleihen?

 Meinung: Das Buch „Bücherliebe, Was Bücherregale über uns verraten“ ist eine Liebeserklärung an all die ganzen Bücherregale dieser Welt. Wir erfahren nicht nur etwas über Methoden zum Einsortieren von Büchern, sondern auch über Bücherregale, die Geschichte geschrieben haben. Auch über die Todesursache „Tod durch Bücherregal“ erfahren wir etwas. Die einzelnen Kapitel sind kurz, knackig und humorvoll geschrieben. Wer hier ein reines Werk über Buchregale erwartet, wird überrascht sein, es werden auch Fakten über unsere Lieblinge genannt, die mir so noch nicht bewusst waren. Ein Beispiel, Bücher, die in Filmen gelesen werden oder vierzehn Bücher aus der Privatbibliothek von Marilyn Monroe. Mit seinen 208 Seiten ist es vielleicht etwas dünn, auch weil vor jedem Anfang eines Kapitels ein mehr oder weniger bekanntes Zitat steht, welches großzügig auf der einer ganzen Seite Platz einnimmt.

Meinung: Das Buch sollte in jedem Bücherregal dieser Welt stehen, es ist humorvoll, nimmt nicht viel Platz weg und zeigt uns, wieso wir Bücher so lieben. Das Buch macht einfach Spass! Ideal zum selber lesen oder zum Verschenken.



Dienstag, 11. Mai 2021

Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden von Amy Suiter Clarke - Rezension - Hörbuch

Elle Castillo betreibt einen erfolgreichen True-Crime, ihr Ziel: Gerechtigkeit für die Opfer nie aufgeklärter Verbrechen. Ihr aktuellen Fall handelt vom „Countdown-Killer“, dieser entführt immer drei junge Frauen im Abstand von drei Tagen. Jedes Opfer ist ein Jahr jünger als das davor. Jedes Opfer ist innerhalb von sieben Tagen tot. Seine Serie endete abrupt als sein 10.Opfer entkam. Jahrelang war es ruhig um CK (Countdown Killer), Elle Castillo beleuchtet die Morde in ihrem Podcast, als dann erneut ein junges Mädchen entführt wird, stellt sich die Frage, ist CK zurück oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer?

Das (Hör)Buch fängt mit einer Folge des Podcast von Elle Castillo an und wir sind mittendrinn in der Geschichte. Das Buch besteht quasi aus Podcasts, die die Fälle der Vergangenheit beleuchten und uns einen groben Überblick über CK geben.

Die Podcast Einspielungen lockern die Geschichte nicht nur auf, als Zuhörer sind wir quasi auch mittendrin in der Geschichte, zwar kann man sich als Zuhörer denken, worauf die Story hinausläuft, aber das ist völlig in Ordnung. Die Protagonistin Elle Castillo war mir von Anfang sympathisch. Elle ist nicht nur eine gute Podcasterin sondern auch eine super Ermittlerin, die Zusammenhänge erkennt und so die polizeiliche Ermittlungen vorantreibt.

Sprecher: „Der Countdown Killer“ ist mehr ein Hörspiel als ein Hörbuch. Die unterschiedlichen Sprecher passen wunderbar in die Geschichte und machen die Geschichte zu einem Hör Erlebnis.  

@ Amy Suiter Clarke bitte mehr davon

Fazit: Es gibt Bücher, die müssen als Hörbuch gehört werden. Ich bin total begeistert, 

5 von 5 Sternen



Montag, 10. Mai 2021

Buchblogger Leseempfehlung: Reihenfolge.org/

Wer auf der Suche nach dem nächsten Buch seines Lieblingsautors ist, sollte sich die Seite https://reihenfolge.org/ anschauen.  Die Seite bietet nicht nur einen hervorragenden Überblick über verschiedenste Buchreihen oder einzelne Bücher  von unseren Lieblingsautoren, sie versorgt uns auch mit Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Autoren. Reinschauen lohnt sich.

Donnerstag, 6. Mai 2021

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum von Iain Reid - Rezension

 Durch die winterliche Weite Kanadas fährt eine junge Frau mit ihrem neuen Freund Jake zu dem Haus seiner Eltern. Was anfangs ganz harmonisch klingt, wird schnell zum Alptraum. Die Frau denkt darüber nach die Beziehung zu beenden und hält einen Stalker vor Jake geheim. Jake hüllt sich in Schweigen und gibt nur bruchstückhaft etwas von sich preis. Das Paar steuert auf eine Katastrophe zu, werden sie es schaffen, rechtzeitig die richtigen Schlüsse zu ziehen?

Ok, erstmal durchatmen, „The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum“ ist kein einfaches Buch, es werden viele philosophische und psychologische Themen angeschnitten, was ich nicht schlecht finde, aber in diesem Setting (ein junges Paar alleine im Auto) passt es nicht ganz. Die Story ist langatmig und das Ende sehr schnell absehbar, dennoch bleiben nach dem Lesen noch offene Fragen zurück. Für ein kurzes Lesevergnügen ist das Buch wohl nicht geeignet, ABER wenn man sich auf das Buch und die o.g. Themen einlässt und es ein zweites Mal liest (erst das Ende und dann den Anfang) entdeckt man weitere Details.

Fazit: Das Buch „The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum“ ist kein Buch was sich zum schnellen durchlesen eignet, weil man dann sicher enttäuscht wird, macht man sich aber die Mühe und liest die Geschichte ein zweites Mal (erst das Ende dann den Anfang) kann das Buch eine Menge Spaß machen.

Ich kann für dieses Buch keine Bewertung abgeben, geht es um den schnellen Konsum würde ich vom Lesen abraten, dafür ist die Geschichte zu langatmig und es kommt kaum Spannung auf, dafür würde max. 2 Sterne vergeben. Liest man aber erst das Ende, und setzt sich mit dem Buch auseinander, würde ich sagen es hat 4 Sterne verdient



Mittwoch, 5. Mai 2021

Böser kleiner Junge von Stephen King - Rezension

Das E-Book war ein Dankeschön von Stephen King an seine Fans für den herzlichen Empfang in Deutschland und Frankreich im November 2013 und wurde später in der Kurzgeschichtensammlung "Basar der bösen Träume" erneut veröffentlicht.

Der Verurteilte Mörder George Hallas sitzt im Gefängnis und hat nur noch eine Woche zu Leben, bevor das Todesurteil an ihm vollstreckt werden soll. Lange hat er zu seiner Tat geschwiegen, aber nun berichtete er seinem Pflichtverteidiger Leonard Bradley von seiner Tat. Doch manchmal ist Unwissenheit der beste Schutz, den wir haben, denn für den Anwalt wird die Geschichte gespenstische Folgen haben.

Wie fies können Kinder sein und dieser „Böser kleine Junge“ erst recht. Doch was, wenn dieser Junge gar kein Kind ist, was wenn eine Böse Macht im Körper des Jungen lebt? King nimmt uns mit auf eine kurze aber ziemlich heftige Reise. Normalerweise ist King dafür bekannt, Situationen und Personen detailliert wieder zu geben, hier in der Geschichte verzichtete er drauf und „schubst“ uns direkt in die Story, ob wir wollen oder nicht. Wir müssen hautnah die Taten des kleinen Jungen miterleben, die Konsequenzen daraus erdulden und mit den Protagonisten mitleiden.

Das Buch lässt sich wunderbar in einem Rutsch durchlesen und lässt uns mit einem unguten Gefühl zurück.

Fazit: Klare und bildhafte Worte. King zeigt sich in dieser Geschichte von seiner besten Seite.

5 von 5 Propellermützen




Montag, 3. Mai 2021

Die Schlacht von Dorking: Erinnerungen eines Freiwilligen von George Tomkyns Chesney - Meinung

Die Handlung spielt einige Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg. Frankreich ist geschlagen, Deutschland vereint und der nächste Krieg ist bereits geplant. Das Buch „Die Schlacht von Dorking: Erinnerungen eines Freiwilligen“ erzählt die fiktive Geschichte eines Kriegsfreiwilligen, der in der Entscheidungsschlacht bei Dorking mit ansehen muss, wie es deutsche Truppen gelang, Großbritannien zu erobern.

Die Geschichte wird aus der Sicht eines Großvaters erzählt, der seinen Enkelkindern seine Erlebnisse an jene Schlacht Erzählt. Am Rande erfahren wir, dass in ganz England Armut Herrscht, und Großbritannien seit dieser Schlacht seine Weltmachtsstellung verloren hat.

Der Autor George Tomkyns Chesney, ein General der britischen Streitkräfte, veröffentlichte diese Geschichte 1871 anonym in einem Magazin. Dies hatte zur Folge, dass die Verteidigung der Heimat wieder im Fokus der britischen Verteidigungspolitik gerückt wurde. Nach dem Erfolg der Geschichte wurden weitere Invasions-Romane veröffentlicht, das vielleicht prominenteste Beispiel ist „Der Krieg der Welten“ von H.G Wells.

Ich liebe Bücher, die sich mit dem Thema, „was wäre gewesen, wenn…“ beschäftigen. Interessant fand ich, dass das Buch seinerzeit so einen großen Erfolg hatte, dass es die Politik verändert hat und Vorreiter einer Reihe von Büchern wurde, die sich mit der Frage beschäftigen, was wäre, wenn England wirklich Opfer einer Invasion fremder Truppen geworden wäre. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht, oft wird nur beschrieben wie die Armee Stellung bezieht, dann den Rückzug antreten muss, sich neu formiert etc.

Für jeden Geschichtsfan eine nette Abwechslung, schade nur, dass solche Bücher im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten sind. Ich habe dieses Buch als Kindle Ausgabe gelesen und war vom deutschen Text ziemlich enttäuscht, die Rechtschreibung ist richtig mies.




Freitag, 30. April 2021

Parceval - Spiel mit dem Feuer von Chris Landow - Rezension

Die Hamburger Elbphilharmonie wird Schauplatz eines feigen Terroranschlags. Eine Gruppe von IS-Terroristen hat fast alle Besucher des Benefizkonzerts in ihre Gewalt gebracht, nur der gesuchte EX-Bundespolizist Ralf Parceval ist unentdeckt geblieben und kann sich frei im Gebäude bewegen. Parceval ist die letzte Hoffnung der Geiseln.

Was für ein Thriller, erinnert hat mich das Buch ein wenig an den ersten „Stirb langsam“ Film. Ich finde sogar Parcevals Humor ein Tick besser als den von John McClane. Wie McClane ist auch Parceval auf sich alleine gestellt und schaltete die Terroristen nacheinander aus. Doch der Anführer der Terroristen weiß genau was er tut und ist Parceval immer eine Nasenlänge voraus.

Jeder, der schon einmal in Hamburg an den Landungsbrücken war, und die Elbphilharmonie kennt wird begeistert sein, das Buch besticht durch einen hervorragenden Lokalkolorit. Das Setting im Buch ist „leider“ hochaktuell, Terror und Geiselnahmenszenerien sind immer mal wieder ein Thema in den Nachrichten. "Parceval - Spiel mit dem Feuer" ist voller Action, als Leser leidet mit den Geiseln, kämpft an Parcevals Seite und hofft, dass am Ende irgendwie alles gut wird. Obwohl das Buch der dritte Band der Reihe um den flüchtigen Ex-Bundespolizisten ist, ist kein Vorwissen aus den vorherigen Bänden nötig.

Hier ein paar Infos zu Ralf Parceval

"Parceval - Spiel mit dem Feuer" von Chris Landow ist der Dritte Band um den geflüchteten Ex-Bundespolisten Ralf Parceval, der während einer Ausbildungsmission in Afghanistan seine ganze Familie verloren hat. Sein Schwager wurde getötete, seine Schwester und Schwägerin entführt und seine Männer brutal hingerichtetet. Parceval hat die Entführer verfolgt und getötet, dafür musste er sich vor einem deutschen Gericht verantworten und wurde weggesperrt. Doch Parceval hat eine Mission, er will seine Schwester und seine Schwägerin retten. Seit der Flucht aus dem Gefängnis ist Parceval der meistgesuchteste Flüchtige der Bundesrepublik.

Fazit: Parceval hat das Zeug eine Kultfigur zu werden, das Einzige was fehlt ist ein cooler Spruch, wie z.B „Yippie-ya-yay, Schweinebacke! “ Aber auch ohne Leitspruch ist das Buch klasse, ein Muss für alle Actionfans.

5 von 5 Sternen



Donnerstag, 22. April 2021

Siehst du, wie sie sterben? von Gunnar Schwarz - Rezensionsexemplar

Frieda Rubens ist eine namenhafte Psychologin, Buchautorin, Expertin für abnorme Rechtsbrecher und die Ex-Freundin von Marc Wittmann, der in seiner aktuellen Mordserie nicht weiterweiß und sich wohl oder übel an seine Ex wenden muss. Der Serienmörder verziert seine weiblichen Opfer mit mysteriösen Botschaften und seltsamen Zeichen und drapiert sie an sorgsam ausgewählten Orten. Eigentlich hat Frieda keine Lust auf eine Zusammenarbeit, aber der Fall fasziniert zu sehr um absagen zu können. Nach kurzer Zeit steht für Frieda fest, dass die Botschaften des Killers auf eins hindeuten, die Mordserie hat gerade erst begonnen und ist noch lange nicht vorbei. Je weiter der Fall fortschreitet desto klarer wird für Frieda eins, der Fall ist persönlicher als anfangs angenommen.

Das Buch „Siehst du, wie sie sterben?“ ist nicht nur spannend geschrieben, es besticht auch durch glaubwürdige Ermittlungsarbeit. Als Leser schauen wir Marc und Frieda über die Schulter, wie sie die einzelnen Puzzlestücke zusammensetzen und den ein oder anderen Hinweis „falsch“ deuten. Dieses „falsch“ deuten der Beweise macht das Buch „Siehst du, wie sie sterben?“ nicht nur lesenswert, sondern auch spannend und zeigt uns auf, dass Polizeiarbeit nicht immer einfach ist.  Gerne hätte ich mir mehr Erklärung und Hintergrundwissen zu den Mythen und der Symbolik gewünscht, diese werden nur oberflächlich erwähnt. Marc Wittmann konnte ich nicht recht zuordnen, mal ist er ein Hitzkopf und ein andermal der akribische Ermittler, auch das Zusammenspiel mit seiner Ex Frieda ist stellenweise etwas seltsam, als Leser könnte man stellenweise meinen, er hätte noch Gefühle für seine Ex, obwohl er eine Frau und Kind hat, hier hätte der Autor die Beziehung mehr herausarbeiten können. Frieda ist dagegen ziemlich sachlich und gar emotionslos dargestellt, ihr nimmt man ab, dass sie für ihren Ex keine Gefühle mehr hegt. Das Buch lässt sich flüssig lesen, auch die Auflösung ist glaubwürdig, das Ende hätte besser ausgearbeitet werden können, hier hat mir etwas die Spannung gefehlt, ich hätte mir spätestens an dieser Stelle gewünscht einen besseren Einblick in das Seelenleben des Mörders zu bekommen.

Fazit: „Siehst du, wie sie sterben?“ von Gunnar Schwarz ist nicht nur durchdacht geschrieben, es besticht auch durch akribische Polizeiarbeit. Das Verhältnis zwischen Marc und Frieda hätte besser herausgearbeitet werden können, aber da das Buch der Anfang einer Reihe ist, bin ich gespannt wie sich die beiden Charaktere entwickeln. Die Erklärung zu der Symbolik hätte ich gerne ausführlicher gehabt.

4 von 5 Serienkillern