Freitag, 23. Oktober 2020

Dort, wo die Zeit entsteht von Claudia Wengenroth - Rezensionsexemplar

Die junge Ärztin Katharina hofft auf ein paar entspannte Tage in einer einsamen Berghütte. Doch die Zeit zwischen den Jahren ist eine besondere Zeit, denn als ihre Träume immer realer werden und auch die alte Irmelin, die auf die Hütte aufpasst, mystische Andeutungen macht, wird Katharina klar, die Zeit zwischen den Jahren ist eine besondere ist.

In unseren Träumen ist alles möglich, doch wo beginnt die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit und was, wenn diese Grenze flüssig ist und ineinander übergeht. Ich hätte mir gewünscht, mehr über die alte Irmelin sowie  von der Hütte zu erfahren. Liebe Frau Wengenroth, ich bin mir sicher, dass die Hütte noch einige Geheimnisse hat, die es zu entdecken gibt.

Das Buch „Dort wo die Zeit entsteht“ ist mit nur 176 sehr dünn und schnell zu lesen, das ideale Buch für ein Lese Quickie zwischendurch, am besten im Winter mit einer Tasse Tee, und einer kuscheligen Decke.

Das Buch zeigt uns, wie wichtig es ist, sein Leben zu entschleunigen, dazu braucht es keine einsame Hütte, sondern nur dieses Buch.

4 von 5 Sternen

Dienstag, 13. Oktober 2020

Der Panther von Andreas Franz/ Daniel Holbe -Rezension:

Der neueste Fall von Julia Durant hat es in sich: eine Hochzeit, ein Missverständnis, und ein Pärchen-Mörder, der von der Presse „Panther“ genannt wird.  Aber was sind die Hintergründe der Morde?

„Der Panther“ ist Julias Durant 19. Fall und in meinen Augen einer der besten.
Viele der älteren Bände waren immer nach einem gewissen Schema aufgebaut (Wohlhabende Bänker/Frankfurter als Mörder und Prostituierte oder junge Damen als Opfer), hier liegt es anders. Die Opfer sind Liebespaare, die eine schöne Zeit im Freien verbringen wollen. Am besten hat mir das Zusammenspiel zwischen Durant und Peter Brandt gefallen. Bis zum Schluss rätselt man, wer wohl der Täter ist. Spannung garantiert.

5 von 5 Sternen

Dienstag, 6. Oktober 2020

Blutige Nachrichten von Stephen King - Rezension

 4-mal King in einem Buch. 

Die Novellen-Sammlung „Blutige Nachrichten“ besteht aus 4 Geschichten. Jede einzelne Story ist spannend geschrieben und lässt einen das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Mr. Harrigans Telefon

Stephen King ist zwar schon älter, aber dennoch sind die Themen seiner Geschichten hoch aktuell. Mr. Harrigan ist wohlhabend und lebt zurückgezogen in einem Dorf. Ein paar Angestellte kümmern sich um sein Wohl, doch wer soviel Reichtum anhäuft, war bestimmt nicht immer ein netter Kerl. Als er von seinem Schützling ein neues IPhone geschenkt bekommt, ändert sich nicht nur das Leben von Mr Harrigans, sondern auch das von seinem Schützling.

Mr Harrigan entwickelt im Laufe der Geschichte eine Art „Smartphone-Sucht“. Seine Art Medien zu konsumieren ändert sich von der klassischen Art des Zeitunglesens hin zum Konsum von Online Medien. Das Handy wird quasi zum Fenster in die weite Welt, aber was passiert, wenn man das Handy mit ins Grab nimmt? Bleibt man erreichbar? Und wer wäre so verrückt einen Toten um Hilfe zu bitten? Die Geschichte „Mr. Harrigans Telefon“ ist eine typische King Geschichte: voller Spannung, Horror und Freundschaft.

„Chucks Leben“

Die Welt steht am Abgrund: Lebensmittelknappheit, Naturkatastrophen, und dennoch beherrscht ein Thema die Nachrichten „CHARLES KRATZ 39 WUNDERBARE JAHRE DANKE, CHUCK!“, doch wer ist dieser mysteriöse Charles Chuck, und was hat er mit dem Ende der Welt zu tun?

Im Buch „Blutige Nachrichten“ ist dies in meinen Augen die schwächste Geschichte, wer hier eine spannende Dystopie vermutet liegt falsch. Die Geschichte ist aufgeteilt in drei Kapitel und nur im „3. Akt“ geht es um das Ende der Welt, der Rest handelt von Chucks Leben und seiner Familie. Das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

"Blutige Nachrichten“

Eine alte Journalistenregel besagt: Blutige Nachrichten verkaufen besonders gut. Durch einen alten Fall der gewisse Ähnlichkeiten mit einem aktuellen Bombenanschlag hat, ist Hollys Wahrnehmung fürs Übersinnliche besonders geschärft. Für ihren ehemaligen Partner bereitet Holly einen Audiobericht vor, doch in ihrem letzten Bericht klingt sie ziemlich atemlos. Wird Holly ihren neuesten Fall überleben?

Holly Gibney ist zurück. In meinen Augen ist Holly einer der besten Charaktere, den King je erschaffen hat. Hollys Charakter ist bereits in der Mr Mercedes Trilogie gereift und erreicht in „Blutige Nachrichten“ einen neuen Höhepunkt. Um Holly lieben zu lernen, sollte man vorher die Mr. Mercedes Trilogie sowie „Der Outsider“ lesen.

Ratte

Drew Larson hat ein Ziel im Leben, er will einen Roman schreiben. Um dieses Ziel endlich zu erreichen, zieht Drew sich zum Schreiben in die abgelegene Waldhütte zurück. Anfangs sprudeln die Wörter aus ihm heraus, die Seiten füllen sich fast von alleine, als er dann jedoch krank wird, ändert es sich, bis er ein unmoralisches Angebot erhält.

Wie weit würden wir für unser Ziel gehen? Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, besonders das moralische Dilemma mit dem sich Drew auseinandersetzen muss. Die Story ist das perfekte Ende für diese wunderbare Novelle. Die Story ist das perfekte Ende für diese wunderbare Novellensammlung


5 Sterne

Mittwoch, 23. September 2020

Tell me!: Wie Sie mit Storytelling überzeugen von Thomas Pyczak - Rezensionsexemplar

Wir alle erzählen eine Geschichte, bewusst oder unbewusst, ob im Beruf, in der Familie oder beim Schreiben. Doch was macht „gutes“ Storytelling aus?  Thomas Pyczak geht dieser Frage auf den Grund und gibt dem Leser auch gleich die Blaupausen für eine erfolgreiche Geschichte mit.

In diesem Buch lernt man


·         Wie schreibe ich Geschichten, die fesseln, inspirieren und im Gedächtnis bleiben

·         Welche Tools und Storytelling-Techniken helfen wirklich weiter

·         Best Practices für alle berufliche Situationen, direkt anwendbar!

·         Und viele weitere nützliche Infos und Techniken rund ums Erzählen

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt, der Autor weiß, von was er schreibt. Die Hintergründe sind gut recherchiert. Ich habe nicht nur etwas über „aktuelles“ Storytelling, sondern auch über die Geschichte des Geschichtenerzählens gelernt. Ein lebensnaher und angenehmer Schreibstil, farbige Diagramme sowie die kleines „Take Aways“ am Ende jeden Kapitels machen dieses Buch zu einem Ratgeber für jeden, der etwas zu erzählen hat oder seinen Geschichten den letzten Schliff geben will. Das Buch ist wirklich die „Eierlegendewollmilchsau“ unter den Sachbüchern zum Thema Geschichten erzählen.

5 von 5 Sternen

Freitag, 4. September 2020

Suchtpotenzial von Maria Kehlenbeck - Rezensionsexemplar:

Eigentlich führt Katja Neumann das perfekte Leben, sie sieht gut aus, hat einen Rezi Mann, zwei Kinder, einen tollen Job und ist eigentlich sehr glücklich, eine glatte 10 auf ihrer Skala. Leider gibt es einen mysteriösen Patienten, der ihr buchstäblich den „Kopf verdreht“.

Das Buch „Suchtpotenzial“ lässt sich schnell und flüssig lesen, leider war mir die Hauptprotagonistin ziemlich unsympathisch und zu selbstverliebt. Dies gibt sich zwar im Laufe der Geschichte etwas, aber dennoch musste ich beim Lesen stellenweise den Kopf schütteln. Wer den Klappentext liest, könnte vielleicht etwas erwarten, was das Buch nicht ist, es ist keine „Liebesschnulze“.

Klappentext:

Wie wird man einen schönen Mann los, dem man eigentlich nicht nahe genug sein kann?Umbringen geht in diesem attraktiven Fall sicher nicht. Als Psychiaterin könnte Katja Neumann ihn vielleicht an die unfähige Kollegin überweisen, bei der sie selbst gerade als Patientin im Wartezimmer sitzt.Doch egal wie mysteriös ihre Erkenntnisse auch sind, es geht so eine unbeschreibliche Anziehung von ihm aus.

Das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen, ich fand das Ende nicht wirklich rund.

Positiv finde ich das Cover, es ist schlicht und einfach, aber die Ente bringt einfach gute Laune.

 

3,5 von 5 Enten

Samstag, 29. August 2020

Rezension: Schuld von Ferdinand von Schirach

Dieses Buch ist vielleicht härter als jeder Thriller, warum? Die Geschichten sind wahr! Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Jede dieser einzelnen Stories lässt sich gut und flüssig lesen, es ist erschreckend, zu was Menschen fähig sind.

Nach „Verbrechen“ ist „Schuld" mein zweites Buch von Ferdinand von Schirach und dieser Band steht dem ersten in nichts nach. Ich lese gerne Thriller. Ich bin mir bewusst und ebenfalls ein wenig beruhigt, dass die Geschichten „frei“ erfunden sind. Hier ist es jedoch anders, hier lauert der Schrecken auf jeder einzelnen Seite, denn „fast“ alles, was Ferdinand von Schirach hier schreibt, ist wahr, denn Ferdinand von Schirach ist nicht nur Autor, sondern auch Strafverteidiger. Die „Stories“ sind alle authentisch, was bleibt ist die Frage, was ist Schuld ?

Freitag, 28. August 2020

Würden SIE den dicken Mann töten? von David Edmonds - Thortis Buchtalk

Eigentlich schreibe ich ungerne Rezensionen über Sachbücher, aber versuche ich es einfach mal. 

Ausgesucht habe ich mir das Buch „Würden SIE den dicken Mann töten? Das Trolley-Problem“. Stellen Sie sich folgende Situation vor: 

Eine führerlose Straßenbahn (Trolley) rast auf fünf an die Gleise gekettete Menschen zu. Diese werden sterben, wenn die Bahn nicht aufgehalten wird. Sie stehen auf einer Brücke neben Ihnen ein dicker Mann. Wenn Sie ihn auf die Gleise schubsen, wird er sterben, die Straßenbahn jedoch aufgehalten und die fünf anderen Menschen gerettet werden. Wie würden Sie entscheiden? 

Egal wie wir uns entscheiden, es sagt sehr viel über uns und unsere Moralphilosophie aus. David Edmonds schafft es in diesem Buch, trotz kleinerer Abschweifungen, das Thema sachlich zu betrachten. In zahlreichen Varianten des Trolley-Experiments wird dem Leser klar, dass sich manche Fragen nicht einfach mit "Ja" oder "Nein" beantworten lassen. Auch wenn die Thematik schon etwas älter ist, ist es dennoch interessant zu erfahren, wie Menschen aus dem Bekannten- und Freundeskreis auf die Frage antworten. Da es ein Sachbuch ist, würde ich nicht empfehlen, das Buch in einem Stück durchzulesen, wenn man sich wirklich damit befasst, kann man sehr viel über seinen moralischen Kompass erfahren. Bleibt am Ende nur eine Frage, würden SIE den dicken Mann töten ?


Montag, 17. August 2020

Mainkurtod von Franziska Franz - Rezension:

Eigentlich hätte die Stelle als Maklerin Marlenes Traumjob sein können, doch schnell stellt sie fest, dass bei Immobilien Richter irgendein falsches Spiel gespielt wird. Als sie dann noch von den mysteriösen Verschwinden ihrer Vorgängerinnen erfährt, ist es für sie fast zu spät. Als sich Marlene kurze Zeit später in einem stockfinsteren Raum wiederfindet, ohne Erinnerung an die letzten Tage, beginnt für sie ein Kampf ums nackte Überleben.

Mainkurtod war mein erster Krimi von Franziska Franz und ich bin völlig begeistert, wobei ich sagen muss, für mich ist das Buch eher ein Thriller als ein Krimi. Statt der Polizeiarbeit steht hier das Verwirrspiel der einzelnen Verdächtigen im Vordergrund. Bei den vielen unerwarteten Wendungen fällt es schwer, das Buch aus der Hand legen. Mainkurtod hat einen klaren Lokalkolorit und lässt sich flüssig lesen. Vielleicht sind hier sogar eins oder zwei Wendungen zu viel eingebaut, was ich als etwas störend empfunden habe. Fest steht, bei Immobilien Richter und im Buch ist nichts so wie es scheint. Mainkurtod war mein erstes, aber nicht mein letztes Buch von Franziska Franz. Jetzt erstmal durchatmen und ein schönes Glas Äppelwoi genießen.

4 von 5 Exposés

Mittwoch, 12. August 2020

Die Sehnsucht des Vorlesers von Jean-Paul Didierlaurent - Rezension:

Der schüchterne Guylain Vignolles ist 36 Jahre und arbeitet in einer Papierverwertungsfabrik. Da er ein Freund der gedruckten Worte ist, fällt ihm der Beruf sehr schwer. Doch was macht ein Bücherfreund, der zusehen muss, wie jeden Tag unzählige Bücher zu Papierbrei gemacht werden? Jeden Abend rettet er ein paar Seiten, die der "Zerstörer 500" nicht zerstört hat und liest diese Seiten am nächsten Morgen laut im 6 Uhr Zug vor, egal ob Kochrezept, Krimi, oder Liebesroman. Für seine Mitfahrer ist er ein kleiner Star. Eines Tages findet Vignolles im Zug jedoch einen USB-Stick, auf dem das Tagebuch einer ganz besonderen jungen Frau gespeichert ist, für Guylain steht schnell fest, er muss diese Frau finden.

Das Buch “Die Sehnsucht des Vorlesers“ zeigt uns, was Worte und besonders Bücher im Stande sind zu vollbringen. Selbst einzelne Seiten aus Büchern, die vor der Zerstörung bewahrt wurden, haben noch die Macht den Zuhörer zu fesseln. Vignolles schafft es, aus seinem Job, den er nicht mag, noch etwas Positives für sich zu gewinnen.

Das Buch hat mich von Anfang an fesseln können, der Protagonist Guylain Vignolles ist zwar ein komischer Kauz, aber er trägt das Herz am richtigen Fleck. Mich stört zwar ein wenig das Ende, aber es passt zur Geschichte.“Die Sehnsucht des Vorlesers“ ist ein wirklich schöner Roman über Liebe, Freundschaft und der Suche nach einem tieferen Sinn des Seins, sowie Bücher und deren Magie, denn dort wo unsere Träume enden, können Wörter ewig existieren.

Von mir gibt es 5 von 5 (Buch)Seiten

Freitag, 7. August 2020

Der letzte Wohnsitz Gottes von Jens Bühler - Rezension

 Wir schreiben das Jahr 1943, die Städte Moskau und Stalingrad wurden durch eine Atombombe völlig zerstört und die Sowjetunion hat kapituliert. Im Februar 1944 folgen die Waffenstillstandverträgen von Madrid mit den Westmächten. Doch der Frieden ist trügerisch, überall auf der Welt toben Stellvertreterkriege; die Welt bereitet sich auf eine letzte Schlacht vor.

Sommer 1981 der SS-Offizier Max Lenzer entscheidet sich etwas zu tun, was ihn bei der Enthüllung an den Galgen bringen würde. Weitere Jahre später wird er vollkommen unerwartet in das höchste Amt der SS berufen und wird dadurch zur Schachfigur in einem politischen Spiel, denn seine Gegner suchen nach einer Schwachstelle des neuen Reichsmarshalls. Die Geheimagentin Klara Wagner und Wiebke Raabe, eine desillusionierte Inspektorin im Reichsamt für Volkshygiene, kommen dem Geheimnis von Max Lenzer gefährlich nahe. Als Lenzer dann auch noch dem Rätsel um die deutsche Atombombe auf die Spur kommt, schwebt er in Lebensgefahr. Denn, wie kann etwas existieren, was es gar nicht geben dürfte?

Was wäre gewesen, wenn Nazi Deutschland es wirklich geschafft hätte, die Atombombe zu entwickeln? Eine Horrorvorstellung, und genauso ist auch die Atmosphäre im Buch. Das Alltagsleben der Bewohner ist durch gegenseitiges Misstrauen und Misswirtschaft geprägt. Überall im Reich gibt es Aufstände, Kirchen werden gesprengt, Terroranschläge sind an der Tagesordnung. Doch auch im übrigen Teil der Welt sieht es nicht wesentlich besser aus, es herrschen Stellvertreterkriege, die Mächte Japan, USA und Deutschland vertrauen sich keinen Millimeter, es herrscht ein Kalter Krieg.

Das Buch „Der letzte Wohnsitz Gottes“ ist nicht nur ein Roman aus dem Bereich „Alternative Weltgeschichte, sondern vereint auch Elemente aus den Bereichen Fantasy, Thriller, Drama.Die anfangs etwas verwirrenden Handlungsstränge laufen zu einem gemeinsamen Ende zusammen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, jede Handlung der einzelnen Protagonisten lässt sich schlüssig nachvollziehen. Das Buch ist aus meiner Sicht realistischer und besser recherchiert als die Amazon Serie bzw. das Buch „Das Orakel vom Berge (englischer Originaltitel: The Man in the High Castle)

5 von 5 Sternen

Dienstag, 28. Juli 2020

Nesthäkchens Schrei von Marcus-Hünnebeck - Rezension:

Carla Holtzmann wurde Opfer eines schrecklichen Verbrechens, sie wurde gequält, misshandelt und missbraucht. Als Sie etliche Jahre nach der Tat vor der Haustür von Hauptkommissar Lukas Sommers steht, hegt sie einen schrecklichen Verdacht. Ein skrupelloser Täter verschleppt alleinerziehende Mütter und deren kleine Kinder, um die Frauen zu versklaven. Die Unversehrtheit der Kinder dient ihm dabei als Druckmittel. Die Zeit arbeitet erbarmungslos gegen die Polizisten.

Das Buch „Nesthäkchens Schrei“ war mein erstes Buch von Marcus Hünnebeck und ich war (oder vielleicht eher bin?) völlig begeistert. Die Geschichte ist spannend geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Was mich persönlich gestört hat, waren die Beschreibungen der brutalen Vergewaltigungen. Des Weiteren hat mich der Titel ein wenig irritiert, weil dieser nicht wirklich zum Inhalt des Buches passt. „Nesthäkchens Schrei“ war mein erstes, aber nicht mein letztes Buch von Marcus Hünnebeck.

5 von 5 Sternen

Mittwoch, 22. Juli 2020

Tote spielen kein Klavier von Kees van Kikkerland - Rezensionsexemplar:

Ameli Lorenz ist verschwunden, die verzweifelte Mutter engagiert Privatdetektiv Willi Hübner um das vermisste Mädchen zu finden. Seine erste Anlaufstelle führt Will Hübner ins Pianola Museum, dort wurde Ameli zuletzt gesehen. Je tiefer Will Hübner in denFall eintaucht desto mehr wird klar, jemand will, dass das Mädchen niemals gefunden wird. Als der Druck auf Will immer größer wird, steht auch noch sein 18-jähriger Sohn, den er seit der Geburt nicht mehr gesehen hat, unangemeldet vor seinem Hausboot. Warum will jeder, dass Will Hübner den Fall aufgibt und wie geht manmit jemandem um, den man 18 Jahre lang nicht gesehen hat?
Das Buch „Tote spielen kein Klavier“ist mit etwas mehr als 200 Seiten ziemlich schlank, was dazu führt, dass die Story schnell voranschreitet. Leider haben mich ein paar Sachen gestört. Die Story ist voller Klischees was mich als Krimi-Fan schon gestört hat. Beim Lesen kann man quasi die Grundpfeiler einer Detektivgeschichte abhaken. Dazu zählen:

-Trenchcoat

-Einzelkämpfer

- ein „verdrängtes „Ereignisaus der Vergangenheit was zum Vorschein kommt (hier der Sohn)

- zwielichtige Informanten

-falsche Spuren

-Schlägertypen

usw.

Das Buch ist voller Stereotypen, der Informant, der aus Wien kommt, seine Wiener Melange trinkt und Wiener Dialekt spricht, der schrullige Museumsbesitzer, der altmodische Mitarbeiter der Bibliothek, der nichts von moderner Technik hält, der Trinkende, der ehemalige Seemann, der IT begabte Sohn, der Informationen im Darknet sucht usw. Das Buch lebt von diesen Typen, leider fehlt im Buch der Platz, die Personen näher auszuführen und besser kennen zu lernen, was ich mir bei der ein oder anderen Person gewünscht hätte. Da das Buch in Amsterdam spielt, kommen natürlich auch niederländische Begriffe vor, aber muss der Autor erklären, dass Burgemeester von Amsterdam wirklich der regierende Bürgermeister von Amsterdam bedeutet?
Die Lösung des Falls hat mich etwas enttäuscht. Zwar ist das Ende überraschend, aber dennoch werden nicht alle Handlungsstränge beendet und es bleiben offene Fragen.
Das Lokalkolorit ist wunderbar, man bekommt Lust nach Amsterdam zu reisen und dort vielleicht auf Will Hübner zu treffen.

3 von 5 Sternen

Freitag, 17. Juli 2020

Der Delphi Code von Thomas Pyczak - Rezensionsexemplar,

 Das Orakel von Delphi als revolutionäre neue Liebes-App?

Das Team rund um die Entwicklerin Edelweiß hat es geschafft. Die neue App soll bei einem Firmenmeeting in Delphi einem ersten Realitätstest unterzogen werden. Alles scheint perfekt organisiert zu sein.

Die App analysiert und bewertet in Echtzeit Liebesbeziehungen, erkennt perfekte Paare und bestimmt das erotische Kapital von Menschen. Entwickelt von zwei Programmiererinnen und einer Seherin scheint der Programmcode das Thema Partnersuche auf ein neues Level zu heben. Vorbei die Zeiten jemanden „persönlich“ kennenzulernen, denn das soll zukünftig die KI übernehmen. Aber trifft der Code auch immer die richtigen Entscheidungen?

Die Handlung von „Der Delphicode“ springt immer wieder zwischen den Personen, sowie der Gegenwart,der Vergangenheit und Erinnerungen hin und her, was das Lesen und dem Folgen der Handlung nicht immer einfach macht, aber zum Thema „Machine Learning“ passt. Es scheint fast so, als ob der Leser quasi zuschauen kann, wie der Code lernt, sich verändert und damit auch die Menschen in seiner Umgebung. Weniger gut fand ich den Handlungsstrang mit der „Seherin“, hier hätte ich mir etwas weniger „Magie“ gewünscht oder eine etwas detailliertere Ausführung, was genau ihr Beitrag zum Entwicklerteam ist, denn das geht meiner Meinung nach nicht ganz aus dem Buch hervor.

Das Buch "Der Delphi Code" schafft es das Thema, Liebe, Freundschaft und Technologie perfekt zu verbinden. Künstliche Intelligenz ist das Thema der Zukunft, egal ob bei Finanzentscheidungen,der Jobsuche oder eben in der Liebe, doch können wir der KI wirklich trauen, was weiß so ein Code alles über uns und soll er alles wissen? Der Autor geht dieser Frage auf dem Grund und regt zum Nachdenken an, denn ist Künstliche Intelligenz wirklich das „Allheilmittel"?

4 von 5 Programmcodes


Dienstag, 14. Juli 2020

Der Talisman von Stephen King und Peter Straub - Rezension

Der zwölfjährige Jack Sawyer begibt sich auf eine Reise quer durch die Vereinigten Staaten sowie durch die „Territorien“, eine Welt voller Magie. Die Territorien sind unserer Welt ähnlich und doch so verschieden. Jack ist auf der Suche nach dem geheimnisvollen und mächtigen Talisman, der u.a. die Macht besitzt seine sterbenskranke Mutter zu heilen.
Erwartet hatte ich eine Fantasygeschichte ähnlich wie „der dunkle Turm“ von Stephen King. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Ich mag zwar die ausschweifende Erzählform von King, allerdings hat sie mich hier doch ein wenig gestört. Auch das „Flippen“ (der Wechsel zwischen den Welten) empfand ich als etwas anstrengend. Was mir aber widerum sehr gut gefallen hat, waren die „Territorien“. Gerne hätte ich mehr über diese Welt, deren Geschichte, über die einzelnen Protagonisten etc. erfahren. Ich wäre gerne länger in den „Territorien“ geblieben. Der Tod eines Protagonisten hat mich wirklich traurig gemacht.
Der Talisman von King ist eine Reise, bei der nicht immer alles glatt verläuft, die man zwar gerne macht. Man ist aber auch froh, wenn sie vorbei und das Buch abgeschlossen ist. Das Buch handelt von Freundschaft und Vertrauen, aber auch von Verrat, Missgunst, und Neid.
Nicht der beste King.

Von mir gibt es 3,5 Sterne

Montag, 6. Juli 2020

Brumm von Helmut Barz - Rezensionsexemplar,

Dr. Urs A. Podini hat einen Sprachfehler, er kann nicht "nein" sagen. Dies führt dazu, dass er mit seinem Leben unzufrieden ist. Besonders macht ihm seine derzeitige Lebensgefährtin das Leben schwer, denn sie liebt Ihn nicht, sie duldet ihn nur.  Als er dann im Schaufenster der Boutique "Transitions!" ein Panda-Kostüm entdeckt, ändert sich sein Leben von Grund auf. Dr. Urs A. Podini wird zum ersten menschlichen Panda.

Leider hat es ca. 50 Seiten gebraucht, bis ich im Buch drinnen war, aber dann war ich völlig begeistert. Der Schreibstil ist flüssig und detailreich. Sprachlich bietet das Buch einige Highlights und stellenweise musste ich laut loslachen. Das Buch „Brumm“ ist, wie ist eine Reise quer durch unsere Gesellschaft; gewaltbereiten Eltern, überforderten Politiker, mediengeilen Prominenten usw. Jeder bekommt in diesem Buch seinen Platz. Doch auch über Pandas habe ich eine Menge gelernt, lehrreich, gesellschaftskritisch, und lustig einfach "BRUMM". Ich mache mich mal auf die Suche nach meinem Kraftier vielleicht, vielleicht bin ich auch ein Panda, Bambus ?

4 von 5 Pandabären

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