Dienstag, 10. September 2024

Die Tage in der Buchhandlung Morisak von Satoshi Yagisawa

Die 25-jährige Takako führt ein scheinbar geordnetes Leben in Tokio: Sie hat eine feste Anstellung, eine eigene Wohnung und einen Freund. Doch eines Abends eröffnet ihr genau dieser Freund, freudestrahlend, dass er eine andere Frau heiraten wird. Diese Nachricht trifft Takako völlig unvorbereitet und stürzt sie in eine tiefe Krise. In ihrem Kummer zieht sie sich zurück und kündigt ihren Job.


Ihr Onkel bietet ihr an, für eine Weile in seinem Antiquariat im berühmten »Bücherviertel« Tokios, Jimbōchō, auszuhelfen und dort auch zu wohnen. Obwohl Takako zunächst wenig Begeisterung für diese Idee zeigt, willigt sie jedoch ein. In dem kleinen Zimmer über dem Laden, umgeben von Büchern, entdeckt sie schließlich die neue Leidenschaft für das Lesen.


Japanische Autoren haben für mich eine einzigartige Art, die Welt in ihren Büchern zu beschreiben. Ihre Werke sind oft tief in den Traditionen und der Lebensweise Japans verwurzelt, was ihnen eine besondere Authentizität und Tiefe verleiht. Diese kulturellen Einblicke und die poetische Erzählweise machen die japanische Literatur so faszinierend und bereichernd, leider kommt diese besondere Art des Erzählens in diesem Buch nicht rüber. Die Geschichte dümpelt ohne jegliche Spannung vor sich hin. Auch die neu gewonnene Liebe zur Literatur wird angedeutet, mehr aber auch nicht.




Montag, 9. September 2024

“WTF?! So tickt das Netz” - Vortellung

Das Buch "WTF"?! So tickt das "Netz", erklärt die Möglichkeiten, aber auch die Gefahren der digitalen Welt. Das Buch behandelt u.a folgende Themen: Soziale Netzwerke, Influencer, Fake News, Identitätsdiebstahl, Hass und Hetze im Netz und viele weitere. Das Besondere an diesem Buch ist, dass es von drei Experten geschrieben wurde. Der Technik-Bereich wird von Tobias Schröder abgedeckt, das Thema Recht wird von Christian Solmecke behandelt und den psychologischen Aspekt vermittelt uns Nora Wunderlich, das Vorwort stammt von den berühmten Youtuber Rezo. Die „ganze“ Welt des Internets auf gerade mal 207 Seiten. Die Seiten sind so geschrieben, dass Jugendliche, ihre Eltern und alle dazwischen etwas lernen und ihr Wissen erweitern können, wobei die Zielgruppe eindeutig auf Jugendliche ausgelegt ist. Gegliedert ist das Buch in 32 Themen Kapitel aufgeteilt in fünf Abschnitte.


Fazit: Wenn es ein Handbuch für das Internet gibt, dann ist es dieses Werk. Eigentlich sollte so ein Buch Pflichtlektüre in der Schule sein.



Sonntag, 8. September 2024

Der Stoff von Monika Helfer - Rezensionsexemplar

Stoffe bieten uns nicht nur Schutz vor Kälte oder anderen Umwelteinflüsse, sie dienen uns auch zur Verhüllung unserer Körper und stillen unsere Sehnsucht nach Schönheit.

Die Autorin Monika Helfer ist seit ihrer Jugend fasziniert von Stoffen aller Art und führte sogar ein kleines Heft, in dem sie Stoffmuster einklebte.

In dem schmalen Büchlein "Der Stoff" teilt die Autorin ihre Liebe mit uns.

Ich finde es bewundernswert, einen neuen Blickwinkel auf alltägliche Dinge wie Stoffe aufgezeigt zu bekommen und beim Lesen merkt man förmlich, wie die Autorin versucht, uns ihre Leidenschaft näher zu bringen, aber leider sind Stoffe nicht mein Thema und ich konnte mich sehr schwer in den Text hineinversetzen bzw. der Funke ist beim Lesen nicht übergesprungen.

Wie bereits bei den letzten Bücher der Reihe #dingedeslebens finde ich 15 Euro für gerade einmal 64 Seiten sehr teuer. Aber wenn man sich für Kleider und Stoffe interessiert ist das Buch sicher ein tolles Werk.



Donnerstag, 29. August 2024

Casino Royale von lan Fleming - Hörbuch

In Ian Flemings meisterhaftem Spionageroman Casino Royale steht der sowjetische Agent Le Chiffre am Rande des Abgrunds. Nachdem er eine immense Summe, die ihm von SMERSCH, dem Vorläufer des KGB, zur Unterwanderung französischer Gewerkschaften anvertraut wurde, durch mehrere riskante Geschäften verloren hat, sieht er sich gezwungen, im Casino von Royale-les-Eaux sein Glück zu versuchen, um den Verlust auszugleichen und nochmal mit einem blauen Auge davon zu kommen. An dieser Stelle tritt James Bond auf den Plan, der den Auftrag erhält, Le Chiffre in einem hochriskanten Baccara-Spiel zu besiegen und ihn somit zu neutralisieren.

In “Casino Royale” wird der Leser erstmals mit der Figur des James Bond, auch bekannt als 007, bekannt gemacht. Anfangs wird Bond als ein etwas kaltherziger Lebemann dargestellt, was zunächst eher Antipathien hervorruft. Doch im Verlauf der Geschichte schält sich Schicht um Schicht Bonds Persönlichkeit heraus, und wir entdecken einen überraschend nachdenklichen und beinahe philosophischen Agenten. Die Sprache ist recht einfach gehalten und mag zunächst gewöhnungsbedürftig erscheinen, dies dient dazu, die Komplexität und Tiefe der Charakterentwicklung umso eindrucksvoller hervorzuheben.

Sprecher: Oliver Siebeck schafft es gedanklich, den Stoff, der in der Vergangenheit spielt in die Gegenwart zu heben. Der Glanz des Royale-les-Eaux ist quasi spürbar.

Fazit: 007 ist zurück. Kino für die Ohren.





Mittwoch, 28. August 2024

Aus meinem Leben von Giacomo Girolamo Casanova - Vorstellung

Giacomo Girolamo Casanova (1725–1798) ist zum Synonym für Verführung geworden. Sein bleibender Ruhm gründet sich auf seine Memoiren, die in mehreren Bänden eine Fülle von Geschichten bieten.

Der Herausgeber Roger Willemsen hat eine Auswahl aus diesem umfangreichen Werk zusammengestellt. Beim Lesen hat sich für mich folgendes Bild von Casanova herauskristallisiert: Er war ein Lebenskünstler, Hochstapler, Lügner und hat die Notlage mehrerer Frauen für sein Vergnügen schamlos ausgenutzt.

Sicherlich war Casanova eine schillernde Person seiner Zeit, aber der ihm oft angedichtete Intellekt kommt in diesem Werk leider kaum zum Vorschein, da seine erotischen Abenteuer klar im Fokus liegen.

Das Buch ist gegliedert in einzelne Kapitel/Lebensabschnitte und bietet bis auf wenige Ausnahmen wenig Interessantes. Ich hatte mir erhofft mehr über den "Verführer" und die Epoche zu erfahren.





Dienstag, 27. August 2024

Im Tal der Angst von Arthur Conan Doyle - Hörbuch

Eine chiffrierte Nachricht erreicht Sherlock Holmes, und für ihn sowie Dr. Watson ist sofort klar: Diese Botschaft steht in direktem Zusammenhang mit Professor Moriarty, dem „Zentralgehirn der Unterwelt“, und verheißt nichts Gutes. Doch bevor die beiden reagieren können, ereignet sich ein brutaler Mord.

Die Erzählung ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil, der Hauptstrang der Handlung, spielt im Jahr 1888 in der englischen Grafschaft Sussex. Der zweite Teil ist eine Rückblende ins Jahr 1875 und verlagert die Handlung geografisch nach Pennsylvania, USA.

Erich Räuker, dem Sprecher, gelingt es erneut, die Geschichte mit Spannung und Lebendigkeit zu präsentieren, wie schon in den vorherigen Teilen.

Obwohl Holmes und Dr. Watson in diesem vierten Teil der Sherlock-Holmes-Reihe eine eher untergeordnete Rolle spielen, bleibt die Geschichte äußerst fesselnd. Der Fokus liegt diesmal auf einer Freimaurerloge, die es mit Recht und Ordnung nicht allzu genau nimmt.


Montag, 26. August 2024

Der Teller von Annabelle Hirsch - Rezensionsexemplar

Seit dem 18. Jahrhundert sind es die Frauen, die Tische decken, servieren und Teller füllen sollen. Der Teller wird zu einem Schlachtfeld, auf dem der Geschlechterkampf diskret, aber wirkungsvoll ausgetragen wird. Doch der Teller kann auch festlich sein, reich verziert und üppig gefüllt. Mit großer Sachkenntnis führt uns Annabelle Hirsch von der Erfindung der Hausfrau über die „Votes for Women“-Teller bis hin zu einer feministischen „Diner Party“. Sie erzählt auch die Geschichte des weiblichen Essens – von Hungerstreiks und Essstörungen bis hin zu Virginia Woolfs berühmter Forderung: „Man kann nicht gut denken, gut lieben, gut schlafen, wenn man nicht gut gegessen hat.“

Besonders gut haben mir die Verweise zu Virginia Woolfs Werk „Ein Zimmer für sich allein“ gefallen, die dadurch das Meisterwerk der Literatur noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Der Text ist einfach, dafür sehr interessant geschrieben.

Das Buch bietet eine vielschichtige, literarische Analyse eines scheinbar banalen Gegenstands. Es veranschaulicht eindrucksvoll, wie alltägliche „Dinge des Lebens“ zu Trägern komplexer gesellschaftlicher und kultureller Bedeutungen werden können.


Sonntag, 25. August 2024

Kafka am Strand von Haruki Murakami - Rezension

Der junge Kafka Tamura, der an seinem 15. Geburtstag vor einer düsteren Prophezeiung seines Vaters flieht, sucht Zuflucht auf der Insel Shikoku. Dort begegnet er dem Bibliothekar Oshima, dessen vielschichtiger Charakter und überraschende Wendungen die Handlung bereichern. Im zweiten Handlungsstrang wird die Geschichte yon Nakata erzählt, einem Mann mit der Fähigkeit, mit Katzen zu sprechen. Seine geistige Beeinträchtigung geht auf ein mysteriöses Ereignis im Jahr 1944 zurück.Nakata, der sich n einen Mordfall verwickelt glaubt, verlässt Tokio und trifft unterwegs auf den Fernfahrer Hoshino.

In Haruki Murakamis Roman "Kafka am Strand" entfaltet sich eine faszinierende Geschichte, die tief in die menschliche Psyche und die Grenzen zwischen Realität und Fantasie eintaucht, ähnlich wie bei Franz Kafka. Die Handlung ist sehr komplex, nicht nur, weil wir uns in der Selbstfindungsphase des Protagonisten befinden, was allein schon stellenweise herausfordernd sein kann, sondern auch, weil Murakami immer wieder mit der "Realität spielt" und viele Metaphern einfließen lässt. 

Für mich wirft dieses Buch eine uralte Frage auf: Inwiefern ist unser Leben und Schicksal vorherbestimmt? In diesem Buch scheint jede Figur genau dort zu sein, wo das Schicksal sie haben wollte. 

Fazit: Ein Werk, das sehr viel zu bieten hat, wenn man sich darauf einlässt.



Samstag, 24. August 2024

Stille Wasser: Vom Ende einer Sommernacht in Südfrankreich von Thomas Pyczak - Rezensionsexemplar

In der malerischen Landschaft Südfrankreichs begeben sich Isabel und Max auf eine Reise mit einem Hausboot. Anlässlich Isabels sechzigstem Geburtstag erhalten sie Besuch von ihrem Sohn Sebastian und dessen neuer Freundin Lea.

An einem abgelegenen Ankerplatz beschließt die Familie, ein Gesellschaftsspiel zu spielen, das mehr als nur Unterhaltung verspricht. Die Regeln sind einfach, aber tiefgreifend: Jeder Teilnehmer muss die Fragen auf den Spielkarten ehrlich und offen beantworten.

Was als unschuldiger Zeitvertreib beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Spiel voller brisanter Enthüllungen und gefährlicher Spannungen. Ein Spiel, das schnell außer Kontrolle gerät und die familiären Beziehungen untereinander und miteinander auf eine harte Probe stellt.

Der Autor gewährt uns Lesern einen Wissensvorsprung gegenüber den Protagonisten, indem er uns einen Einblick in Leas Gedanken gibt und Nachrichten einbaut, die Lea an eine unbekannte Person schreibt. Und genau dieser Vorsprung macht die Geschichte so interessant, denn Lea spielt ein doppeltes Spiel.

Der Schreibstil ist flüssig, Thomas Pyczak verbindet geschickt die Geschehnisse, die auf dem Schiff sowie die Reise mit dem Schiff zu einer spannenden Geschichte. Auch die Eigenarten der einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet.

Das Schicksal von Max war für mich aber etwas unbefriedigend, ich hätte mir für Max ein anderes Ende gewünscht, vielleicht "etwas offener".

Fazit: Eine Schifffahrt die ist lustig, eine Schifffahrt die ist schön, oder eben auch nicht! Es kommt drauf an, wer einen begleitet.



Dienstag, 13. August 2024

Robur der Eroberer von Jules Verne - Vorstellung

"Robur der Eroberer" von Jules Verne, ist ein Abenteuerroman, der erstmals 1886 veröffentlicht wurde. Der Roman erzählt die Geschichte von Robur, einem genialen, aber auch rücksichtlosen Erfinder, der ein revolutionäres Fluggerät namens "Albatros" entwickelt und gebaut hat.
Die Geschichte beginnt in Philadelphia, wo das Weldon-Institut, ein Verein von Luftschiff-Liebhabern, über den Bau eines lenkbaren Luftschiffes diskutiert, als plötzlich Robur, in eine ihrer Sitzungen platzt und behauptet, dass er bereits ein solches Fluggerät gebaut hat. Dies führt zu einem heftigen Streit, und Robur entführt schließlich den Präsidenten des Vereins, Onkel Prudent, sowie den Sekretär Phil Evans und dessen Diener Frycollin auf sein Fluggerät.
Der Roman behandelt Themen wie Fortschritt der Technik, die Macht des menschlichen Erfindungsgeistes und die ethischen Frage, wie man gewissenhaft mit neuartigen Erfindungen umgeht.
Mir hat die Figur Robur sehr gut gefallen. Da er sehr komplex ist und sowohl als Visionär als auch als Antagonist gesehen werden kann, der zum Ende hin sein eigenes Handeln überdenkt. Der Text lässt sich wunderbar lesen und ist einfach zu verstehen und spannend.
Ich finde es faszinierend, wie Jules Verne es schafft, die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen seiner Zeit in spannende Abenteuerromane zu packen, so wie es ihm auch hier wieder gelungen ist. In meinen Augen hat das Werk sicherlich Einfluss auf die Entwicklung der Science-Fiction-Literatur.

Mehr von Jules Verne

Der Kurier des Zaren

Keraban der Starrkopf

Das Karpatenschloss

Von der Erde zum Mond

In 80 Tagen um die Welt