In Orwells dystopischem Werk wird die Gesellschaft von einem totalitären Regime kontrolliert, das jede Form von Individualität und Freiheit radikal unterdrückt. Winston Smith, der tragische Held, lebt in ständiger Angst vor dem Überwachungsstaat, der unter dem allsehenden Auge des „Großen Bruders“ steht und sein, sowie das Leben aller, die er kennt, von Grund auf bestimmt.
Als Leser erfahren wir im Laufe der Geschichte, wie die Manipulation der Masse funktioniert, wie der Staat aufgebaut ist und wie die totale Überwachung funktioniert.
Orwells scharfsinnige Kritik an totalitären Systemen und seine Erkundung der Macht der Sprache und Wörter sowie der Kontrolle über die Gedanken machen das Buch 1984 zu einem zeitlosen Klassiker. Beim Lesen habe ich mich ständig gefragt, ob so ein Szenario heutzutage realistisch ist, und bin zu dem Entschluss gekommen, dass nicht Staaten uns kontrollieren, sondern Unternehmen. Was im Buch die Monitore oder die Gedankenpolizei sind, welche die Protagonisten ständig und überall überwachen, sind es bei uns Handy, Smartwatch und Co., und das Schlimme daran ist, wir machen es freiwillig.