Mittwoch, 26. Juli 2023

Klara und die Sonne von Kazuo Ishiguro - Rezension

Klara ist etwas Besonderes. Sie ist nicht so wie du und ich. Sie ist eine künstliche Intelligenz, die dazu entwickelt wurde, Jugendlichen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben eine Begleiterin zu sein. Von ihrem Platz im Schaufenster eines Geschäfts aus beobachtet sie aufmerksam das Verhalten der Menschen und ihrer Umwelt, insbesondere die Sonne hat es Ihr angetan, denn für Klara bedeutet sie nicht nur Energie sondern auch Leben. Klara hofft, dass bald ein junger Mensch vorbeikommt und sie auswählt. Als schließlich ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, wird für Klara ein Traum wahr, doch im Leben der Menschen ist nicht immer alles eitel Sonnenschein.

Was für ein Buch! Der Autor Kazuo Ishiguro nimmt uns mit in eine gar nicht so weit fortgeschrittene Zukunft, in der Eltern zwei Möglichkeiten haben, ihr Kind einer Gentherapie unterziehen, welche mit erheblichen Nebenwirkungen einher gehen kann, damit es klüger wird als andere. Die dann „gehobenen“ Kinder, können die besten Schulen des Landes besuchen, oder man lässt mein Kind „normal“ aufwachsen.

Das Buch "Klara und die Sonne" von Kazuo Ishiguro ist kein Science Fiction Roman. Dem Leser bleiben die Funktionsweisen der KI sowie die Beweggründe verborgen, aber das will der Roman auch nicht sein. Der Autor hat eine Geschichte erschaffen, die uns zeigt, wozu KI eingesetzt werden kann. Die KI Klara zeigt sich menschlicher als die Menschen in diesem Buch. Die Geschichte wird aus Sicht von Klara erzählt, wir lernen nach und nach die Charaktere sowie die Denkweise der KI kennen. Der Schreibstil ist flüssig und gut strukturiert.

Fazit: Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen, eins meiner Lese Highlights 2023. Das war mein erstes Buch von Kazuo Ishiguro aber nicht mein letztes.

5 Sterne +




Ein Zimmer für sich alleine von Virginia Woolf - Meinung

Das Essay "Ein Zimmer für sich alleine" von Virginia Woolf wurde erstmals im Jahr 1929 als Vortrag vor der Frauenabteilung des Newnham College, Cambridge, gehalten und zählt zu den Meilensteinen der feministischen Literatur. Das Essay setzt sich mit den sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Hindernissen auseinander, die Frauen in der Kunst und vor allem in der Literatur ihrer Zeit entgegenstanden. Virginia Woolf stellt die These auf, dass eine Frau, um sich kreativ entfalten zu können, ein eigenes Zimmer bzw. einen Rückzugsort sowie ein gesichertes Einkommen benötigt. Aufgrund von traditionellen Geschlechterrollen sowie gesellschaftlicher Restriktionen (Bildungsmangel, ökonomischer Abhängigkeit usw.) hatten Frauen nicht dieselben Möglichkeiten wie Männer. Literatur von Frauen wurde, bis auf wenige Ausnahmen, ignoriert oder verunglimpft.

Das Essay lässt sich gut lesen, aber dennoch haben mich zwei Dinge gestört. Virginia Woolf schießt für mein Empfinden oft über das Ziel hinaus und zieht die literarischen Werke anderer Frauen ins Lächerliche oder nimmt diese selbst gar nicht ernst. Auch die Vergleiche zu Shakespeare sind in meinen Augen zu oft und zu plump. Die Englische Literatur hatte bereits 1929 mehr zu bieten als Shakespeare. Was ich in diesem Werk ein wenig vermisst habe bzw. nicht weit genug ging ist eine Art Ursachenforschung, wieso Frauen nur diese begrenzen Möglichkeiten hatten.

Am Ende des Essays ermutigt Virginia Woolf Frauen dazu, ihre Stimmen zu erheben und ihre kreativen Bestrebungen zu verfolgen. Es ist ein Aufruf zur Gleichberechtigung und eine Aufforderung an die Gesellschaft, Frauen die gleichen Möglichkeiten und Freiheiten einzuräumen wie ihren männlichen Kollegen.

Noch heute zählt das Essay zu den bedeutendsten Werke feministischer Literatur und hat über die Jahre hinweg zahlreiche Leserinnen inspiriert.




Dienstag, 18. Juli 2023

Gesunde Ernährung – Das Nov System in der Praxis von Alexander Weidmann - Rezensionsexemplar

Eigentlich ist gesunde Ernährung nicht schwer, oder, und nein, dies ist kein Buch über eine bestimmte Diät oder Ernährungsform, sondern ein Konzept, dass uns dabei helfen soll, uns gesund, naturnah und ausgewogen zu ernähren. Im Jahr 2010 haben brasilianische Wissenschaftler die Nova Klassifikationen entwickelt, Lebensmittel werden in 4 Gruppen unterteilt, von natürlich wenig verarbeitete bis hin zu stark verarbeitete und dies können wir als Verbraucher bereits an der Zutatenliste erkennen. Doch auch hier gibt es Tücken, die das Buch versucht aufzuzeigen. Der Autor stellt uns leicht verständlich das Konzept vor und gibt einen Einblick, wie die Lebensmittelindustrie tickt und wie wir uns dennoch kostengünstig, regional und gesund ernähren können. Mir hat besonders der Teil mit dem Nutri-Score und der Teil über die Ursprünge Lebensmittelindustrie gefallen, hier konnte ich sehr viel mitnehmen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, wobei ich mir am Ende eines Kapitels ab und an Platz für Notizen gewünscht hätte. Am Ende das Buches bekommen wir Leser noch interessante Rezepte, wobei ich mir eher einen QR-Code auf die Seite gewünscht hätte, wo diese Rezepte aufgeführt sind ( Ich bin kein Freund von Rezepten in Sachbüchern, aber das ist wie bei vielen Dingen im Leben Geschmackssache.)

Fazit: Ein interessanter Einblick in das Nova System sowie die Lebensmittelindustrie und wie diese tickt. Untermauert werden die im Buch beschriebenen Punkte durch ein umfangreiches Quellenverzeichnis (Es hat also Hand und Fuß, was der Autor hier schreibt)




Dienstag, 11. Juli 2023

En passant: Die Reisen des Sherlock Holmes - Rezensionsexemplar

Willkommen in der 221B Baker Street, willkommen bei Sherlock Holmes, doch diesmal ist einiges anders, nicht Sir Arthur Conan Doyle beglückt uns mit neuen Abenteuern von Sherlock Holmes, sondern 17 Autoren, die sich in dieser Anthologie zusammengefunden haben, um uns weitere spannende Geschichten rund um Holmes und Watson zu erzählen. Je nach Autor unterscheiden sich nicht nur der Schreibstil, sondern auch die Erzähl- und Ideenvielfalt. Natürlich besitzen die Geschichten nicht die Detailvielfalt der Kanon-Geschichten, was diese auf Grund der Seitenzahl von 384 auch gar nicht können, aber dies wird auch glücklicherweise nicht versucht, da dies wahrscheinlich nur schiefgehen können. Wie jede Anthologie gibt es starke und weniger starke Geschichten, aber dies ist wie bei allem im Leben Ansichtssache. Mir hat die Zusammenstellung der Geschichten sehr gut gefallen, wobei ich aber auch sagen muss, anfangs etwas anderes erwartet zu haben. Der Titel „En passant: Die Reisen des Sherlock Holmes“ ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, da die meisten Geschichten doch in London und Umgebung stattfinden ( ich hatte erwartet, Holmes mehr in unbekannte Gefilde statt London als Leser begleiten zu dürfen.). Als fast Frankfurter hat mir besonders die Geschichte „Mord in Sachsenhausen“ gefallen, da diese das war, was ich erwartete habe (Holmes in einer für ihn unbekannten Stadt mit all ihren Tücken). Ein weiteres Highlight in diesem Sammelband von Pastiche-Geschichten sind die Illustrationen von Detlef Klewer, die uns nicht nur ein Gefühl vom viktorianischen London vermitteln, sondern auch den Kern einer jeder Geschichte bildlich darstellen. Das Buch benötigt kein Vorwissen aus dem Kanon ( ich selber stehe noch ziemlich am Anfang an den Kanon Geschichten) und kann somit als Einstieg in die Welt von Sherlock Holmes dienen.

Fazit: Holmes, Holmes und immer wieder Holmes. Wer wissen will, was Holmes von Handkäs und Äppelwoi hält, warum eine Ägyptische Mumie Holmes aus seiner Lethargie holt und wie ein Mensch „zweimal" ermordet werden kann, sollte zu diesem Buch greifen.

 3,5 Sterne




Montag, 10. Juli 2023

Hiob von Joseph Roth - Rezension

Der Tora-Lehrer Mendel Singer ist ein frommer, jüdischer Mann, der zusammen mit seiner Familie ein bescheidenes, aber doch recht glückliches Leben in einer kleinen jüdisch geprägten Stadt irgendwo in Osteuropa lebt. Als nach und nach harte Schicksalsschläge die Familie treffen, beschließen Sie nach New York zu emigrieren, in der Hoffnung dort wieder glücklich zu werden. Doch der Plan schlägt fehl und weitere harte Schicksalsschläge treffen Ihn und seine Familie. Mendel Singer verliert seinen Glauben an Gott und all seine Hoffnung. Jetzt kann nur noch ein Wunder Mendel Singer helfen, doch Wunder lassen sich nicht erzwingen.

Der Schreibstil in "Hiob" ist geprägt von einer präzisen und poetischen Sprache und lässt sich dadurch wunderbar lesen. Dem Autor Joseph Roth gelingt es, die innere Zerrissenheit und den seelischen Schmerz seines Protagonisten, Mendel Singer, mit großer Empathie darzustellen. Beim Lesen hatte ich mehr als einmal Tränen im Auge.

Das Buch "Hiob" ist nicht ausschließlich ein Buch über Antisemitismus. Obwohl dieser immer im „Hintergrund“ präsent und wie eine Art Schatten über der Geschichte liegt. Das Buch gewährt einen tiefen Einblick in die menschliche Natur und die verzweifelte Suche nach Trost und Hoffnung inmitten unabwendbarer Tragödien. Auch wenn Glaube in diesem Werk eine besondere Stellung einnimmt, kann man das Buch auch lesen, wenn man nicht gläubig ist. Positiv möchte ich noch hervorheben, dass der Leser einen wunderbaren Einblick in die verschiedenen jüdischen Bräuche und Rituale erhält.

Fazit: Das Buch bietet einen Einblick in die menschliche Natur, die Bedeutung von Glauben und Identität sowie die Auswirkungen von Leid und Verlust.





Sonntag, 9. Juli 2023

Für Tieftaucher - Entdecke und Nutze den Schatz, der In Dir steckt - Rezensionsexemplar

16 Experten und Expertinnen schreiben zu jeweils einem Thema in dem Buch, von „Angst“ über „Intuition", weiter zu „Mut“ bis hin zum „Vergeben“ und noch weiteren spannenden Themenbereiche. Aufgelockert werden die Themen mit zahlreichen QR Codes, zu den Vorstellungsvideos der einzelnen Experten, zu Checklisten oder zu den Leitsätzen der einzelnen Kapiteln. Das Buch „Für Tieftaucher“ ist kein Buch, welches man von Anfang bis Ende durchlesen sollte, um es dann im Bücherregal versauern zu lassen. Es ist vielmehr ein Workbook zum Arbeiten, zum immer wieder Nachlesen oder um sich einfach inspirieren zu lassen und neue Lösungsansätze zu finden. Die Experten wirken sehr sympathisch und behandeln uns Leser nicht von oben herab, wie manche andere „Lebensratgeber“ es versuchen. Die einzelnen Themen und Lösungsansätze sind zwar nicht neu, und man hat alles gefühlt irgendwo schonmal gelesen, aber dennoch ist die Zusammenstellung der Themenkomplexe interessant. 

Die Schreibweise ist ziemlich klar, wobei mich etwas gestört hat, dazu gleich mehr. Zwar ist das Buch wohl für junge Erwachsene geschrieben und konzipiert worden, aber auch ich konnte etwas Neues mitnehmen.

Mich persönlich haben aber drei Punkte gestört: Der Lesefluss war leider durch das ständige Gendern nicht so flüssig, vielleicht gibt es hierfür eine bessere Lösung ( Im Vorwort erwähnen, dass immer alle Geschlechter angesprochen werden) und ein weiterer kleiner Kritikpunkt, es wäre schön eine kurze Vita der Experten zu lesen, zwar stellen sich die Experten in kurzen Videos vor (Ein zweiteile steht neben dem Bild und QR Code), aber mich hätte sehr interessiert was der berufliche Werdegang der einzelnen Experten ist. Es wäre schön, am Ende eines jeden Kapitels Platz für die eigenen Notizen zu haben.

Fazit: Ein interessanter Ratgeber mit tollen Experten, vielen Extras und einer tollen Themenauswahl. Werde zum Tieftaucher deines Lebens.



Samstag, 8. Juli 2023

"Warum ich schreibe: Die großen Essays" ist eine Sammlung von Essays von George Orwell

Das Buch "Warum ich schreibe: Die großen Essays" ist eine Sammlung von Essays des britischen Schriftstellers George Orwell.


Es enthält mehrere von Orwells bekanntesten Essays. Orwell schreibt über die Themen Politik, Gesellschaft und Literatur (u.a. seine eigene Schreibpraxis). Als Leser erfahren wir viel über die Hintergründe zu seinen politischen und sozialen Gedanken, wobei er oftmals wie ein unverbesserlicher, arroganter Besserwisser auftrumpft gegenüber der Regierung, seinen Schriftstellerkollegen und allen anderen. Ein roter Faden, der sich durch das Buch zieht, könnte lauten, "ich weiß es besser, aber niemand will auf mich hören." George Orwell war ein brillanter Autor, mir war er bis jetzt durch seine Werke "1984" und "Die Farm der Tiere" ein Begriff. Einige seiner Texte können als "Vorstudie" zu den o.g Werken gesehen werden. Einige seiner Texte erfordern politisches sowie geschichtliches Wissen über Großbritannien, was aber völlig im Rahmen ist. Erschreckend in meinen Augen ist die Tatsache, dass einige seiner Texte nicht an Aktualität verloren haben, man könnte meinen, die Menschheit würde aus Ihren Fehlern lernen. In dem Text "Bücher vs. "Zigaretten" erfahren wir, dass Orwell an die 1000 Bücher sein eigen nannte.

Fazit: George Orwell war ein brillanter Autor, seine Werke "1984" sowie "Die Farm der Tiere" sollte jeder gelesen haben. Bei den Essays fehlt mir etwas die Selbstreflektion. Mir als Leser war die Arroganz, die er am Tag legt, stellenweise etws zuviel. Ein gutes Buch, ideal als Sekundärliteratur für die zwei o.g. Werke oder um mehr über den Autor George Orwell und seinen politischen Ansichten zu erfahren.

3,5 von 5 Sterne



Freitag, 7. Juli 2023

Das Gebot der Rache von John Nieven - Rezension

„Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird“

 Donald Miller lebt zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn in der kanadischen Provinz. Sein Leben könnte eigentlich schöner nicht sein. Augenscheinlich will niemand Ihn oder seiner Familie etwas Böses, und um Geld muss er sich ebenfalls keine Sorgen machen. Wäre da nicht Donalds Geheimnis, welches er seit seiner Jugend mit sich rumträgt und droht an die Oberfläche zu kommen. Als dann auch noch der Familienhund tot aufgefunden wird, bekommt sein Leben weitere Risse.

Wer kennt nicht den berühmten Satz, Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird, aber was passiert, wenn die Gier nach Rache überhand nimmt, und uns regelrecht verschlingt ? Das Buch „Das Gebot der Rache“ beschäftigt sich genau mit dieser Frage und zwingt uns, genau hinzusehen, wenn wir als Leser eigentlich wegschauen wollen. Die Handlung beginnt ungefähr 2 Jahre nach den verhängnisvollen Ereignissen. Wir bekommen gleich am Anfang ein Gefühl dafür, dass sich etwas Schreckliches zugetragen haben muss. Bereits nach zwei Dutzend Seiten finden wir zusammen mit Donald den toten Hund. Die ständige Gefahr ist auf jeder Seite greifbar und begleitet uns durch das Buch. In Rückblenden erfahren wir von Donalds Kindheit, die geprägt war von falschen Freunden und falschen Entscheidungen. Wer Probleme hat mit den Themen Mobbing und Gewalt sollte die Finger von diesem Buch lassen. Positiv muss ich erwähnen, dass der Autor sich nicht für die Handlungen seiner Figuren entschuldigt oder gar eine Erklärung liefert, er lässt die Figuren einfach gewähren, was gut für den Lesefluss und den eigenen Gedanken ist. Rache ist zwar ein starker, aber falscher Antrieb. Negativ empfand ich manche Gewaltszenen, die einfach überspitzt waren.

Fazit:. Wir alle müssen bei den Themen Mobbing und Gewalt stärker hinsehen und die Spirale sofort unterbinden. Ein spannender Thriller.

4 Sterne



Montag, 19. Juni 2023

“Die Schatzinsel” von Robert Louis Stevenson - Rezension

 Ho-ho-ho und 'ne Buddel voll Rum!

“Die Schatzinsel” von Robert Louis Stevenson zählt neben "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" zu seinen berühmtesten Werken. Das Buch "Die Schatzinsel" wurde erstmals 1883 veröffentlicht und zählt zu den einflussreichsten Werke der Abenteuerliteratur.

Die Geschichte handelt von dem jungen Jim Hawkins, der in der Pension seiner Eltern arbeitet. Als eines Tages ein geheimnisvoller, alter Seemann namens Billy Bones in der Pension auftaucht, ahnt er noch nicht, welche Gefahren von dem alten Seemann ausgehen. Billy Bones hat eine Schatzkarte bei sich, die den Weg zu einem verborgenen Piratenschatz zeigt. Nachdem Billy Bones stirbt, durchsucht der junge Jim zusammen mit seiner Mutter die Habseligkeiten des Seemanns und nimmt die Schatzkarte an sich. Dort, wo ein Schatz ist, dürfen Piraten natürlich nicht fehlen, Teile von Billy Bones alter Mannschaft sind ebenfalls hinter dem Schatz her. Jim begibt sich gemeinsam mit einigen mutigen Abenteurern auf die Suche nach dem Schatz.

"Die Schatzinsel" ist ein fesselndes Abenteuer, das den Leser mit seiner Mischung aus Spannung, Action, Geheimnissen und Charakterentwicklung in den Bann zieht. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und ist spannend geschrieben. Für meinen Geschmack ist der Charakter von Jim Hawkins etwas überzeichnet. Dem Jungen gelingt alles, weiß alles und hat oft mehr Glück als Verstand, aber ich denke aber auch, dass die Abenteuergeschichte nur so funktioniert.

Wer die Schatzinsel nicht kennt, kennt aber sicher "Long John Silver", einer der berühmtesten literarischen Schurken der klassischen Literatur. Die Geschichte von "Die Schatzinsel" wurde mehrfach adaptiert. Es gibt zahlreiche Film- und Fernsehadaptionen sowie Theaterstücke des Romans.

"Fifteen men on a dead man's chest,

Yo-ho-ho, and a bottle of rum!

Drink and the devil had done for the rest,

Yo-ho-ho, and a bottle of rum!"



Sonntag, 18. Juni 2023

Going Zero von Anthony McCarten - Rezension

FUSION ist das neuste gemeinsame Projekt zwischen der CIA und Cy Baxter, einem angesagten Social-Media-Mogul. FUSION soll die staatliche Überwachung auf ein neues Level heben. Bei einem Betatest sollen 10 „zufällig“ ausgesucht Personen für 30 Tage versuchen, unterzutauchen ohne von Fusion gefasst zu werden. Dem Gewinner winken 3 Millionen Dollar, einigen Teilnehmern ist das Preisgeld völlig egal, sie verfolgen andere Ziele, besonders Kaitlyn Day, die gerissene Bibliothekarin hat es auf etwas ganz anderes abgesehen.

Was für ein Katz und Mausspiel nicht nur zwischen Cy Baxter und den 10 Kandidaten, sondern auch zwischen Leser und Handlung. Der Leser macht anfangs denselben Fehler wie Cy Baxter und unterschätzt Kaitlyn völlig, was enorm viel Spaß und Spannung beim Lesen verursacht. Auch die Jagd nach den anderen „Zeros“ und deren unterschiedlichen Herangehensweisen an die Aufgabenstellung war sehr interessant, vom Einmauern bis zum Luxushotel ist alles dabei.

Mich hat es erschreckt, welche technischen Möglichkeiten Fusion einsetzen, um den Betatest zu bestehen und dass es diese Technik bereits wirklich gibt. Aber keine Angst, um der Story folgen zu können, benötigt man keine technischen Grundkenntnisse. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz gefasst und die wechselnden Perspektiven lassen keine Langeweile aufkommen. Zur Mitte hin flacht die Handlung ein wenig ab, um zum Ende hin wieder voll durchzustarten. Wenn ich etwas bemängeln müsste, wäre es eventuell das Ende, weil ich hier etwas anderes erwartet habe, aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau.

Fazit: Big Brother is watching you !

Eins meiner Lese-Highlights im Jahr 2023.