Wie schreibt man einen actiongeladenen Thriller? Man nehme fünf Killer, einen geheimnisvollen Koffer, ein Entführungsopfer (nicht mehr ganz so frisch) und packt alle zusammen in einen japanischen Hochgeschwindigkeitszug und setzt ans Ende den Boss der Unterwelt Tokios.
Das Buch „Bullet Train“ von Kotaro Isaka ist erstaunlich vielschichtig. Jeder der fünf Killer hat seinen eigenen Antrieb und seine Eigenarten, von Literatur-Liebhaber, über einen großen Fan von „Thomas, die kleine Lokomotive“ bis hin zum glückslosen Auftragskiller, und genau diese Mischung gefällt mir. Zwar finden 90 % der Handlung im Hochgeschwindigkeitszug statt, doch in den restlichen 10 % erfahren wir, wie die meisten Protagonisten in diesem Zug gelandet sind oder was aus den Überlebenden dieses Horrortrips geworden ist. Ich bin mit allen Charakteren ziemlich schnell warm geworden, der Autor schafft es, die einzelnen Figuren glaubwürdig zu beschreiben. Mit der Figur des so genannten „Prinz“ bin ich nicht warm geworden, beim Lesen habe ich immer mehr angefangen diese Figur zu hassen und habe mich gefragt, wieso dieser Soziopath überhaupt im Buch vorkommt und ob ohne ihn das Buch „besser“ wäre und nein, wäre es nicht. Der Jüngling führt die Erwachsenen vor und zeigt ihnen teilweise ihre Schwächen auf und packt sie an ihrer Arroganz. Das Ende ist überraschend und passt zur Handlung.
Fazit: Wer keinen 08/15 Thriller mag, ist hier genau richtig, man muss sich aber auf die Geschichte einlassen. Steigen Sie, der Zug fährt los.
5 von 5 Sterne