Das Buch „Senf mit Safran: Deutschland für Anfänger“ handelt von einem kleinen Jungen, der die islamische Revolution hautnah miterlebt und nach Ausbruch des Ersten Golfkriegs nach Deutschland fliegen kann. Hier angekommen, erwartete ihn eine völlig neue und fremde Welt. Hautnah beschreibt er mit Humor und Verstand, aber auch mit viel Kummer und Schmerz sein neues Alltagsleben und die Kluft zwischen zwei Kulturen.
Das Buch ist episodenhaft aufgebaut. Die einzelnen kurzen Geschichten sind chronologisch aufgebaut und stehen in loser Verbindung zueinander. Zwar sind die Sprünge der einzelnen Episoden relativ groß, aber genau dieses „Tempo“ passt zum Buch, da es teilweise die Trostlosigkeit und das anfängliche fehlen einer Perspektive des Jungen aufzeigt. Wichtig ist bei diesem Buch nicht nur, was wir Leser beim Lesen erfahren, sondern auch das was wir zwischen den Zeilen und den einzelnen Geschichten erahnen können. Ich konnte aus diesem Buch sehr viel mitnehmen. Klar war mir bewusst, dass es nicht einfach ist, sein Land verlassen zu müssen, aber was es wirklich bedeutet, seine Heimat und seine Familie aufzugeben und in ein weit entferntes Land fliehen zu müssen, wie es ist als Kind seine Freunde zu verlieren und in ständiger Angst zu leben, wurde mir erst durch dieses Buch ins Bewusstsein gerufen. Der Autor beschreibt die einzelnen „Geschichten“ sehr gefühlvoll, oft sogar mit einem „zwinkernden Auge“ am Ende. Mit 172 Seiten und seinen kurzen Geschichten lässt sich das Buch sehr schnell lesen, aber ich würde empfehlen, das Buch die Möglichkeit zu geben, die einzelnen Geschichten auf sich wirken zu lassen.
Fazit: An manchen Stellen hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, dennoch muss ich sagen, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat und wir mehr davon brauchen, um Vorurteile und Rassismus abzubauen. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre an Schulen werden.
4 von 5 Sternen