Klappentext: Ein Mädchen wird brutal vergewaltigt. Noch während die toughe Rubina Hiller und der charmante Simon Peick in dem Fall ermitteln, werden ihre Verdächtigen kurz hintereinander Opfer von Verstümmelungen. Ein Vergeltungsschlag? Oder stammt der Täter aus dem Drogenmilieu? Als ein weiterer Mann verstümmelt aufgefunden wird, suchen die beiden Kommissare Hilfe bei einer engagierten Journalistin. Doch dann eskaliert die Lage völlig und plötzlich schwebt jeder in Lebensgefahr, auch die Kommissare selbst.
Meinung: Das Buch „Artemis“ von Charlotte Charonne stellt den Leser wie bereits im 1. Band Asklepios vor ein moralisches Dilemma. Artemis gilt in der griechischen Mythologie als Göttin der Jagd und Hüterin der Frauen und Kinder und auch hier macht „Artemis“ jagt, jagt auf Vergewaltiger und sorgt durch Kastration dafür, dass diese nie wieder eine Frau vergewaltigen können. Wer hier aber einen reinen Rachethriller ohne psychologische Tiefe erwartete, den muss ich enttäuschen, gerade die breite Palette an Emotionen wie Wut, Hass, Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung aber auch Liebe und Hilfsbereitschaft kommen in diesem Buch vor.
Trotz den „nur“ knapp 330 Seiten ist das Buch extrem vielschichtig. Besonders hervorheben möchte ich die wunderbar beschriebene Polizeiarbeit, auch wenn wir als Leser einen kleinen Wissensvorsprung haben, können wir die Ermittler dabei beachten, wie sie akribisch die einzelnen Puzzlestücke versuchen zusammenzusetzen. Was mich ein wenig gestört hat war das Privatleben des Ermittlers Simon Peick, worauf ich aber nicht näher eingehen kann ohne zu spoilern.Fazit: Eine Reise durch die menschliche Seele und ihre Abgründe. Eine Geschichte, die nachwirkt und Alpträume verursachen kann. Ein wahrer Pageturner !!!
5 von 5 Sterne