Klappentext:
Im Zweiten Weltkrieg existierte neben der militärischen Konfrontation auch ein »gezeichneter Kriegsschauplatz«: Anhand der Bereiche Comic, Cartoon und Trickfilm untersucht Niels Schröder die zeichnerischen Frontverläufe der sich bekriegenden Humorkulturen in den USA und in Deutschland.
Die USA waren Anfang der 1930er Jahre sowohl im Zeichentrickfilm als auch im Genre der Comic-Hefte federführend. Auf deutscher Seite war die nationalsozialistische Führung bestrebt, eine eigene Humorindustrie aufzubauen. Hitler war bekanntlich ein Bewunderer Walt Disneys, und Propagandaminister Joseph Goebbels versuchte nach 1939, aus den von Deutschland besetzten Ländern talentierte Zeichner anzuwerben. Unter dem Druck des Krieges entstanden so einige beachtenswerte deutsche Zeichentrickfilme.
Meinung: Niels Schröder beschreibt in seinem Buch „Gute Laune ist ein Kriegsartikel“ die Geschichte des „Humors“ von der Weimarer Republik bis hin zur NS Zeit und vergleicht amerikanische mit deutscher Zeichentrickfilmkultur, hebt die Unterschiede aber auch die Gemeinsamkeiten hervor. Für das Deutsche Reich war es wichtig die Moral an der Heimatfront hochzuhalten und ein wenig von den Verlusten und verlorenen Schlachten abzulenken. Für Walt Disney und anderen Zeichentrickzeichnern aus den USA war es nicht nur wichtig die Soldaten an der Front zu unterhalten, sondern auch ihren Vorsprung im Sachen Comics weiter auszubauen.
Fazit: Humor ist wahrscheinlich genauso wichtig dafür einen Krieg zu gewinnen wie Waffen und Munition. Der Versuch des NS Regimes die Humorkultur zu beschneiden und in Ketten zu legen, ist zum Glück gescheitert. Das Buch ist eine interessante Lektüre für Comic Fans und allen denen Humor wichtig ist, egal wie dunkle die Zeiten sind, man darf nie seinen Humor verlieren.