Montag, 19. Juli 2021

Wir Verlorenen von Jana Taysen - Rezension

Die „Plage“ hat die Menschheit merklich dezimiert, Recht und Ordnung existieren nicht mehr, es herrscht das Recht des Stärkeren. In dieser Welt ohne Skrupel führ Smilla ein tristes Leben mitten in der Eifel. Eine der größten Gefahren geht von einer Gruppe aus, die von allen nur die "Verlorenen Jungs“ genannt werden. Als Smilla ihren einstigen Nachbarn Falk wieder trifft, scheint es, als gäbe es für sie einen Hoffnungsschimmer, doch in einer Welt, wo Liebe und Glück keinen Platz mehr haben, ist die Grenze zwischen Verrat, Lügen, und Vertrauen oft nicht erkennbar. Kann Smilla ihren ehemaligen Nachbarn vertrauen?

Das Buch „Wir Verlorenen“ von Jana Taysen ist ein dystopischer Jugendroman, der sich mit nicht nur mit dem Ende der Welt, sondern auch das Thema Liebe thematisiert. Smilla hat mir gleich vom Anfang an gefallen, sie bemüht sich als eine der wenigen ihre Menschlichkeit zu bewahren und doch muss sie erkennen, dass ihre „jugendliche“ Unbekümmertheit ihre Gruppe in Gefahr bringt. Einen dicken Pluspunkt bekommt das Buch, weil es mal nicht in den USA spielt sondern in der Eifel. Als Leser hätte ich mir aber gewünscht, mehr über die die „Plage“ und den Zusammenbruch der Zivilisation zu erfahren. Das Ende schreit quasi nach einer Fortsetzung, die wir auch bekommen werden.

Fazit: Eine spannende Dystopie "Made in Germany", ohne Zombies dafür mit einer Menge realem Horror.

4,5 Sterne

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Mittwoch, 7. Juli 2021

Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann - Meinung

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Visionäre an die Vermessung der Welt. Carl Friedrich Gauß in Deutschland und Alexander von Humboldt im Rest der Welt.

Gauß beschäftigt sich mit Mathematik und Astronomie und schreckt auch nicht davor zurück in der Hochzeitsnacht aus dem Bett zu springen, um eine Formel zu notieren. Alexander von Humboldt kämpft sich durch die Steppe, erklimmt jeden Berg und kriecht in jedes Erdloch. Als sich beide Forscher 1828 in Berlin treffen um sich auszutauschen merken beide schnell wie ähnlich und doch verschieden sie sind. Zwischen beiden Männern entsteht eine tiefe Freundschaft.

Das Leben der beiden großen Denker wird kapitelweise abwechselnd und chronologisch wieder gegeben. Als Leser wechseln wir zwischen Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß hin und her und erfahren, was diese beiden Menschen so großartig aber auch „seltsam“ macht. Ab dem 11. Kapitel setzt die Handlung wieder am Anfang ein und bei den Treffen der beiden an. Was mich ein wenig gestört hat, war der Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren, ich persönlich hätte lieber erstmal über das Leben von Alexander von Humboldt und dann das von Carl Friedrich Gauß gelesen. Der Autor schafft es geschichtliche Fakten und Fiktionen gekonnt zu vermischen.

Fazit: Geschichte und die Naturwissenschaften müssen nicht langweilig sein. 



Donnerstag, 1. Juli 2021

Meine Geschichte: 50 Erinnerungen aus fünfzig Jahren im Dienste der Nation von Mohammed bin Rashid Al Maktoum - Meinung

Klappentext:

Ich habe die Meilensteine aus meinem Leben für mein Volk aufgezeichnet. Wenn ich die Zeit fand, habe ich mich an Ereignisse zurückerinnert, Erinnerungen an vergangene Jahre festgehalten und die herausragenden Momente von unserem Zusammenleben, dem Aufbau unserer Nation und dem Geschmack des süßen Erfolgs hier notiert. Dies ist nur ein Teil der Geschichte unserer geliebten Nation. In der Zukunft werden Emiratis jedoch in diesen Seiten ein Zeugnis davon finden, wer wir früher waren und wo wir arbeiteten, lachten und liebten, als wir unsere Nation formten. Ich hoffe, dass wir -während wir unsere Zukunft gestalten -auch von den Erinnerungen an unsere Vergangenheit lernen können. Krisen und Hindernisse werden uns nicht aufhalten oder bremsen Wir werden nicht zögern oder uns durch Zweifel aufhalten lassen. Anhand dieser Erinnerungen wird man erkennen, wie wir eine Nation aufgebaut haben. Mit diesen einfachen Worten hoffe ich, dass man ein wenig Weisheit und ein Spiegelbild meiner Liebe für unsere Nation und unser Volk erkennen kann.Ich teile diese Worte in der Hoffnung, dass sie vielleicht unseren jungen Menschen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in der gesamten arabischen Welt sowie all denen, die ihre Nationen aufbauen und Hoffnung für die Zukunft und die Zukunft ihrer Völker verbreiten möchten, als Inspiration, Hilfe und Lehre dienen können. Mohammed bin Rashid Al Maktoum

Das Buch " Meine Geschichte: 50 Erinnerungen aus fünfzig Jahren im Dienste der Nation" von Mohammed bin Rashid Al Maktoum Ist keine typische Biografie, es ist eher eine bedeutende Sammlung von Anekdoten und Erinnerungen aus dem Leben des Mannes der seine Visionen und seine Träume wahr werden lässt und nur das Beste für sein Volk und seine Mitmenschen will. Die Geschichte von Mohammed bin Rashid Al Maktoum ist eng mit der Geschichte Dubais und der Vereinigten Arabischen Emirate verknüpft. Als Leser erfahren wir nicht nur geschichtliches rund um Dubai, sondern auch Weisheiten, die jeder für sich anwenden kann, um seine Träume zu verwirklichen.

Fazit: Ohne Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum wäre Dubai und die VAR (Vereinigte Arabische Emirate) nicht das, was sie heute sind. Ich empfehle jedem das Buch vor oder bei seinem Dubai Urlaub zu lesen. Ein tolles Buch und ein Vorbild für uns alle.



Dienstag, 29. Juni 2021

Das Killer-Kollektiv von Barry Eisler - Rezension

Detective Livia Lone vom Seattle Police Department hat mächtige Feinde. Als sie gegen einen Kinderpornoring in den höchsten Regierungskreisen ermittelt, muss sie um ihr Leben fürchten. Als sie knapp einem Anschlag entkommt und sich nicht sicher sein kann, wem sie noch trauen kann, nimmt Livia Kontakt mit Dox auf, einem ehemaligen Scharfschützen und dem Besten seines Faches. Doch Dox wird schnell bewusst, dass sie zu zweit keine große Chance haben, also trommelt er ein knallhartes Team aus ehemaligen Geheimdienstagenten zusammen, u.a John Rain, einem Spezialisten für „natürliche Todesfälle“, seine Ex-Geliebte Delilah vom Mossad und drei weitere Agenten, die keine Sekunde zögern Livia im Kampf gegen Ihre Gegner zu unterstützen und den Kinderpornoring auffliegen zu lassen.

Ich war richtig gespannt auf das Buch, als Leser kommt man zwar sehr leicht in die Geschichte rein, aber es passiert nicht soviel wie erhofft. Mir hat ein wenig die „Action“ gefehlt. „Der Schlachtplan“ war gut ausgearbeitet und der Autor beschreibt genau, auf welche Details es ankommt, damit so ein Plan funktionieren kann. Leider sind die „Helden“ in diesem Buch den Gegnern völlig überlegen, hier hätte ich mir mehr „Duelle auf Augenhöhe“ gewünscht. Das Buch ist wohl das neueste aus einer Reihe von Agententhrillern, es lässt sich ohne Vorwissen gut lesen, aber es gibt bessere aus dem Genre. 

Von mir gibt es

2,5 von 5 Sternen



Freitag, 18. Juni 2021

Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers von Bill Bryson - Meinung Hörbuch

Wer Bill Bryson kennt weiß, dass er keine halben Sachen macht. In seinem neuen Buch geht es um das Wunderwerk des menschlichen Körpers und dabei lässt der Autor nichts aus. Von den Haarwurzeln bis zu den Zehen, von der Geburt bis zum Tod ist alles dabei und das sachlich mit einer gesunden Prise Zynismus und ganz wichtig mit viel Humor. Leider konzentriert sich Bill Bryson zu sehr auf den angelsächsischen Raum und lässt ein wenig den Rest der Welt außen vor. Das (Hör)buch schafft es, dass medizinisches Wissen verständlich und lebensnah vermittelt wird.

Sprecher: Wunderbare, verständliche Aussprache. Oliver Rohrbeck trägt das Hörbuch spannend und interessant vor. 

Fazit: Niemand schafft es trockene Themen so humorvoll und doch lehrreich zu übermitteln. Bill Bryson hat an alles gedacht.



Dienstag, 15. Juni 2021

Die Wächter - Licht und Dunkelheit von Sergej Lukianenko und Arkadi Schuschpanow - Rezension

Dmitri Drejer ist Lehrer und Magier an einer Schule für „Die Anderen“. Er unterrichtete dort dunkle und lichte Vampire, Magier, Hexen und Gestaltwandler. Sein Alltag gerät aus den Fugen als eine junge lichte Dschinn die Schule besucht. Schnell freundet sie sich mit anderen an und sie nennen sich “Der Club der toten Dichter“. Dmitri Drejer entdeckt eines Tages seltsame Vorgänge auf dem Schulhof und denkt zunächst an einen harmlosen Streich seiner Schüler, doch schnell entpuppt sich dieser „Streich“ sich als gewaltige Verschwörung, die das sensible Gleichgewicht zwischen Tagwache, Nachtwache und der Inquisition für immer zerstören könnte.

Das Wichtigste zuerst, dieses Buch hat Sergej Lukianenko NICHT alleine geschrieben. Zwar taucht der Name des Co-Autors Arkadi Schuschpanow auf dem Cover nicht auf, aber ein Blick in das Copyright verrät uns das hier Sergej Lukianenko und Arkadi Schuschpanow zusammengearbeitet haben. Dies merkt man an der Art und Weise, wie die Geschichte(n) aufgebaut sind, mir persönlich fehlt ein wenig der Humor und die Einzigartigkeit der „älteren“ Wächter Bücher.

Das Buch „Die Wächter - Licht und Dunkelheit“ ist der Beginn einer neuen Reihe um die Abenteuer der „Anderen“. Teilweise ist das Buch sehr gesellschaftskritisch, die Jugend, die alte Regeln nicht anerkennen will und sich berufen fühlt, die Welt zu verändern, ein Lehrer gefangen zwischen Tradition und Moderne und die Inquisition (bestehend nur aus den alten Anderen), die den Status Quo aufrecht erhalten will und jegliche Veränderung ablehnt.  Im Buch werden einige andere Autoren genannt (u.a. Stephen King) den Zusammenhang möchte ich nicht verraten, aber es würde erklären, woher King seine Inspirationen bekommt.

Es ist zwar kein Vorwissen aus den älteren Wächter Büchern notwendig, aber um in die Welt der Anderen und des Zwielichts einzutauchen, eignet sich die „alte Wächter Reihe“ eher.

Fazit: Die Schule der „Anderen“ ist zwar kein Hogwarts, aber es ist interessant die Entwicklung der Schüler und der Lehrkraft Dmitri Drejer zu beobachten. Das Buch ist schlechter als seine Vorgänger aber dennoch interessant.

3,5 von 5 Artefakte



Freitag, 11. Juni 2021

Buchblogger Leseempfehlung: Deutsche Buchblogger

Ist man auf der Suche nach neuen Blogs, trifft man oftmals auf die bekannten durch Ranking begünstigten Blogs. Meine Idee, lasst uns ein Netzwerk von deutschen Blogs unabhängig von Followerzahlen aufbauen. Interesse? 

Schaut vorbei:

Deutschebuchblogger.blogspot.com/

Mittwoch, 9. Juni 2021

Einen Scheiß muss ich: Das Manifest gegen das schlechte Gewissen von Sean Brummel aus dem Amerikanischen erfunden von Tommy Jaud - Rezension HÖRBUCH

Klappentext: Müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint? "Nein!", sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud (Vollidiot, Hummeldumm), "einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben."

Meinung: Ich muss mehr Sport machen, abnehmen, den Haushalt machen, weniger trinken, mehr schlafen...wirklich? MUSS ich das wirklich alles machen? Das Buch „Einen Scheiss muss ich“ von Sean Brummel alias Tommy Jaud geht diesen und weiteren Fragen auf den Grund.Das (Hör)Buch ist eine Mischung aus Unterhaltung und Ratgeber und wenn man die Themen, die angesprochen werden, nicht allzu ernst nimmt, kann man sehr viel aus diesem Buch mitnehmen. Es ist gut zu wissen, was man alles NICHT muss. Das Hörbuch macht jedenfalls unglaublich gute Laune.

Sprecher: Der Sprecher hat eine tolle sympathische Stimme, bei der man gerne zuhört. Tommy Jaud schafft es den Hörer zu unterhalten, kurze Einspielungen anderer Stimmen wie von Sean Brummels Hausarzt oder seinen Freunden runden das Hörerlebnis ab.

Fazit: Ich mache mir erstmal ein Brummelbock auf – Prost!

Ich muss Sterne vergeben? Einen Scheiss muss ich!



Dienstag, 8. Juni 2021

Fight Club von Chuck Palahniuk - Rezension

Der an chronischen Schlafstörungen und Langeweile leidende namenlose Protagonist lernt den eigenwilligen und doch charismatischen Seifenverkäufer Tyler Durden kennen. Diese Begegnung setzt eine Spirale der Gewalt in Gang, denn Tyler glaubt, dass nur Selbstzerstörung das Leben lebenswert macht. Nach einer Sauftour fangen beide an, sich gegenseitig zu verprügeln, der Fight Club ist geboren. Dieser „geheime“ Club findet schnell Anhänger in ganz Amerika. Die Regeln sind einfach,

1. Ihr verliert kein Wort über den Fight Club.

2. Ihr verliert KEIN WORT über den Fight Club.

3. Wenn jemand „Stop“ ruft, schlappmacht oder abklopft, ist der Kampf vorbei.

4. Es kämpfen immer nur zwei.

5. Nur ein Kampf auf einmal.

6. Keine Hemden, keine Schuhe.

7. Die Kämpfe dauern genau solange, wie sie dauern.

8. Wer neu ist im Fight Club, muss kämpfen!

Schnell reichen die Kämpfe Tyler Durden nicht mehr, er will die Welt ins Chaos stürzen. Jeder Mensch soll von neuem beginnen können, doch bald drohen Tylers terroristische Pläne außer Kontrolle zu geraten.


Meinung: Ein Buch so heftig wie ein Schlag ins Gesicht. Der Autor Chuck Palahniuk knallt uns einfache, ungeschönte Worte mitten ins Gesicht, auch vor der Beschreibung krasser Szenen schreckt Chuck Palahniuk nicht zurück. Das Buch „Fight Club“ ist nicht nur ein Ausrufezeichen gegen eine oberflächliche und konsumgesteuerte Gesellschaft, sondern auch ein Meisterwerk der Spiritualität. Was wenn Tyler Durden recht hat mit „Erst wenn Du alles verloren hast, hast Du die Freiheit alles zu tun"? Das Buch hat viele solcher „Ideen“.

Fazit: Ein klasse Buch, welches der Verfilmung in nichts nachsteht und nun heißt es: Die erste Regel des Fight Clubs lautet: Ihr verliert kein Wort über den Fight Club.



Freitag, 28. Mai 2021

Der Zorn, der dich trifft von Kristin Lukas - Rezensionsexemplar/ Rezension

Ein Jahr ist es her, seit die IT-Beraterin Marie Wagenfeld fast von einer okkulten Gruppe rund um ihren eigenen Bruder ermordet wurde. Die Ereignisse von damals verfolgen Marie bis heute. Da wird in Hamburg eine brutal zugerichtete Leiche gefunden, die den Schriftzug „Wagenfeld“ im Unterarm eingeritzt hat. Kommissar Kellermann tritt an Marie heran, er will Marie erneut in die Ermittlungen einbeziehen, diese willigt, doch plötzlich wird Marie verfolgt und bedroht. Ist ein Mitglied der okkulten Gruppe noch auf freiem Fuß oder handelt es sich hierbei um Trittbrettfahrer? Marie Wagenfeld ist zurück. „Der Zorn, der dich trifft“ ist der zweite Band um die IT-Beraterin und Kommissar Kellermann. Wieder geht es um „Kunst“, wieder geht es um Symbolik. Aber auch Themen wie z.B Cliquenbildung von Jugendlichen oder Mobbing und damit daraus resultierenden Folgen. Die Autorin schafft es wieder durch ein hervorragendes Lokalkolorit die Orte Berlin, Frankfurt, Hamburg und das „alte Land“ lebhaft und authentisch darzustellen. Zwar ist Band 2 nicht so langatmig wie Band 1 (Das Letzte, was du siehst) aber dennoch stellenweise etwas zäh.

Mir hat besonders die „Beziehung“ zwischen Marie und Kellermann gefallen. Das Zusammenspiel passt besser als im ersten Band, ich bin gespannt wie sich die Beziehung der beiden weiterentwickelt. Ein Vorwissen aus Band 1 ist nur bedingt nötig. Zwar lässt sich die Geschichte ohne Vorwissen lesen, aber um das Schicksal und die letztendlichen Konsequenzen für Marie zu verstehen, wäre es ratsam vorher Band 1 zu lesen.

Fazit:  eine klare Steigerung zum 1.Band

3 Sterne




zu Band 1 (https://thorti1984.blogspot.com/2021/04/rezensionsexemplar-rezension-das-letzte.html)