Seit dem 18. Jahrhundert sind es die Frauen, die Tische decken, servieren und Teller füllen sollen. Der Teller wird zu einem Schlachtfeld, auf dem der Geschlechterkampf diskret, aber wirkungsvoll ausgetragen wird. Doch der Teller kann auch festlich sein, reich verziert und üppig gefüllt. Mit großer Sachkenntnis führt uns Annabelle Hirsch von der Erfindung der Hausfrau über die „Votes for Women“-Teller bis hin zu einer feministischen „Diner Party“. Sie erzählt auch die Geschichte des weiblichen Essens – von Hungerstreiks und Essstörungen bis hin zu Virginia Woolfs berühmter Forderung: „Man kann nicht gut denken, gut lieben, gut schlafen, wenn man nicht gut gegessen hat.“Besonders gut haben mir die Verweise zu Virginia Woolfs Werk „Ein Zimmer für sich allein“ gefallen, die dadurch das Meisterwerk der Literatur noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Der Text ist einfach, dafür sehr interessant geschrieben.
Das Buch bietet eine vielschichtige, literarische Analyse eines scheinbar banalen Gegenstands. Es veranschaulicht eindrucksvoll, wie alltägliche „Dinge des Lebens“ zu Trägern komplexer gesellschaftlicher und kultureller Bedeutungen werden können.
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