"Das Goldene Haus" von Salman Rushdie erzählt die fesselnde Geschichte einer indischen Familie, die unter der Führung ihres Patriarchen in die USA flieht, um ein neues Leben zu beginnen. Das 70-jährige Familienoberhaupt, das sich in Anlehnung an den berüchtigten römischen Kaiser Nero Golden nennt, siedelt sich mit seinen drei Söhnen in New York an. Dort versuchen sie, sich von ihrer kriminellen Vergangenheit zu lösen und nehmen Namen aus der Antike an: Petronius, auch Petya genannt, kämpft mit Autismus und Agoraphobie; Apuleius, genannt Apu, wird ein gefeierter Künstler; und Dionysos, oder D, ringt mit seiner geschlechtlichen Identität.
Die Ankunft der Goldens weckt das Interesse ihrer neuen Nachbarn, insbesondere des Erzählers René, der Parallelen zum Erzähler Ismael aus "Moby Dick" aufweist. René, ein junger Filmemacher, sieht in der Familie Golden den perfekten Stoff für sein Lebenswerk und zieht bei ihnen ein, um ihr Leben aus nächster Nähe zu dokumentieren.
Die Leser werden Zeugen des dramatischen Niedergangs der Familie Golden, der durch lebendige und fast filmische Beschreibungen zum Leben erweckt wird. Trotz Neros dunkler Vergangenheit konnte er meine Sympathien gewinnen. Die innere Zerrissenheit der vielen Figuren wird meisterhaft dargestellt.
Rushdie nutzt eine Nebenfigur, den Joker, um den damaligen amerikanischen Präsidenten Donald Trump und seinen Wahlkampf satirisch darzustellen. Der Fall der Familie Golden spiegelt zu Teilen symbolisch den Niedergang der amerikanischen Gesellschaft.
Zusammenfassend ist "Das Goldene Haus" ein beeindruckender Roman, der einen intimen Einblick in den Untergang einer Familie bietet, die zum Scheitern verurteilt ist, und den Leser direkt ins Geschehen zieht.
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