Samstag, 16. August 2025

Sherlock Holmes und der Fall Sigmund Freud von Nicholas Meyer

Das Buch „Sherlock Holmes und der Fall Sigmund Freud“ stammt von dem Autor Nicholas Meyer, der den Stil von Sir Arthur Conan Doyle nachahmt. Er liefert uns so eine Erklärung für Holmes' Kokainsucht, eingerahmt in einen spannenden Fall von internationaler Größe, der uns, Holmes und Watson nach Wien und somit zu Sigmund Freud reisen lässt. Logik, Deduktion und die Kunst des Verkleidens treffen in diesem Pastiche auf Psychoanalyse und die Tiefe der menschlichen Psyche.

Mich konnte die Geschichte packen; der Text lässt sich wunderbar lesen. Aktuell bin ich mit dem Originalkanon noch nicht durch und konnte ein paar Anspielungen nicht erkennen, dennoch hat mich das Buch unterhalten. Was mich ein wenig gestört hat, war die Tatsache, dass Sigmund Freud Holmes stellenweise den Rang abläuft und in den Schatten stellt. Auch die Erklärung zu Holmes' Familiengeschichte war in meinen Augen unglaubwürdig.

Das Buch „Sherlock Holmes und der Fall Sigmund Freud“ stammt von dem Autor Nicholas Meyer, der den Stil von Sir Arthur Conan Doyle nachahmt. Er liefert uns so eine Erklärung für Holmes' Kokainsucht, eingerahmt in einen spannenden Fall von internationaler Größe


Freitag, 15. August 2025

Der Atlas des Himmels von Edward Brooke-Hitching

Das Buch "Der Atlas des Himmels" ist nicht nur ein Sammelsurium wunderschöner Karten, Bilder und Manuskripte, es erzählt auch die Geschichte der Erforschung des Himmels und der zugehörigen Himmelskartografie.

Auf 275 Seiten (mit ca. 260 Abbildungen) wird die Geschichte der Himmelsentdeckung beleuchtet. Der Text ist stellenweise etwas überfrachtet, wird aber durch die bereits oben erwähnten (teilweise sehr detaillierten) Abbildungen aufgelockert. Ich fand es sehr interessant, dass nicht nur die „westliche“ Entwicklung der Himmelsentdeckung und Astronomie erzählt wird, sondern auch die fernöstliche Sicht und Geschichte ihren Platz im Buch findet.

Fazit: Der Blick in die Sterne und die Erforschung des Himmels haben die Menschen seit Anbeginn der Zeit begleitet und fasziniert. Wir Leser lernen nicht nur die Welt über uns kennen, sondern auch etwas über die mutigen Pioniere, denen wir das heutige Wissen über die Sterne und die Astronomie verdanken.


Das Buch "Der Atlas des Himmels" ist nicht nur ein Sammelsurium wunderschöner Karten, Bilder und Manuskripte, es erzählt auch die Geschichte der Erforschung des Himmels und der zugehörigen Himmelskartografie.


Mittwoch, 13. August 2025

Vergessene Schätze im Bücherregal: Was passiert mit den Büchern, die wir nie lesen?

Willkommen in der stillen Bibliothek der ungelesenen Bücher, auch bekannt als "Tsundoku". Kennst du das auch? Dein Bücherregal quillt über, aber viele Titel haben das Tageslicht noch nie gesehen. Sie stehen da, eine Sammlung von Versprechen, die du dir selbst gegeben hast. In diesem Beitrag beleuchten wir das faszinierende Phänomen der ungelesenen Bücher und geben dir praktische Tipps, wie du wieder zum Herrscher deines Bücherregals wirst.

​Warum wir Bücher horten, die wir nie lesen

​Oft steckt hinter dem Kauf ungelesener Bücher mehr als nur mangelnde Zeit. Es ist das Versprechen der zukünftigen Erkenntnis, das Gefühl der Sicherheit, "alles" zur Hand zu haben. Psychologen nennen dieses Phänomen "Tsundoku", die Kunst, Bücher zu kaufen und sie ungelesen zu lassen. Dein Bücherregal wird so zu einem Spiegelbild deiner Ambitionen, Wünsche und Träume. Doch was, wenn du die Kontrolle verlierst?

​Wie du deine ungelesenen Bücher wieder in den Griff bekommst

​Es ist Zeit, die Herrschaft über dein Bücherregal zurückzugewinnen. Hier sind ein paar einfache, aber effektive Strategien, um den Berg ungelesener Bücher zu bezwingen:

​Die "Drei-Monats-Regel":
Nimm dir vor, jedes gekaufte Buch innerhalb von drei Monaten zu lesen. Wenn du es nicht schaffst, stelle es auf eine separate Liste, oder sortiere es aus.

​Die "Stapel-Methode": Lege dir einen übersichtlichen Stapel mit den drei bis fünf Büchern an, die du als Nächstes lesen möchtest. Der Rest kann warten. So bleibst du fokussiert und verlierst nicht den Überblick.

​Die "Zwei-Drittel-Regel": Gelesen, aber nicht gemocht? Wenn dich ein Buch nach den ersten 50 Seiten nicht packt, leg es zur Seite. Deine Lesezeit ist kostbar.

​Gib deinen vergessenen Schätzen ein neues Leben

​Nicht jedes Buch ist für jeden bestimmt. Was bei dir ungenutzt im Regal steht, kann jemand anderes eine Freude machen.
​Bücherspende: Spende deine ungelesenen Bücher an lokale Büchereien oder soziale Einrichtungen.
​Bookcrossing: Lass deine Bücher an öffentlichen Orten frei, damit sie ein neues Zuhause finden.
​Bücher-Tauschbörsen: Tausche deine ungelesenen Schätze gegen neue Bücher, die dich wirklich begeistern.

​Dein Bücherregal sollte ein Ort der Freude sein, nicht des schlechten Gewissens. Indem du es kuratierst und befreist, schaffst du Raum für neue Abenteuer und die Geschichten, die wirklich gelesen werden wollen.

Sonntag, 10. August 2025

Die 10 besten Bücher für den Urlaub


En passant: Die Reisen des Sherlock Holmes

Begleiten Sie Sherlock Holmes auf Reisen, ideal für Fans den Conan Arthur Doyle Kanons.

Die Buchverliebten von Anja Baumheier


Eine literarische Reise mit dem Geschmack von Marzipan. Ein Wohlfühlbuch ideal für den Urlaub.

Meuterei auf der Bounty von Captain William Bligh


Ein Klassiker der Seefahrt, setzt die Segel für das spannende Abenteuer.


Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway 


Ein zeitloser Klassiker der Weltliteratur, ideal für den Strandurlaub.

Klara und die Sonne von Kazuo Ishiguro


KI und künstliche Intelligenz sind in aller Munde, dem Leser bleiben zwar die Funktionsweisen der KI sowie die Beweggründe verborgen, aber es zeigt, wohin die Reise mit der künstlichen Intelligenz gehen kann.

Die Anomalie von Hervé Le Tellier


Stellen Sie sich vor, nach Ihrem Urlaub gibt es Sie zweimal. Was sind die Folgen?

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“Die Schatzinsel” von Robert Louis Stevenson


Lust auf noch einen Klassiker? Begeben Sie sich mit dem Jungen Jim Hawkins auf Schatzsuche

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In 80 Tagen um die Welt von Jules Verne


Für uns Leser ist das Buch nicht nur eine Reise um die Welt, sondern auch in die Vergangenheit, in der das Reisen noch voller Abenteuer und Gefahren war.

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IMITATHYOS: Das unendliche Alphabet von Matthias A. K. Zimmermann


Reisen Sie zur geheimnisvollen und luxuriösen Insel Imitathyos und lernen Sie Sprache und Wörter von einer ganz neuen Seite kennen

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Trophäe von Gaea Schoeters


Eine Reise nach Afrika und unsere moralischen Grenzen.

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Montag, 21. Juli 2025

Jules Verne: Ein Genie der Zukunft!

Der unerreichte Meister des wissenschaftlichen Abenteuerromans entführt uns auch heute noch mit atemberaubenden Visionen, unvergesslichen Helden und einer Faszination für Technik, die seiner Zeit weit voraus war. Hier eine kleine Auswahl seiner Werke:

Fünf Wochen im Ballon 

  • Themen: Pioniergeist, Afrika-Erkundung, Luftfahrt als Schlüssel zur Welt.
  • Charaktere: Der entschlossene Dr. Fergusson, ein wissensdurstiger Forscher.
  • Technik: Ein lenkbarer Ballon ist nicht nur Transportmittel, sondern Symbol für die Beherrschung des Luftraums. Jules Verne beschreibt die Technik der Heißluftsteuerung.
  • Warum lesen? Einer der ersten großen Erfolg Vernes! Ein fesselndes Abenteuer, das die Ära der Entdeckungen feiert.

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

  • Themen: Urzeitforschung, Grenzen des Wissens, Mut, die unerforschte Welt unter unseren Füßen.
  • Charaktere: Der impulsiv-wissbegierige Professor Lidenbrock und sein skeptischer Neffe Axel – ein interessantes Duo.
  • Technik: wissenschaftliche Methoden Geologie und Paläontologie als Werkzeug für das unglaubliche Unterfangen.
  • Warum lesen? Ein Klassiker der Science-Fiction! Pure Entdeckerlust, kombiniert mit wissenschaftlicher Neugier und fantastischen prähistorischen Welten.

Von der Erde zum Mond

  • Thema: Raumfahrt, nationaler amerikanischer Pioniergeist und die Grenzen der Physik.
  • Charaktere: Der exzentrische Präsident des Kanonenklubs
  • Technik: Berechnungen zum Riesenprojektil-Geschütz samt Flugbahn, Schwerelosigkeit, visionär für Mondmissionen.
  • Warum lesen? Ein Meilenstein! Verne antizipierte erstaunlich viele Details der realen Raumfahrt. Spannend und wissenschaftlich fundiert.

20.000 Meilen unter dem Meer

  • Themen: Freiheit vs. Isolation, Rache, Geheimnisse der Tiefsee, Ethik der Wissenschaft.
  • Charaktere: Der mysteriöse, zutiefst menschliche und tragische Kapitän Nemo – einer der komplexesten Charaktere der Literatur!
  • Technik: Die "Nautilus" – Ein technisches Wunderwerk: elektrisch angetrieben, widerstandsfähig, autark, mit atemberaubenden Einrichtungen, ein Vorreiter des moderne U-Boots. Nemo und die Nautilus sind legendär.
  • Warum lesen? Ein absolutes Muss! Atmosphärisch dicht, philosophisch tiefgründig und voller technischer Wunder. Nemo und die Nautilus sind legendär.

In 80 Tagen um die Welt

  • Themen: Globalisierung, Pünktlichkeit, kulturelle Vielfalt.
  • Charaktere: Der unerschütterlich präzise Phileas Fogg und sein treuer, impulsiver Diener Passepartout – auch hier ein einzigartiges Duo.
  • Technik: Nicht eine Erfindung, sondern die "Nutzung" der vorhandenen Technik Dampfschiffe oder Eisenbahnen im globalen Maßstab. Jules Verne zeigt, wie die Welt durch moderne Transportmittel zusammen schrumpft.
  • Warum lesen? Ein temporeicher, humorvoller Abenteuerklassiker! Zeigt die Abenteuer des Reisens im Industriezeitalter.

Der Kurier des Zaren

  • Thema: Pflicht, Heldentum, Loyalität, Widerstandsfähigkeit, politische Intrigen im zaristischen Russland während eines Tatarenaufstands.
  • Charaktere: Michael Strogoff – der unerschütterliche, pflichtbewusste und unglaublich zähe Kurier des Zaren. Eine Ikone des Mutes und der Entschlossenheit.
  • Technik: Im Fokus steht hier nicht futuristische, sondern sondern die existierende Infrastruktur unter Extrembedingungen. Die gerade im Bau befindliche Transsibirische Eisenbahn, Telegrafenlinien, Dampfschiffe auf den sibirischen Flüssen. Verne zeigt die logistischen Herausforderungen und die Bedeutung moderner Transport- und Kommunikationsmittel in einem riesigen Reich.
  • Warum lesen? Einer der packendsten Abenteuerromane aller Zeiten! Atemlose Spannung, ein absolut heldenhafter Protagonist in einem gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, quer durch eine feindselige Landschaft.

Das Karpatenschloss

  • Thema: Aberglaube vs. Wissenschaft
  • Charaktere: Ein entschlossener Graf trifft auf einen technikbesessenen Baron
  • Technik: Elektrizität und Projektionsapparate
  • Warum lesen? Hier zeigt Jules Verne die Fähigkeit, Technik für Mystery und Spannung einzusetzen. Ein faszinierendes Gegenstück zu seinen Entdeckerromanen.

Die Fünfhundert Millionen der Begum

  • Thema: Utopie vs. Dystopie, Militarismus gegen soziale Verantwortung.
  • Charaktere: Ein humanistische französische Arzt trifft auf einen skrupellosen deutschen Waffenfabrikant 
  • Technik: Jules Verne zeigt die Schattenseite! Riesige Kanonen, massenproduzierte Waffen und eine Stadt (Stahlstadt), die nur der Zerstörung dient und vergleicht diese mit der friedlichen Utopie "France-Ville".
  • Warum lesen? Ein hochaktueller, kritischer Roman! Verne warnt eindringlich vor dem Missbrauch von Technik und Wissenschaft für Krieg und Unterdrückung.

Jules Verne, Zeitlos fesselnd!

Diese oben erwähnten Werke offenbaren die unglaubliche Bandbreite Jules Vernes: vom luftigen Afrika-Abenteuer über epische terrestrische Ritte und die Tiefen der Erde und des Ozeans bis zum Mond und in die Abgründe der menschlichen Seele und der Technik. Seine Helden – Forscher, Exzentriker, Stoiker, unerschütterliche Kuriere und Getriebene – sind ebenso unvergesslich wie seine visionären Maschinen und die geschickte Nutzung zeitgenössischer Technik. Jules Verne verstand es meisterhaft, wissenschaftliche Fakten oder Spekulationen mit atemberaubender Spannung und menschlichen Konflikten zu verweben.

Es lohnt sich also auch seine weniger bekannten Werke zu lesen.

Mehr von Jules Verne

Jules Verne - Das Karpatenschloss

Jules Verne - Von der Erde zum Mond

Jules Verne - Fünf Wochen im Ballon

Jules Verne - Die Fünfhundert Millionen der Begum

Freitag, 18. Juli 2025

Ohne Sprungtuch: Ich bat um Hilfe und landete ganz unten von Peter Gross - Rezensionsexemplar

Das Buch "Ohne Sprungtuch" – Ich bat um Hilfe und landete ganz unten" von Peter Gross ist die persönliche Lebensgeschichte eines Mannes, der ohne Job, ohne Absicherung und ohne Perspektive auf Besserung ganz unten in der Gesellschaft angekommen war und dennoch nicht aufgegeben hat. Es gibt den Spruch "Fortes fortuna adiuvat" – den Tüchtigen hilft das Glück, und Peter Gross ist der lebende Beweis, dass da etwas dran ist. Der Autor wuchs in schwierigen familiären Zuständen auf, nahm sein Leben aber in die Hand, fing an, in diversen Jobs zu arbeiten, verlor dann aber seinen Job und wurde schließlich krank. Aber er hat niemals aufgegeben. Das Buch gibt erschreckende Einblicke in den Sozialabgrund des Schweizer Sozialsystems. Besonders das Kapitel mit dem Gutachter fand ich sehr erschütternd, wie ein Mensch über das Schicksal eines anderen bestimmen kann, und das mit Rückendeckung der Gesetzeslage.

Inwieweit das Sozialsystem der Schweiz und das System in Deutschland vergleichbar sind, kann ich nicht sagen, aber ich denke, es gibt sicherlich ähnliche Verfahrenswege.

Fazit: ein interessantes Buch über die Lebensgeschichte eines Mannes, der trotz allen Widerständen nicht aufgegeben hat. Gerne hätte ich mehr über Peter Gross erfahren, aber die 114 Seiten geben leider nicht mehr her.


Das Buch "Ohne Sprungtuch von Peter Gross


Mittwoch, 16. Juli 2025

Der Reisende von Ulrich A. Boschwitz - Vorstellung

„Der Reisende“ von Ulrich A. Boschwitz, geschrieben 1938 unmittelbar nach den Novemberpogromen, ist eine eindringliche Schilderung der Verfolgung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland.

Der Autor Ulrich Alexander Boschwitz war ein deutsch-jüdischer Schriftsteller, der 1935 vor den Nazis nach Skandinavien und später nach England floh.

Der Protagonist, Otto Silbermann, ist ein wohlhabender, jüdischer Geschäftsmann in Berlin. Seine Wohnung wird völlig demoliert, sein „arischer“ Geschäftspartner betrügt ihn, und seine nicht-jüdischen Freunde und angeheirateten Verwandten wenden sich von ihm ab. Er flieht mit einem Koffer voller Geld (das letzte, was er besitzt) und versucht verzweifelt, per Zug aus Deutschland zu entkommen; doch egal wohin Silbermann auch kommt, überall stößt er auf Misstrauen, Denunziation oder Gleichgültigkeit.

Das Buch beginnt direkt mit der akuten Angst und dem Schock der Verfolgung; der Leser wird direkt ins Geschehen katapultiert. Der Schreibstil ist schnell, die Dialoge erschreckend authentisch und glaubwürdig. Die Entmenschlichung der Figuren beschreibt Boschwitz extrem gut; als Leser möchte man einschreiten, rufen „Stopp, es reicht!“ und helfen. Der Titel „Der Reisende“ kann vielseitig interpretiert werden.

Fazit: Für mich eines der besten, erschreckendsten und greifbarsten Bücher zum Thema Holocaust. Das Buch muss Pflichtlektüre in den Schulen werden.

„Der Reisende“ von Ulrich A. Boschwitz, geschrieben 1938 unmittelbar nach den Novemberpogromen, ist eine eindringliche Schilderung der Verfolgung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland.



Dienstag, 15. Juli 2025

"N" von Stephen King Graphic Novel

Der Psychiater Johnny Bonsaint therapiert den Patienten N., der unter Zwangsstörungen und Wahnvorstellungen leidet. Nachdem sich N. infolge seiner wahnhaften Vorstellungen das Leben nimmt, sucht Johnny die Schauplätze der bedrohlichen Visionen auf und stellt infrage, ob diese tatsächlich ausschließlich auf grausame, psychische Trugbilder zurückzuführen waren oder doch mehr dahintersteckt.

Die Kurzgeschichte „N.“ ist Bestandteil der Kurzgeschichtensammlung „Sunset“. Diese Graphic Novel schafft es, die düstere, teils verstörende Stimmung der Geschichte beizubehalten und daraus etwas Neues zu zaubern. Marvels Top-Kreative Marc Guggenheim und Alex Maleev in Zusammenarbeit mit dem Meister des Horrors Stephen King haben die Geschichte wunderbar umgesetzt. Ich würde empfehlen, vor dem Lesen des Comics die Kurzgeschichte zu lesen, ist aber kein Muss.

Fazit: kurzweiliger Horrorgenuss mit Bildern, die im Gedächtnis bleiben.

Mehr zu Stephen King


Der Psychiater Johnny Bonsaint therapiert den Patienten N., der unter Zwangsstörungen und Wahnvorstellungen leidet.


Montag, 14. Juli 2025

Reisen im Skriptorium von Paul Auster

Ein verschlossenes und abgedunkeltes Zimmer voller Mikrofone und einer Kamera, die alles sieht; mitten drin ein alter Mann, der nicht nur gebrechlich und inkontinent, sondern auch vergesslich ist. Ihm fehlen jegliche Erinnerungen daran, wie er an diesem Ort gekommen ist, was er hier soll und wer er ist.

Der allwissende Erzähler führt uns durch das Buch, er nimmt uns an die Hand und erkundet mit uns diese fremde Umgebung. Doch erst am Ende erhalten wir den Schlüssel zum Verständnis des Gelesenen. Mr. Blank (so heißt der alte Mann) bekommt im Laufe des Tages Besuch von verschiedenen Figuren (soweit ich mich schlau gelesen habe, alles Figuren aus Paul Austers Büchern). Mr. Blank versucht herauszufinden, wie er mit ihnen in Zusammenhang steht, aber es gelingt ihm und auch dem Leser nicht (jedenfalls den Lesern, die noch nicht mit den Büchern von Paul Austers vertraut sind).

Wer in die Welt von Paul Auster eintreten will, sollte zu einem anderen Werk greifen; wer schon reichlich Erfahrung mit den Werken von Paul Auster gesammelt hat, bekommt hier einen interessanten Blick hinter die Kulissen.


Mehr von Paul Auster

Timbuktu von Paul Auster - Vorstellung

Die New-York-Trilogie von Paul Auster - Rezension

Ein verschlossenes und abgedunkeltes Zimmer voller Mikrofone und einer Kamera, die alles sieht; mitten drin ein alter Mann, der nicht nur gebrechlich und inkontinent, sondern auch vergesslich ist. Ihm fehlen jegliche Erinnerungen daran, wie er an diesem Ort gekommen ist, was er hier soll und wer er ist.


Dienstag, 1. Juli 2025

Arsène Lupin - Der Kristallstöpsel von Maurice Leblanc - Hörbuch

Bei einem Einbruch in die Villa des Abgeordneten Daubrecq wird ein Mord begangen. Zwei Mitglieder von Lupins Bande darunter der junge Gilbert, der völlig unschuldig ist, werden verhaftet. Beiden droht nun die Todesstrafe.

Arsène Lupin setzt alles daran, den unschuldigen zu retten. Doch sein skrupelloser Gegenspieler Daubrecq ist nicht nur ein skrupelloser Erpresser, der ein belastendes Dokument (eine Liste mit korrupten Politikern) besitzt, er ist Lupin oft einen Schritt voraus.

Mir hat die Rivalität zwischen Lupin und Daubrecq sehr gut gefallen. Daubrecq schafft es, Lupin über längere Zeit intellektuell herausfordern und ihn sogar in die Defensive zu drängen.

Fazit: Der Kristallstöpsel und zeigt Lupin nicht nur als charmanten Dieb, sondern auch als strategischen Denker. Ein Höhepunkt der Serie.

Bei einem Einbruch in die Villa des Abgeordneten Daubrecq wird ein Mord begangen. Zwei Mitglieder von Lupins Bande darunter der junge Gilbert, der völlig unschuldig ist, werden verhaftet. Beiden droht nun die Todesstrafe.


Montag, 30. Juni 2025

Friedrich Gürtler: Das Leben eines Frankfurter Ganoven von Fred Bauer - Vorstellung

Fred Bauer, ein ehemaliger Kriminalbeamter mit langjähriger Erfahrung bei der Frankfurter Kripo, und sein langjähriger Freund, Krimiautor Peter Ripper, präsentieren in diesem Werk die außergewöhnliche Biografie des legendären Frankfurter Ganoven Friedrich Gürtler (Der Name ist erfunden, basiert aber auf einer wahren Person, um die Nachfahren zu schützen).

Basierend auf historischen Dokumenten zu Gürtlers Werdegang sowie authentischen Kriminalfällen aus Frankfurt, gepaart mit künstlerischen Freiheiten, um Lücken zwischen den Akten zu schließen, zeichnet der Autor Fred Bauer das Porträt eines Mannes, der sich vom Kleinkriminellen der Kaiserzeit zu einem professionellen, aber auch angesehenen Ganoven der 1960er Jahre entwickelte. Sein Begräbnis setzte dieser beispiellosen Karriere ein letztes markantes Ausrufezeichen.

Bauer verwebt seine Schilderungen gekonnt mit ironischen Kommentaren zum Zeitgeschehen sowie persönlichen Reflexionen. Das Buch besticht durch wunderbaren Lokalkolorit; wer also Wert auf Authentizität legt, wird hier fündig.

Ein weiterer Pluspunkt sind die Informationen zur polizeilichen Entwicklung von der Kaiserzeit bis zur Nachkriegszeit.

Fazit: Erbarmen – zu spät! – die Hesse kommen! Wer historische Kriminalfälle liebt, vor allem aus Frankfurt und mit Handkäs und Ebbelwoi etwas anfangen kann, wird hier nichts falsch machen.


Fred Bauer, ein ehemaliger Kriminalbeamter mit langjähriger Erfahrung bei der Frankfurter Kripo, und sein langjähriger Freund, Krimiautor Peter Ripper, präsentieren in diesem Werk die außergewöhnliche Biografie des legendären Frankfurter Ganoven Friedrich Gürtler



Samstag, 28. Juni 2025

Ein stummer Hund will ich nicht sein Der Apfelpfarrer Korbinian Aigner. Ein Porträt von Gerd Holzheimer - Rezensionsexemplar

 Der "Apfelpfarrer" Korbinian Aigner hat als einer der Ersten die Gefahren des Nationalsozialismus erkannt. Im Jahr 1923 besuchte er aus Interesse eine NSDAP-Veranstaltung, bei der er eine Rede Adolf Hitlers hörte. Diese Begegnung prägte ihn nachhaltig, und von da an widersetzte er sich aktiv der nationalsozialistischen Ideologie.

Nach dem Attentatsversuch Georg Elsers am 8. November 1939 nutzte Aigner den Religionsunterricht am folgenden Tag, um über das fünfte Gebot („Du sollst nicht töten“) zu diskutieren. Dabei erklärte er: „Ich weiß nicht, ob das Sünde ist, was der Attentäter im Sinn hatte. Dann wären halt vielleicht eine Million Menschen gerettet worden.“ Diese Äußerung brachte ihn nach einem kurzen Gefängnisaufenthalt in das Konzentrationslager Dachau.

Wer war dieser mutige Mann, den das KZ nicht brechen konnte und der es in dieser lebensbedrohlichen Umgebung geschafft hat, mehrere Apfelsorten zu züchten? Das Buch „Ein stummer Hund will ich nicht sein“ aus dem Allitera Verlag, geschrieben von Gerd Holzheimer, beleuchtet das Leben und das Umfeld dieses Mannes.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen; die kurzen Kapitel lassen sich sehr gut lesen. Die einzelnen Kapitel werden durch Fotografien oder Bilder ergänzt. Jedes Kapitel beginnt mit einem von Aigners Apfelbildern.

Gerd Holzheimer betrachtet nicht nur Korbinian Aigner, sondern versucht ein umfassendes Bild zu zeichnen: vom Pfarrer, seinem Heimatort, dem KZ, den Mitinsassen und auch über die Zeit danach. Diese Mischung macht das Buch zu einem interessanten Schatz an Wissen, aber führt auch dazu, das es stellenweise leider an Tiefe fehlt. Auch fehlt mir ein "persönlicher" Teil wie Interviews mit Zeitzeugen oder Nachfahren.

Fazit: Auch wenn von den gezüchteten Apfelsorten wenige bis keine (wird im Buch erklärt) heute noch bekannt sind, ist das ein ausdrucksstarkes Bild. Ein Pfarrer züchtet an einen von Gott verlassenen Ort neue Apfelsorten. Der Mut von Korbinian Aigner kann uns allen als Vorbild dienen.


Der "Apfelpfarrer" Korbinian Aigner hat als einer der Ersten die Gefahren des Nationalsozialismus erkannt. Im Jahr 1923 besuchte er aus Interesse eine NSDAP-Veranstaltung, bei der er eine Rede Adolf Hitlers hörte. Diese Begegnung prägte ihn nachhaltig, und von da an widersetzte er sich aktiv der nationalsozialistischen Ideologie.




Donnerstag, 26. Juni 2025

Die Goldene Schreibmaschine von Carsten Henn

Emily liebt Bücher und vor allem die Bibliothek, in der ihre Oma arbeitet (keine geringere als die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar). Doch es gibt in der Bibliothek einen geheimen Raum, eine eigene Bibliothek mit einer geheimnisvollen Schreibmaschine, die jedes jemals geschriebene Buch umschreiben und somit das Schicksal der Menschheit verändern kann. Emily kommt dem Geheimnis dieser Bibliothek auf die Spur, doch ihr skrupelloser Lehrer Dresskau ist ihr auf den Fersen und will die Macht der Schreibmaschine für sich und seine dunklen Pläne nutzen.

Die Grundidee mit einer Schreibmaschine in einem geheimen Raum mitten in einer berühmten Bibliothek hat mir sehr gut gefallen, leider war die Umsetzung nicht so gut. Der Lehrer ist völlig überzeichnet; hier ist der Autor Carsten Henn leider über das Ziel hinausgeschossen. Anfangs lassen sich die Änderungen, die Emily in den Büchern vornimmt völlig nachvollziehen, z.B. Bücher, die nicht mehr verfilmt werden, weil das Ende verändert wurde. Mit dem Fortschreiten der Geschichte ändert sich das aber, und die Änderungen sind gefühlt völlig wahllos und die „Magie“ geht verloren, und das Ende wirkt erzwungen.

Fazit: Jeder Buchliebhaber kennt die Magie, die Bücher auf uns haben, ich denke auch, das Bücher unser Denken und Handlungen beeinflussen. Hier ist Carsten Henn aber über das Ziel hinausgeschossen, diese Massage zu übermitteln. Als Kinderbuch vielleicht okay, wobei es eine Stelle im Buch gibt (ACHTUNG SPOILER), die ich sehr grenzwertig finde. Der Lehrer bricht mit zwei seiner Schüler auf einen Friedhof ein, stört die Totenruhe und erpresst sie quasi mit "guten Noten", was soll das einem jungen Leser vermitteln und welche Gefahren lauern darin...


Emily liebt Bücher und vor allem die Bibliothek, in der ihre Oma arbeitet (keine geringere als die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar). Doch es gibt in der Bibliothek einen geheimen Raum, eine eigene Bibliothek mit einer geheimnisvollen Schreibmaschine


Mittwoch, 25. Juni 2025

Die Patisserie am Münsterplatz – Zeitenwandel von Charlotte Jacobi

Straßburg im Jahre 1893. Der Deutsch-Französische Krieg ist vorbei, dennoch ist von Versöhnung nicht viel zu spüren. In diesen herausfordernden Zeiten beschließt die Patisserie-Familie Tritschler, Stuttgart zu verlassen und sich in Straßburg niederzulassen, um dort eine Patisserie zu eröffnen. Besonders die noch recht unerfahrene, junge Ida widmet sich mit Leidenschaft der neuen Aufgabe. Doch die Familie hat nicht mit den Picards gerechnet, deren traditionsreiches Café sich direkt in der Nachbarschaft befindet. Die beiden Familien verbindet nicht nur die Liebe zu Feingebäck und Leckereien...


Ich habe das Buch gelesen, weil ich für ein paar Tage in Straßburg war und generell versuche, meinen Urlaub mit Büchern zu untermalen, die am Urlaubsort spielen. Leider ist die Geschichte meinen Ansprüchen nicht gerecht geworden.

Die Story ist vorhersehbar und schlicht. Das Lokalkolorit ist sehr nett, aber mir persönlich fehlt es an der Liebe zu Details, die ein gutes Lokalkolorit ausmachen. Stellenweise hatte ich sogar das Gefühl, es wurde eins zu eins aus einem Reiseführer bzw. Geschichtsbuch zitiert. Auch die Figuren sind uninteressant gezeichnet; es fehlen Ecken und Kanten.

Fazit: leider ziemlich vorhersehbar. Schade.


Straßburg im Jahre 1893. Der Deutsch-Französische Krieg ist vorbei, dennoch ist von Versöhnung nicht viel zu spüren. In diesen herausfordernden Zeiten beschließt die Patisserie-Familie Tritschler, Stuttgart zu verlassen und sich in Straßburg niederzulassen.


Sonntag, 22. Juni 2025

Der letzte Orphan von Gregg Hurwitz

Eine schwer bewaffnete Spezialeinheit in voller Schutzmontur, ein Konvoi gepanzerter Einsatzfahrzeuge, Hubschrauber – die Maßnahmen hätten kaum drastischer sein können. Die Szenerie erinnerte eher an einen Militäreinsatz als an die Festnahme eines einzigen Mannes: Evan Smoak alias Orphan X.

Der 8. Band der Reihe knüpft nahtlos an die Geschehnisse des Vorgängers an: Als Evan Smoak seine Freundin Mia im Krankenhaus besuchen will, wird er von einer schwer bewaffneten Spezialeinheit gefasst. Evan bekommt eine Chance, aus dieser Situation zu entkommen. Als Orphan X soll er der Präsidentin der USA bei ihren politischen Interessen helfen und einen zweifelhaften Milliardär liquidieren.

Leider konnte der Band nicht an die Stärken seines Vorgängers anknüpfen; die Story ist stellenweise sehr zäh, die Lösung ist lapidar, und richtig Action kommt auch nicht auf.


Eine schwer bewaffnete Spezialeinheit in voller Schutzmontur, ein Konvoi gepanzerter Einsatzfahrzeuge, Hubschrauber – die Maßnahmen hätten kaum drastischer sein können. Die Szenerie erinnerte eher an einen Militäreinsatz als an die Festnahme eines einzigen Mannes: Evan Smoak alias Orphan X.


Mehr von Gregg Hurwitz